Mittwoch, 25. Januar 2012

Very funny - oder: Steckt da nicht doch ein Funken Wahrheit drin?

Hier ein kleiner Nachschlag zum letzten Blog-Beitrag "The easy way - oder: Sind wir so blöd?". Einfach zu witzig!



Und nein, kein weiterer Kommentar!

Montag, 23. Januar 2012

The easy way - oder: Sind wir so blöd?


Gestern erhielt ich eine Email von meinem ehemaligen Coach und guten Freund Sergio Borges. Als erfahrener Coach von Age Groupern (110 Hawaii-Qualis), Profis und Headcoach des Triathlon Teams der University of California San Diego erlebt er immer wieder, wie fragil Triathleten sind, wenn es um deren Selbstvertrauen geht.

Gerade am Anfang eines neuen Jahres und somit in der Vorbereitung auf eine neue Saison kommt es vor, dass er überproportional viele Fragen bezüglich Produkten oder Spielzeugen beantworten muss, welche angeblich die Leistung positiv beeinflussen sollen. Kein Wunder, denn oft sind ja auch die mit diesen Produkten einhergehenden Versprechen zu verlockend. Weil es aber neben diszipliniertem, kontinuierlichem, harten aber cleveren Training kein Freibillet für einfache Leistungssprünge gibt, hat er folgenden Text verfasst.

The easy way!

Triathlon ist ohne Zweifel der Sport, in dem ich die meisten Athleten finde, welche den einfachen Weg suchen. Ich bin mir sicher, wären sie Schwimmer oder Läufer würden sie nicht andauernd mit Freunden über superwirksame Nahrungsergänzung, superschnelle Schwimmanzüge oder sonstige Wunderausrüstungen diskutieren, von denen sie in Magazinen oder auf Websites gelesen haben. Vielmehr wäre das Gesprächsthema Nummer 1 das harte Training.

Schwimmer springen morgens um 5 Uhr ins Wasser mit nichts als einer Badehose und einer Schwimmbrille und sie wissen: ich werde lang und hart schwimmen. Dann kommen sie am Nachmittag wieder und trainieren entweder an Land oder schwimmen noch mehr. Zweifeln sie, ob sie bereit sind für einen Wettkampf? Wohl kaum, alles was für sie zählt ist, so schnell zu sein wie nur möglich!

Wie viele Triathleten hinterfragen ihre Fähigkeit, ein Rennen zu finishen? Viele! Und es sind mit Sicherheit viele, die den einfachen Weg gesucht und beschritten haben!

Vor ein paar Tagen hörte ich einen Triathleten, der ein schlechter Schwimmer ist, zu einem guten Schwimmer sagen: Du hast Glück, denn du schwimmst schon dein ganzes Leben. Glück?? Es braucht kein Glück, wenn man während 20 Jahren an sechs Tagen die Woche zwei Mal pro Tag an seinen Fähigkeiten arbeitet.

Ich wette, gleiches gilt für die Läufer - es ist einfach: Alles, was sie brauchen sind "nicht immer die neuesten Laufschuhe", Shorts und ein Shirt. Diskutieren sie über die neuesten Newton Schuhe, die jeden zum Vorfussläufer machen? Oder übers Barfusslaufen? Nein, wie die Schwimmer würden sie zum Training erscheinen, dem Coach ins Gesicht sehen und beten, dass er sie nicht schon wieder auf einen harten 15 km-Lauf schickt! Zweifeln Läufer daran, einen Marathon zu finishen?

Triathlon unterscheidet sich nicht vom Schwimmen, Radfahren oder Laufen und ist bei weitem viel weniger kompliziert, als es viele Athleten und Coaches aussehen lassen.

Wenn du erfolgreich sein willst im Beruf gibt es keinen einfachen Weg. Du musst hart aber klug arbeiten. Die meisten wissen das, lassen sich aber immer wieder vom Versprechen
beeinflussen, dass es einen einfachen Weg gibt. Auch von Triathlon-Kollegen: Nimm diese Pille und du wirst schneller, kauf dir diese Schuhe und du wirst effizienter laufen, kauf dieses Bike und du bringst mehr Kraft auf die Strasse. Da stellt sich mir nur eine Frage:

Sind wir so blöd?

Arbeite kontinuierlich, habe Geduld, trainiere clever und hart .... dann wird es einfach sein!

Danke Sergio, dem habe ich nichts mehr beizufügen!

Samstag, 14. Januar 2012

Wildcard adieu!

Seit nunmehr zwei Wochen trainiere ich wieder ohne Wildcard. Aufmerksamen Blog-Lesern dürfte nicht entgangen sein, dass ich meinen Wettkampf-Kick-off 2012 im fernen Singapore mit einem Ironman 70.3 plane. Höchste Zeit also für dieses Race in Form zu kommen.

Doch in den kommenden Wochen geht es um viel mehr, als nur einen Halbironman vorzubereiten. Wie es sich gehört, habe ich die Saison 2011 analysiert und meine Stärken uns Schwächen neu bewertet. Besonders wichtig war dabei, die Vorbereitung auf den Ironman Cozumel und deren Auswirkung auf das Rennen genau unter die Lupe zu nehmen, hatte ich doch einige neue Elemente ins Training eingebaut:
  • Schwimmen: Ausdauereinheit umfangmässig bis auf 5 km erhöht, davon bis zu 4.6 km mit Paddles aber ohne Pull-buoy (non-wetsuit race!)
  • Rad: Mehr lange Steigungen - Sattelegg und Ibergeregg mindestens einmal, manchmal sogar zweimal pro Woche
  • Laufen: Steigerung des Umfangs auf bis zu 85 km pro Woche mit Schwerpunkt Kraftausdauer - Bergläufe und Bergintervalle, double run einmal pro Woche

Es scheint, dass sich alle diese neuen Trainingselemente bewährt haben. Trotz Schwimmen ohne Neo konnte ich meine Bestzeit auf 54 Minuten verbessern. Auf dem Rad fuhr ich stark und führte beim 2. Wechsel. Beim Laufen hielt ich trotz heissen Bedingungen durch und lief immerhin die 9. Zeit in meiner AK. Allerdings war der Leistungsabfall auf der 2. Marathonhälfte immer noch zu gross.

Ausdauermässig bin ich top, was den Speed angeht flop. Aber beim Ironman geht es meiner Meinung nach nicht um den Speed per se, sondern darum, gleichmässig bis zum Schluss laufen zu können. Und das bedeutet: die muskulären Voraussetzungen müssen geschaffen werden, will heissen, die Kraft muss bis zum Schluss reichen. Auf dem Rad und erst recht beim Laufen.

So werde ich auf reines Speedtraining verzichten. Simon Withfields Coach hat gesagt: Working on your speed kills you if you don't have it! Ich denke, das gilt besonders für Athleten im fortgeschrittenen Alter. Also kein Bahntraining mehr, dafür viele, viele Intervalle im oder etwas unter der angestrebten Marathon- und Halbmarathon-Kilometerzeit. Die Muskulatur wird es mir danken! Und auf dem Rad werden Berge eine zentrale Rolle einnehmen.

Alle neuen Anpassungen in meinem Trainingsgerüst (Plan ist mir zu definitiv!) führen auch wieder zu unterschiedlichen Belastungen der Systeme und des Bewegungsaparats. Deshalb gibt es weiterhin eine gewisse Flexibiltät, bis ich die Auswirkungen besser kenne. Aber das dürfte in gut 10 Tagen der Fall sein. Dann sollte es auch keine Überraschungen, wie z.B. Füdlimuskelkater oder Blei in den Beinen mehr geben.

Es zahlt sich in jedem Fall aus, wenn das Training für die neue Saison in den ersten 3 - 5 Wochen eher konservativ gestaltet wird - obwohl die Motivation einem eher zum Gegenteil treibt. Was nützt es schon, wenn man schon im Februar Bäume ausreissen könnte und dann, wenn es drauf ankommt schon wieder leere Schläuche hat? Jetzt ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt um seine Körper wieder etwas besser kennen zu lernen und in sich hinein zu hören. Und mit anstatt gegen den Körper zu arbeiten.

Wem das Schwierigkeiten bereitet, der kann selbstverständlich diese Verantwortung für den eigenen Körper weiterhin delegieren. Es gibt ja viele tolle Wundermittelchen, die sehr vielversprechend sind. Und wem sein Training jetzt schon Bauchschmerzen oder gar einen Blähbauch bereitet, für den hat Maria Walliser den ultimativen Tipp:




Dieser Dialekt: Sooo schöööön!

Mittwoch, 4. Januar 2012

Tu was. Dann tut sich was!

So, nun sind endlich die letzten Schwaden des Neujahrsfeuerwerks verzogen. Die Nachwehen, von allzu exzessivem Silvesterparty-Gehabe verursacht, sollten auch wieder verschwunden sein. Was bleibt sind Millionen von guten Vorsätzen, die entweder jetzt schon geplatzt sind oder in den kommenden Tagen und Wochen platzen werden. Viel Lärm um nichts, denn das Einzige, was sich geändert hat, ist die Jahreszahl: 2012!

Sorry, wenn das etwas gar pessimistisch klingt - soll es eigentlich gar nicht. Und wer jetzt daraus schliesst, dass ich schlecht ins neue Jahr gestartet ist, hat total falsch geraten: Ich bin ganz vorzüglich hinüber geflutscht und freue mich über jeden neuen Tag, den das Jahr bringt (das haben Jahre im allgemeinen so an sich - sie bringen jeden Tag einen neuen Tag!!).

Mehr erwarte ich vom 2012 auch nicht. Schon gar nicht, dass es sich für mich etwas ganz besonderes ausgedacht hat. Wer das tut, wird am 31. Dezember 2012 ernüchternd feststellen müssen, dass sich 366 Tage (ja genau, einen Tag mehr - es ist ein Schaltjahr) warten nicht gelohnt haben.

Was ich aber genau weiss, ist, dass sich jeden Tag neue Chancen bieten. Das nun hat aber wiederum weniger mit dem neuen Jahr zu tun, denn das war schon immer so. Wer wartet wird blind und sieht diese Chancen nicht mehr. Wer aufmacht, sich öffnet, seine Antennen auf Empfang stellt, der erkennt diese Chancen, kann sie annehmen und etwas daraus machen.

Tu was. Dann tut sich was!

Egal was, ob eine neue Herausforderung, beruflich oder privat, eine neue Liebe, ein Projekt, ein sportliches Ziel - ohne Leidenschaft, Hingabe, Fleiss und Durchhaltewillen geht gar nichts. Und Hand aufs Herz: Wieso sollte ein einfacher Jahreswechsel diesbezüglich mit dem Sprung des Sekundenzeigers auf 0:00 Uhr all dies möglich machen?

Chancen erkennen beginnt mit der Frage: Was ist meine Leidenschaft? Was tue ich mit Hingabe? Wie viel bin ich bereit zu investieren und wie gross ist mein Durchhaltewillen? Wer sich diese Fragen offen und ehrlich beantwortet wird erkennen, wie viel es in seinem Leben gibt, für das es sich lohnt zu kämpfen. Und was dringend einer Veränderung bedarf. Oder einen Neuanfang verlangt.

Tu etwas. Dann tut sich was!

Also, worauf wartet ihr noch? Geht es an und erwartet nicht gleich Wunderdinge - Durchhaltewillen ist eine der Schlüsselvoraussetzungen fürs Gelingen. Geduld ist nie fehl am Platz - gerade in unserer ungeduldigen Zeit. Denn wie sagte schon der deutsche Philosoph Manfred Hinrich treffend: Kohle, die Geduld hatte, ist jetzt ein Diamant.

Ich war in den letzten Tagen extrem busy! Nicht, weil schon wieder der 4. Januar ist, sondern weil sich so viele Möglichkeiten auftun, so viele Chancen präsentieren. Das werden spannende Zeiten!