Montag, 26. März 2012

Home sweet home.

Seit letztem Donnerstag bin ich nun also wieder zu hause. Auch die Rückreise war von absoluter Ereignislosigkeit geprägt - perfekt. Einzig eine etwas übermotivierte Zöllnerin am Flughafen wollte unbedingt einen Blick in meinen Velokoffer werfen. Woher in komme, wollte sie wissen. Aus Thailand, war meine Antwort. Und das Velo ist aus der Schweiz, war ihre nächste Frage. Ja glauben Sie, ich fliege nach Thailand, um ein Velo zu kaufen, meine Antwort. Das reichte und sie zog etwas säuerlich von dannen!

Am Samstag testete ich dann meine Beine. Und die gaben grünes Licht für den Wiedereinstieg ins Training. Eine besondere Wohltat war mein erstes Schwimmtraining im heimischen Hallenbad Adliswil. Angenehm kühles Wasser und Luft, soviel die Lunge wollte. Herrlich!

Als ich dann am Sonntag Morgen die Livebilder vom IM Melbourne sah, packe es mich förmlich und so entschied ich mich, gleich mit der Vorbereitung auf den IM Switzerland zu beginnen. So kams, dass ich etwas über 4 Stunden im Sattel sass und gleich noch einen kurzen Koppellauf anhängte.

Nach sechs Wochen ausschliesslich auf dem Zeitfahrvelo entschied ich mich fürs Strassenvelo. Und obwohl ja die Beine nach dem Trainingsaufenthalt in Phuket schon ordentlich Leistungsfähig sind, sorgte die Sitzposition weiter hinten und die damit verbundene unterschiedliche muskuläre Belastung doch für einige Muskelschmerzen. Was solls, in ein paar Tagen ist alles wieder im Lot.

Der Fahrplan auf den IM Switzerland hin steht auch schon und verspricht viele herausfordernde Einheiten im Wasser und zu Lande. Ich freue mich riesig auf den Wettkampf vor heimischem Publikum. Nachdem ich die Kona-Quali im Sack habe plane ich einen angriffigen, aggressiven Ironman. Druck machen von Anfang an, die Konkurrenz aus der Reserve locken. Darauf hin arbeite ich in den nächsten Wochen und Monaten.

Nachdem in den letzten Woche über alle möglichen Kanäle dutzende Bilder neuer Geheimwaffen wie Velo, Laufschuhe, etc. gepostet wurden, will ich natürlich auch nicht zurückstehen. Hier meine Geheimwaffen für die Saison 2012:


Materialmässig habe ich alles, was ich brauche. Da gibt es auch absolut gar nichts Neues, das mich schneller machen würde. Also investiere ich in meine Beine - und gleichzeitig natürlich in meinen Motor. Ziemlich langweilig, ich weiss - aber das einzige Rezept, das wirklich funktioniert.

Dienstag, 20. März 2012

IM 70.3 Singapore: Über Ziele, Wollen, Können und Happy Endings!

M55: John Douma, Ironshark und Alan Nicholls.

Singapore war definitiv eine Reise Wert. Zum einen ist es eine faszinierende, vibrierende Stadt - so gepflegt und sauber, dass sich die Schweizer Städte schon fast wie Müllhalden präsentieren. Nun, diese Sauberkeit ist denn auch nicht ganz freiwillig: Wer beim littering erwischt wird, muss sehr, sehr tief in die Tasche greifen und die Polizei ist mit Bambus-Schlagstöcken ausgerüstet und explizit angehalten, diese auch einzusetzen. Andere Länder, andere Sitten.

Als ich mich dazu entschloss beim IM 70.3 Singapore zu starten, war eines klar: Ich wollte die fünf Wochen in Phuket hauptsächlich für hartes Training nutzen und nicht zur Vorbereitung eines wichtigen Races mit ausgiebigem Tapering. Meine Ziele beinhalteten als wichtigsten Punkt das Sammeln von Erfahrungen im Umgang mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit. Mein Körper sollte einen Eindruck davon erhalten, was in Hawaii auf ihn zukommen wird. Und mein Kopf sollte lernen, alle damit verbundenen Widerwärtigkeiten wegzustecken. Und last but not least wollte ich einen klaren Trainingsreiz setzen. All das ist sehr gut gelungen und ich bin mit diesem Trainingsaufenthalt hier im Thanyapura Sports & Leisure Club vollauf zufrieden.

Mit dem Start in Singapore wollte ich herausfinden, wie mein Körper auf die harten Trainingsreize reagiert und vor allem, wieviel Erholung in nur vier Tagen Tapering möglich ist. Schon im Laufe der Woche merkte ich, dass die Beine zu schwer waren, um sich auf den Sonntag hin noch vollständig zu regenerieren. Also wusste ich, dass es ein sehr schweres Rennen werden würde. So nutzte ich die Zeit, um mich mental auf einen ganz schweren Tag vorzubereiten - besonders darauf, dass das Wollen und das Können ziemlich sicher ziemlich weit auseinander sein würde.

Ich war also parat und meine Rennstrategie war dementsprechend einfach: hart schwimmen und dann alles aus den Beinen herausholen, was ich finden würde. Der Kopf hatte die Aufgabe sicherzustellen, dass es trotz allen Schmerzen immer so hart wie nur möglich weiterging.

Einzig mit einem rebellierenden Magen hatte ich nicht gerechnet. Schon zwei Tage vor dem Rennen schaltete dieser um auf "alles bleibt drin". Und so gesellte sich zu den müden Beinen ein aufgeblähter Magen. Aber weil halt auch das Verdauungssystem mit dazu gehört, musste mein Kopf auch diesen ärgerlichen Umstand "verdauen" - und das tat er.

Wollen und Können waren also definitiv ziemlich weit auseinander und so konnte sich kein flow einstellen. Als ich nach 5:10 Stunden total erledigt ins Ziel lief, wusste ich zwar, dass ich auf dem 2. Rang lag, aber die Zeit war schon etwas starker Tubak. Der Sieger nahm mir 22 Minuten ab und zeigte eine grossartige Leistung. Hinter mir war es eng, aber es reichte. Die Reise nach Singapore nahm also dennoch ein Happy Ending - Podest ist Podest!

Weitaus wichtiger als dieser 2. Rang war aber meine Erkenntnis, dass ich als Athlet weiter gereift bin. Vor noch nicht allzulanger Zeit hätte ich dieses Rennen aufgegeben - jetzt bin ich soweit, dass ich alle Schwierigkeiten wegstecken kann und mein Ding durchziehe. Das freut mich am meisten und macht mich auch ein wenig stolz. Denn auch für mich gilt: It's all about the finish line!

Soviel Belohnung muss sein: Ein Kügelchen Glacé zum Dessert!



Freitag, 16. März 2012

Burn some rubber on the streets of Singapore.


GeoTagged, [N1.30245, W103.90229]

Nach einer ruhigen und glücklicherweise ereignislosen Reise bin ich in Singapore angekommen. Cruise Missile ist einsatzbereit und freut sich darauf, Gummi auf die Strassen zu brennen. Bleibt zu hoffen, dass ich in der Stadt, wo fast alles verboten ist, dafür nicht im Knast lande!

Donnerstag, 15. März 2012

Über die Vorfreude, die Ungewissheit und das Selbstvertrauen.

Vier Wochen harte Arbeit liegen hinter Christian und mir. Seine Umfänge haben mir des öfteren Kopfschütteln verursacht, aber fast 25 Lenze Altersunterschied rücken vieles wieder in die richtige Perspektive. Nun sind wir am Tapern - kurz zwar nur - und dislozieren von Phuket nach Singapore. Dort steht die erste Standortbestimmung der Saison 2012 an: Der Avia Ironman 70.3 Singapore.

Selbstverständlich bin ich etwas aufgeregt, aber die Vorfreude auf das Rennen im Stadtstaat überwiegt. An die heissen Temperaturen habe ich mich gewöhnt und ein Tapetenwechsel tut auch einmal gut. Der letzte Test für die Beine ist abgeschlossen. Die Velos waren im Service und sind verpackt - es kann also losgehen.

Was bleibt ist die Ungewissheit über den Formstand. So gut die absolvierten Einheiten auch waren, eine gewissen Müdigkeit hat sich in der Muskulatur festgesetzt. Mangels Erfahrungswerten mit Trainingslagern unter solch extremen klimatischen Bedingungen kann ich nur schwer abschätzen, wie viel Tapering ich brauche um im Rennen meine beste Leistung abrufen zu können.

So bleibt mir also nichts anderes übrig, als den Sonntag Morgen abzuwarten und dann für alle Eventualitäten bereit zu sein. Hart wird es auf jeden Fall werden, denn Singapore ist eine ähnliche Waschküche wie Phuket. Wenn die Beine entgegen allen Hoffnungen immer noch nicht so frisch wie gewünscht sind, wird es halt ein superhartes Rennen.

Womit wir beim Selbstvertrauen angelangt sind. Für mich die wichtigste Erkenntnis aus den vier harten Phuket-Trainingswochen ist, dass ich alles wegstecken kann, was mir bisher als unüberwindbar vorgekommen ist. Ich bin bei 100% Luftfeuchtigkeit gerannt, bei gefühlten 42°geradelt und gerannt, ich bin geschwommen ohne Luft zu bekommen, habe Hunger und Durst überwunden. Alles vielmehr eine Frage des Kopfes als des Physis. Darum ist mein Selbstvertrauen ungemein gewachsen. Was auch immer auf mich zukommen wird in Singapore - ich werde es meistern.

Vor zwei Wochen habe ich von meinem Freund Coach Kristian Manietta eine Email erhalten, in der er über sein verrücktes kleines Ritual vor Wettkämpfen spricht. Dort beschreibt er, wie er den Satz "I am powerful beyon mesure" einsetzt, um über sich hinaus zu wachsen. Das werde ich am Sonntag nutzen. Was dabei heraus kommt? Das wissen wir am Sonntag nach dem Rennen. Aber was zählt ist: Ich habe mehr Kraft, als ich es mir vorstellen kann - und ich werde über mich hinaus wachsen.

Das Resultat diese Anstrengungen findest du hier: Athlete Tracker. Meine Startnummer: 1284. Der Zeitunterschied in Singapore ist + 7 Stunden - wenn du aufstehst, sollte ich also im Ziel sein!





Montag, 12. März 2012

Über den Ruhetag.

Hier einige Eindrücke, was es hier am Ruhetag so alles zu tun und zu sehen gibt. Zu sehen darum, weil der Blick während dem Training die meiste Zeit auf der Strasse klebt - Speedbumps, Sand und faul herumliegende Hunde, die sich durch nichts und niemanden aufschrecken lassen. Und gestern auch noch eine Gans, die unbedingt noch vor mir über die Strasse wollte.

Gerade am Ruhetag kommt dem Gang zum Futtertrog besonders grosse Bedeutung zu. Schliesslich gilt es, die Speicher für kommende Taten zu füllen. Und weil es nur wenige Tage bis zum IM 70.3 Singapore sind, muss der Abbau der kleinen Frühlingsröllchen kurzzeitig unterbrochen werden. Entsprechend enthusiastisch ist darum die Reaktion auf alles Essbare!

Und weil wir ja mit unseren Scootern schnell wie der Blitz unterwegs sind, ist es bis zum Strand auch nur ein Katzensprung.

Nach vier Wochen war es heute auch höchste Zeit, mich von meiner Langhaarfrisur wieder zu trennen. Im angesagtesten Salon der Stadt sprach die Friseurin sogar leidlich English und nahm mir schnell die Angst, ich könnte hier schlussendlich mit einer Dauerwelle oder Extensions enden.

Im Gegenteil, sie ging zielstrebig zu Werke und nach gut 15 Minuten war es vollbracht. Sie meinte: Now, you are very handsome again!

Inklusive Kopfmassage kostete der Spass 80 THB oder umgerechnet ca. Fr. 2.60!

 Auf dem Weg zurück entschied ich mich noch für einen kurzen Besuch im hiesigen Media-Markt. Hier werden nicht nur funktionstüchtige Elektrogeräte verkauft, hier wird auch noch direkt vor Ort repariert. Und wer will schon einen dieser superflachen, magersüchtigen Flachbildschirme, wenn es auch die fülligen Modelle gibt? Blöd, habe ich schon meinen Bikekoffer dabei, sonst hätte ich noch ein richtiges Schnäppchen machen können.

Wie schon berichtet, muss man sich hier keineswegs die Trikottaschen mit Verpflegung vollstopfen. Man ist nie weiter als ein paar Meter vom nächsten kleinen Laden entfernt. Und auch die Suche nach Tankstellen kann man sich mit dem Scooter ersparen: Hier gibts Benzin in der praktischen 1l-Glasflasche zu kaufen. Fuel for all engines!

Und last but not least: In Phuket wächst die Zwischenverpflegung gleich am Strassenrand:



So gibt es also auch am Ruhetag einiges zu tun und vor allem zu sehen. So, jetzt aber fertig gebloggt, denn was wäre ein Ruhetag ohne ein Nachmittagsschläfchen!

Samstag, 10. März 2012

Über das Schwitzen.

Mit dem Schweiss ist das so eine Sachen. Sport und Schweiss sind untrennbar miteinander verbunden. Sportschweiss riecht auch nicht - im Gegensatz zum Alltagsschweiss. Darum versucht der moderne Mensch auch, dem Übel mit Hilfe von Antitranspirant oder Deos  einen Riegel zu schieben:



Im Schweiss sind aber auch Sexualduftstoffe (Pheromone) enthalten, so dass dem ihm auch bei der Fortpflanzung bzw. der sexuellen Erregung des Sexualpartners Bedeutung zukommt. Allerdings ist die Bedeutung beim Menschen umstritten. Nichts desto trotz findet der Schweiss in der Musik immer dann statt, wenns um eine sexuelle Erregung geht:




Da soll sich noch einer auskennen - ja nicht schwitzen, ausser man wird massiv angemacht!

Zum Glück ist das im Sport viel einfacher. Hier gilt: Nur wer so richtig trieft hat auch hart gearbeitet. Schweiss ist voll akzeptiert.

Auch hier in Phuket ist das Schwitzen selbstverständlich ein Thema. Aber in einer ganz anderen Grössenordnung als in unseren Breitengraden.Wir verlieren ja normalerweise pro Tag gerade einmal 100 - 200 ml Schweiss. Bei anstrengender körperlicher Arbeit können es dann aber schon bis zu 2 Litern werden. Hier sind alleine zur Akklimatisierung - ohne körperliche Betätigung - schon locker bis zu 4 Liter notwendig.

Der Schweiss wird zum täglichen, unvermeidlichen Begleiter bei allen Trainingseinheiten. Auf dem Velo kühlt zwar der Fahrtwind etwas aber kaum hält man an, geht die Sprinkleranlage los. Am Ende sind Trikot, Hose, Handschuhe und Socken so nass, dass man sie auswringen kann.

Bei einer Laufeinheit mehr als eine Hose und eine Kopfbedeckung zu tragen, grenzt an Blödsinn. Nach ca. 4 - 5 km fangen die Schuhe an zu glubschen, wie wenn man durch knöcheltiefe Pfützen gerannt wäre. Nach dem Lauf dauert es so gegen 20 Minuten, bis man aufhört massiv zu tropfen. Vorher unter die kalte Dusche zu gehen bringt rein gar nichts - man schwitzt nach dem Abtrocknen ganz einfach ungebremst weiter.

Mein persönlicher Wasserumsatz pro Tag - sprich Flüssigkeitsaufnahme - beläuft sich auf ca. 5 - 7 Liter. Und wer nun glaubt, dass ich darum häufig Wasser lassen muss, täuscht sich gewaltig. Im Gegenteil: zwei, drei Mini-Bisis und das wars dann auch schon.

So kommts, dass ich mich manchmal wie der Zeitgenosse im Axe-Werbespot vorkomme. Dann verstecke ich mich in einer ruhigen Ecke und warte, bis der Spuk ein Ende hat. Wer also trotz aller Liebe zum Sport dem Schwitzen nicht viel abgewinnen kann, der sollte definitiv nicht in Thailand trainieren!

Und da war dann noch die lustige Episode beim Bahntraining vom letzten Mittwoch, als Gemma hinter Christian herlief und ihren Lauf abrupt abbrach - ratet mal wieso!!

Mittwoch, 7. März 2012

Über Rheumaschwimmen, Moskitobarrieren und Frühstück nach dem Frühstück.


In der Schweiz bieten verschiedene Hallenbäder an fixen Tagen Rheumaschwimmen an. Will heissen: Die Wassertemperatur wird auf 29° erhöht, damit Rheumapatienten mehr oder weniger Beschwerdefrei schwimmen können.

Nun, hier im Thanyapura Sports & Leisure Club würden sich wohl alle Rheumaschwimmer pudelwohl fühlen. In der Bildmitte die Wassertemperatur heute Morgen um 11:23 Uhr: 31.5°! Wassertemperatur wohlverstanden, nicht die Lufttemperatur, obwohl auch die bei 31° liegt.

Was sich für einen Rheumapatienten wie eine Wohltat anfühlt, ist für mich der blanke Horror. Seit ich hier bin, und das sind bald einmal vier Wochen, habe ich mich noch bei nicht einem einzigen Schwimmtraining wohl gefühlt. Ich springe ins Wasser und mein Körper verweigert die Leistung. Kommt noch erschwerend hinzu, dass ich - wieso auch immer - kaum Luft bekomme und schon bei langsamen Ausdauereinheiten keuche wie ein Wasserbüffel.

Das ist zwar ärgerlich, aber ich kann absolut nichts daran ändern. Also habe ich mein Schwimmprogramm entsprechend angepasst. Meine Einheiten sind in der Regel nicht länger als 45 Minuten und ich stelle mich so allen 500m kurz unter die etwas kühlere Dusche. So ist es einigermassen erträglich und ich komme dennoch auf ansprechende Umfänge.

Wer nun denkt, das sei ein Luxusproblem, weil das Wasser in der Regel zu kalt ist, dem sei verraten, dass der Schwimm-Weltverband FINA in seinem Regelwerk eine Wassertemperatur zwischen 25° und 28° für Wettkämpfe festlegt. Und im letzten Oktober verstarb der US-Amerikaner Fran Crippen während einem 10 km Open Water Wettkampf in den Vereinigten Arabischen Emiraten - Wassertemperatur ca. 31°.


Zum nächsten Thema: Moskitobarrieren! Wer schon in tropischen Ländern war, lernt schnell den Wert von Moskitogittern vor Fenstern und Terrassen-Türen zu schätzen. So auch hier, ausser, dass vor der Eingangstüre keines zu finden ist. So habe ich mir meine eigene Moskitobarriere gebaut.

Um 100%igen Schutz vor den Plaggeistern zu haben, reichen je ein Paar Velo- und Laufschuhe. Seitlich vor der Eingangstüre platziert verrichten sie wirkungsvoll ihren Dienst. Nach einer Bike- oder Laufeinheit sind sie jeweils so nass, dass die Wirkung bis am nächsten Tag anhält.

So wird auch der widerstandfähigste Moskito beim Versuch in mein Zimmer einzudringen beim Überfliegen der Barriere sofort bewegungs- und damit flugunfähig.

Und da ich die Schuhe jeden Tag wieder aufs Neue vollschwitze bis zum Quietschen, ist jeweils rechtzeitig zum Eindämmern wieder der volle Schutz gewährleistet.

Neben unangenehm warmem Wasser und übel riechenden Sportschuhen gibt es aber auch schöne Momente - wie zum Beispiel das Frühstück nach dem Frühstück.

Heute Morgen bin ich 15 km auf nüchternen Magen gelaufen. Will heissen: Raus aus dem Bett, Zähne putzen, Linsen rein, Laufhose, Socken und Schuhe an, Trinkgurt umgeschnallt, Garmin an und los gings. Es war angenehme 25° warm - aber die Luftfeuchtigkeit betrug 100%. Schon nach rund 2 km wars dann auch fertig mit angenehm. Unglaublich, wie schnell man hier klitschnass ist. Einziger Vorteil: siehe Moskitobarriere!!

Dann das erste Frühstück. Der Magen voll Wasser - es geht kaum was rein. Dementsprechen klein fiel es aus. Nach einer kurzen Ruhepause dann ab in den Pool - siehe Rheumaschwimmen - und dann schlug der grosse Hunger zu.

Auf dem Menue standen ein Bananen-/Melonen-Smoothie, ein Bananen-/Walnuss-Muffin und ein feiner Espresso. Dazu natürlich wieder Unmengen von Wasser. Also nicht neidisch werden - alles ist redlich verdient!!

Samstag, 3. März 2012

Über heisse Nächte, coole Drinks und scharfe Kurven.

Da bin ich mir jetzt schon sicher: Dieser Blog-Titel wird ziemlich viele Hits generieren. Schämt euch ;-)!

Drei Wochen sind fast vorüber und die Stimmung hier im Thanyapura Retreat ist meist vorzüglich. Meist? Nun, wie in jeder Beziehung, in der man auf ziemlich engem Raum zusammen lebt, gibt es auch bei Christian und mir zwischendurch ein paar stinkige Momente. Wenn der Glykogenspiegel im Keller ist und die Futterkrippe in weiter Ferne verwundert das auch nicht weiter. Kaum jedoch ist der Zucker wieder im Lot, herrscht auch schon wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Der Fairness halber muss ich allerdings anfügen, dass meine Schwankungen nicht nur öfter, sondern auch etwas heftiger ausfallen. Sorry Christian, ich hoffe du nimmst es weiterhin sportlich!!

Übrigens: ganz vorzüglich zur Restaurierung des Blutzuckerspiegels und als sofortiger Stimmungsaufheller eignet sich die Pizza im Divine, dem ausgezeichneten Restaurant im Thanyapura Spa & Resort. Obwohl wir uns mehrheitlich mit heimischer Küche (also Thai-Küche) ernähren, muss hin und wieder etwas vertrautes auf den Tisch - so weit weg von der Heimat sowieso.

Zu den heissen Nächten. Nein, wir waren noch nicht in Patong, wirklich nicht. Denn erstens sind wir meist zu müde und zweitens soll man zwei gestandene Mannsbilder ja nicht unnötig in Versuchung führen. Was ist denn aber nun so heiss an den Nächten hier. Ganz einfach: die Temperaturen! Meist wird es kaum weniger als 27°. Natürlich könnte man die Klimaanlage die Nacht durch laufen lassen, aber das macht Krach und birgt eine gewisse Erkältungsgefahr. So kommt es, dass der Schlaf oft unterbrochen wird und demzufolge die Erholung etwas leidet. Und meist könnte ich dann genau um 6 Uhr noch schön weiter schlafen, wenn der Wecker einen neuen Tag einleitet.

Mit den coolen Drinks ist es auch so eine Sache. Es ist unglaublich, welche Mengen an Flüssigkeit wir hier in uns hineinschütten. Selbst nach dem Schwimmen, während dem ich zum Beispiel schon locker einen halben Liter Wasser trinke, verklebt der Mund innert Minuten und schreit nach mehr. Nein, ich trinke nicht das Wasser aus dem Pool, tztz! So kommen gut und gerne 4 - 5 Liter am Tag zusammen.

Da muss dann hin und wieder etwas mit Geschmack her. Eine Dose Cola putze ich in zwei Zügen weg - mit entsprechend lauter Quittierung danach! Und beim Nachtessen gönne ich mir praktisch jeden Tag ein leckeres Singha Bier. Das ist dann eine der kleinen Freuden am Ende eines harten Tages im Büro und selbstverständlich echt verdient.

Last but not least zu den scharfen Kurven. Auch hier muss ich euch enttäuschen, denn unser Blick hier gilt einzig und alleine den kurvenreichen Strassen. Die Thais fackeln nicht lange, wenn es um eine Richtungsänderung geht. So kommt es, dass hier jede Kurve aus einem Radius besteht - meist sehr, sehr eng. Nicht wie bei uns, wo jede Kurve einen Einlenk-, einen Kurven- und einen Auslenk-Radius hat. Entweder man schneidet diese Kurven oder es trägt einem aus der Kurve hinaus. Gerade in der Gruppe ist grösste Vorsicht geboten.

Ansonsten sind die Strassen von vorzüglicher Qualität. Vorsichtig muss man bei den Speedbumps sein und dort, wo es Sand auf der Strasse hat. Und bei Nässe sowieso, weil es dann extrem seifig wird.

Gestern machte ich übrigens zum ersten Mal Bekanntschaft mit den Steigungen zum Nai Thon Beach - berühmt berüchtigt aus dem Laguna Phuket Triathlon und dem Asia Pacific IM 70.3. Das sind die Steigungen, wo viele Beine den physikalischen Gesetzen von zu kleine Ritzeln nicht mehr gerecht werden!!

Nun weiss auch ich aus erster Hand: es sind Killer-Rampen. Und besonders im Rennen tun sie mit Sicherheit höllisch weh. Da kann dann wahrscheinlich nicht einmal mehr die paradiesische Landschaft die Schmerzen lindern. Wer plant, hier einmal zu racen: Kleine Gänge mitbringen - und ich meine kleine Gänge!!!

Morgen geht's noch auf einen gepflegten 150er. Bleibt zu hoffen, dass die Nacht davor nicht zu heiss wird, der coole Drink im Singular bleibt und die scharfen Kurven alle sicher genommen werden können.