Montag, 28. April 2014

Über eine dringend notwendige Atempause.


Lange hat sie gedauert, die Saison. Genauer gesagt vom 8. November 2012 bis zum 23. März 2013! Dazwischen lagen Siege und Niederlagen, Hochs und Tiefs, Lust und Frust, verpasste und erfolgreiche Hawaii-Qualis und eine lang ersehnte 9 ganz links bei der Finisher-Zeit.

Und so kam es, dass eine Atempause ganz dringend notwendig wurde. Oder besser gesagt: Bei aller Liebe zum Triathlon zeigte ich diesem den Stinkefinger. Und dem Blog gleich mit dazu, denn die Lust, meine Pause auch noch zu dokumentieren, war gleich 0.

Sicher, ich hätte mich auch abmelden können. Anmelden auch, denn schliesslich bin ich ja nach 6 Monaten im fernen Australien wieder in die Heimat zurückgekehrt. Aber irgendwie ist mir selbst die Lust darauf abhanden gekommen.

So habe ich erst einmal vier Woche des süssen Nichtstuns genossen. Mein Fuss erinnerte mich regelmässig daran, dass er weder Rennen noch Velofahren wollte. Und Wasser benützte ich fast ausschliesslich zum Löschen des Durstes und zum Duschen. Kurz: sportlich gesehen lag ich vor allem auf der faulen Haut.

Langeweile kam dabei nie auf. Es galt meiner Fussverletzung auf den Grund zu gehen, mit X-rays und MRI-Bildern. Jetzt weiss ich, dass meine rechte Achillessehne ziemlich verkalkt ist - ohne mir auch nur die entferntesten Probleme zu bereiten. Was genau die Ursache meiner Fussschmerzen war, lässt sich auch mit Hilfe aller noch so faszinierenden Bilder nicht so recht herausfinden. Nur gut, dass die Schmerzen zwischenzeitlich wieder verschwunden sind.

Es galt aber auch einige Korrekturen im Materialbereich vorzunehmen. Eine Laufband-Analyse ergab, dass ich barfuss fadengerade laufe. Sobald ich die ons anziehe fange ich an stark zu supponieren. Also raus aus den ons und neue Schuhe finden. So laufe ich nur den NIKE LunarSpider und den Mizuno Sayonara. Ersterer wurde sinnigerweise für den japanischen Markt entwickelt und der einzige online-Versand, der ihn anbietet, ist in den USA.

Neue Bike-Schuhe gab es auch: Bont Vaypor. Bont ist bekannt für seine inline skates, fertigt aber tolle Veloschuhe in drei Breiten pro Grösse. Und wenn das immer noch nicht passt, werden sie auf Mass gefertigt. So habe ich nun für meinen hohlen Spreizfuss mit hohem Rist und Fersenbein endlich den passenden Schuh am Fuss.

Und so verging die Zeit, ohne dass Langeweile aufgekommen wäre.

Dann war sie wieder da, die Lust auf Triathlon, auf Training und das gezielte Arbeiten auf neue Ziele hin. Und schon habe ich zwei Wochen langsamen, subtilen Aufbau hinter mir. In vier Wochen steht dann auch schon der IM 70.3 St. Pölten an, mein absoluter Lieblings-Halbironman. So, wie es momentan läuft, werde ich trotz kurzer Vorbereitung recht parat sein, um meine Haut so teuer wie nur möglich zu verkaufen.

Die Atempause hat gut getan, die Freude ist zurück. Und auch wenn es draussen regnet, in der Schweiz ist es halt einfach wunderschön. Heimat eben.