Montag, 29. Dezember 2014

Über den Rückblick, den Ausblick und sonst noch so manchen Schmarrn!

Noch zwei Tage und ein paar Stunden dauert das Jahr 2014. Dann macht es dem 2015 Platz. Zeit also, einen Rückblick zu machen, einen Ausblick zu wagen und so den Hoffnungen, Zielen, Wünschen und Vorsätzen etwas Raum zu geben.

Wirklich? Auch im 2015 wird sich die Erde wieder einmal pro Tag um die eigene Achse drehen und in 365 Tagen einmal die Sonne umkreisen. Was sollte sich also gross ändern? Ok, die Jahreszahl. Aber sonst? Wer so ein überbewertetes Ereignis wie den Jahreswechsel braucht, um sein Leben zu analysieren und neu auszurichten wird meines Erachtens nie sehr weit kommen.

Nehmen wir einmal an, ich würde (also rein hypothetisch) einen Rückblick auf das Jahr 2014 machen - ich müsste wohl gleich in eine mittelprächtige Depression fallen. Nichts funktionierte sportlich und privat gesehen so, wie ich es mir gewünscht, geplant und vorgenommen hatte - mit einer erfreulichen Ausnahme. Die Lehren daraus haben mich täglich gefordert und beschäftigt und sind laufend in den neuen Lebensplan eingeflossen. So erscheint es mir reichlich bescheuert, alles bis zum Jahresende hin auf die lange Bank zu schieben, um es dann nur einen Tag später anzupacken und umzusetzen.

Nehmen wir weiter an, ich würde an dieser Stelle meinen Ausblick für 2015 kund tun. Also nicht konkrete Ziel wie IM Hawaii Qualifikation, etc. Nein, Vorsätze, was sich alles ändern muss. Ich habe keine, weil auch diese laufend mein Leben beeinflussen. Ich suche permanent den Raum ausserhalb der Komfort-Zone um zu wachsen - als Mensch zuallererst, als Athlet, als Partner. Nein, ich erwarte vom 2015 nicht, dass es für mich etwas bereit hält. Ich wünsche mir einfach viele Möglichkeiten, die sich auftun, die Chancen für grosse Dinge werden.

Alles ist also im Fluss und glücklicherweise im Wandel - sonst würde Stillstand herrschen und der ist ja bekanntlich Rückschritt. Ja, es gibt fantastische Projekte, an denen ich seit Wochen arbeite. Aber es gibt nicht eines, dass am 1. Januar startet. Ausser der Zufall will es, dass genau am Neujahrstag sich eines auftut. Kommt Zeit, kommt Blogpost, worum es sich konkret handelt.

Wenden wir uns doch noch ein wenig dem Sport zu. Schliesslich geht es auf meinem Blog ja hauptsächlich im Triathlon und den ihn umgebenden Dunstkreis an allerlei Lustigem, Wissenswertem und Sonderbaren.

Seit einer Woche bin in mit dem Team Koach hier im Las Playitas auf Fuerteventura und geniessen dies:


Geplant und gebucht just zu einem Moment, in dem ich dem Weihnachts- und Neujahrstrubel entfliehen wollte. Und dann kam alles ganz anders und ich wollte nichts lieber als diese Zeit zu hause verbringen. Dumm gelaufen, aber eben so ein laufendes Projekt ohne Ausstiegsklausel.

Nun also tummle ich mich hier im Trainingsmekka mit Dutzenden Triathleten aus ganz Europa. Alles ist hier vertreten: die Sympathischen, die Unauffälligen, die Ruhigen, die Bescheidenen, die Lauten, die Blöden, die Idioten, die Angeber, die Dicken und die Dummen.

Am lustigsten finde ich die Sorte, welche sich nach jedem Schwimmtraining dick in mehrere Schichten einwickelt, alles möglichst auffällige Teile ohne dass diese in entferntesten zusammenpassen und sich dann eine Wollmütze tief ins Gesicht ziehen, welche sie den ganzen Tag nicht mehr ausziehen. Bei 26° Wasser- und 21° Lufttemperatur! Das Motto: seht her, ich war gerade im Pool und habe eine harte Schwimmeinheit absolviert ... und jetzt ist mein Immunsystem unten und ich muss mich vor einer Erkältung schützen. Stand ja schliesslich so im Triathlon-Heftchen ...

Anyway, ich höre dann mal auf zu Lästern .... Leben und Leben lassen.

Zum Schluss noch dies: Es läuft prima, die erste Woche ist im Kasten und es gab weder Wehwehchen noch Pannen. Der Körper scheint wieder bereit zu sein für neue Taten und gute Leistungen. Auch das etwas, was sich fliessend einstellt und nicht auf einen Datumswechsel hin geordert werden kann.

So, euch alles einen guten Start in den Januar. Macht was draus, aus jedem Tag aufs Neue. Packt die Chancen und versauert nicht mit Warten auf Wunder. Seid gute Freunde für die Menschen, die euch am Herzen liegen und schenkt auch euch selbst etwas Liebe. Dann kommt's gut .... im Leben.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Über die gezielte Geschmacksverirrung.

Es war einmal ein blauer Planet - nennen wir ihn Erde. Er war ein Paradies und versorgte alle Lebewesen ausreichend mit Nahrung. Und dann begann alles schief zu laufen.

Heute habe die einen viel zu viel, die anderen zu wenig bis gar nichts. Unsere Nahrung ist zum Spielball der Wissenschaft geworden. An allem wird herumgeschraubt, manipuliert und bald ist nichts mehr so, wie es die Natur vorgesehen hatte. Es sind die Chemiker, welche entscheiden, was wir als schmackhaft zu akzeptieren haben. Das Ziel: Diejenigen, welche eh schon genug haben, sollen noch mehr essen.

Wie vielfältig die Forschungen auf diesem Gebiet sind und welche Manipulationen unseres Gaumens in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden, darüber gibt dieser höchst interessante Artikel in der NZZ Auskunft:



Hier wird anschaulich dargestellt, wie die modernen Nachkommen von Miraculix ihre neuen Zaubertränke brauen, die uns zwar nicht stark machen, dafür unseren Gaumen so manipulieren, dass wir entzückt all den Nahrungsmittelmüll in uns hineinstopfen, den sich die Industrie ausgedacht hat.

Bei genauem Durchlesen des Artikels fallen einem Textstellen auf wie:


  • Unser Geschmacksinn ist leicht zu täuschen, ...
  • Die Gewinnung .... ist zwar teuer, doch die moderne Biotechnik soll die Produktion erleichtern.
  • Japanische Forscher haben die Miraculin-Gene schon in Tomaten eingeschleust und die Substanz isoliert.
  • Der Prozess muss in den industriellen Massstab überführt und behördlich genehmigt werden.
  • ... Produktionsverfahren mit genveränderten Lebensmittelzusätzen.
  • Charles Zuker  .... hat die Gene der Geschmacksrezeptoren mit entschlüsselt und seine Erkenntnisse kommerzialisiert.
Und so geht es weiter. Es wird gerührt, gequirlt und gemixt. Und dann wird verdient, verdient, verdient.

Bemerkenswert der Schlusssatz des Artikels:

Für diejenigen, die dennoch an deren Unbedenklichkeit (Zusatzstoffe, Anm. von mir) oder Sinn zweifeln. lautet die Devise: Selbst kochen und backen, statt Fertiggerichte kaufen.

Ich lass dann mal weiterhin meine Finger von möglichst allem, was in einer Verpackung steckt und dort nichts zu suchen hat. Dann verirren sich auch die Geschmacksrezeptoren nicht. Bon appetit!