Dienstag, 30. Dezember 2008

Unterwegs auf schmalen Latten mit einem Ironman Champion.

2008 war sportlich gesehen wahrlich ein aussergewöhnliches Jahr für Ironnonno Sandro Angelastri. Im April gewann er in China in einer mörderischen Hitzeschlacht den Ironman China in seiner AK. Im Juli trotzte er dem Zürcher Sauwetter, durchbrach die magische 10-Stundenbarriere und belegte am Ironman Switzerland den 2. Platz nur wenige Minuten hinter der Triathlon-Legende Joe Boness. So nebenbei finishte er als 4. in Rapperswil, 3. in Monaco zwei stark besetzte IM 70.3 und war 2. am Wurst-und-Brot-Triathlon in Schwyz. Einzig in Kona lief es nicht ganz nach Wunsch und als 18. wurde Sandro unter seinem Wert geschlagen. Dafür dann ein starkes Comeback in Phuket: Sieg im Season-Finisher!

Von so einem Palmares kann ich (vorläufig?) nur träumen. Was liegt also näher, als sich so einem Weltklasse-Athleten an die Ferse zu heften und in gemeinsamen Trainingseinheiten die eigene Stärke zu testen! Zum Beispiel auf den schmalen Latten im äusserst anspruchsvollen LL-Gebiet Lenzerheide/Valbella. Gestern war es wieder einmal soweit. Bei wunderschönem Winterwetter und perfekten Bedingungen liefen wir in rund 2:45 Std. 36 km mit vielen Höhenmetern und hängten dann noch eine Schwimmeinheit im neueröffneten Wellness-Bad Lenzerheide an. So verbrachten wir zusammen einen perfekten Trainingstag.

Hier ein paar cineastische Impressionen dieses Tages:


Erster Halt in Capfeders.


Geschafft!



Auch Barbara war schnell unterwegs!

Sonntag, 28. Dezember 2008

Hoher Besuch - Der Europameister gab sich die Ehre!



















Am Wochenende hatten wir lieben Besuch von Alfi Caprez - Europameister AK 50-54 in Lissabon - in Begleitung seines Herzblattes Nici Willi. Leider wurde Alfi von einer mittelschweren Grippe ausser Gefecht gesetzt und musste zwei Tage die Hütte hüten. So haben wir Nici die Schönheiten des Langlaufparadieses Lenzerheide und die Traumpisten in Savognin gezeigt. Gute Besserung Alfi und eine schöne Woche in Obersaxen euch beiden!

Der Weg - Woche 7.

Wie berichtet sind wir für die Festtage ab nach Savognin ins Ferienhaus verduftet. Obwohl in der Lenzerheide eine vollständige Trainingsinfrastruktur mit Hallenbad, Kraftraum und Laufband zum Training einlädt und ich selbstverständlich mein Velo mit Rolle dabei habe, ist es kaum im Sinne des Erfinders, die wunderschönen Wintertage drinnen zu verbringen. So peppe ich das Training mit tollen Langlaufeinheiten in der wunderschönen Bergwelt auf. Und ich habe auch schon auf den Alpinskis die Pisten unsicher gemacht.

Weil aber erfolgreiche Ironmen nicht einfach zwei Wochen in die Ferien gehen, Guetzli und Christstollen schaufeln und isotonische Getränke gegen Wein und Prosecco eintauschen, standen doch eine ganze Anzahl von bekannten Trainingseinheiten auf dem Programm. Der richtige Mix macht es eben aus.

Und dann wäre da noch das epische Duell am Planoiras. Für alle Unwissenden: Der Planoiras ist ein Langlaufrennen über 25 km mit tierisch vielen Höhenmetern. Er findet jedes Jahr am zweiten Januarwochenende auf der Lenzerheide statt. Dort duelliere ich mich seit drei Jahren mit Sandro Angelastri (genannt Ironnonno). Wir kotzen uns aus, bis uns der Schaum vor dem Mund steht. Im Jahr eins hat er mich regelrecht versagt, im Jahr 2 zerbrach er sich aus Verzweiflung die Stöcke und im letzten Jahr sah er mich nur von hinten. Folglich dürstet er auf Rache - so muss ich also einige LL-Kilometer absolvieren, denn ich will auch 2009 als Sieger aus der Loipe gehen.



















Hier geht es lang am Planoiras - Toi Toi-Besuch liegt nicht drin!

Die Wochenübersicht mit insgesamt 15:23 Std.:

Swim: 2:45 Std. / 8.2 km
Bike: 4:10 Std. / 117.7 km
Run: 1:50 Std. / 18.9 km
Kraft: 1:40 Std.
Langlauf: 4:45 Std. / 74.8 km

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Fröhliche Weihnachten!

Andrea und ich wünschen allen treuen Blog-Lesern, Freunden, Bekannten und Familie ein fröhliches Weihnachtsfest! Und um ein und für alle mal mit dem Vorurteil aufzuräumen, früher wäre alles besser, schöner, besinnlicher, etc. gewesen, schenke ich euch allen dieses tolle Zeitdokument. Viel Spass!


Der Weg - Woche 6.

Erst einmal sorry für den verspäteten Wochenrückblick. Wir sind seit Samstag Nachmittag im Ferienhaus in Savognin und mussten erst ein neues WLAN-Modem bestellen, weil ein Stromausfall unserem alten die Lebensgeister raubte. Aber jetzt sind wir wieder online.

Woche 6 bedeutete den Wiedereinstieg in den "normalen" Trainingsalltag. Montag und Dienstag waren etwas schwierig, steckte doch der Silvesterlauf noch in den Beinen - und am Dienstag wartete der Pool nach einwöchiger Wasserabsenz. Aber schon am Mittwoch lief es wieder wie geschmiert und am Donnerstag schwamm ich auch schon wieder 2:38 auf die 200!

Beinahe also business as usual, ausser, dass die Woche in Savognin ihren Abschluss fand. Nach einer harten Rolleneinheit am Morgen zog es uns auf die Lenzerheide zum Langlaufen. Bei uns schneite es den ganzen Morgen, bevor es gegen Mittag aufhörte und die Sonne durch die Wolken drückte. Aber oha, auf der Lenzerheide war es weiterhin wolkenverhangen und es regnete sogar. Getreu dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleider" machten wir uns dennoch auf Loipe. Nach einer Stunde und 10 Minuten mussten wir die Segel streichen. Es war wie Laufen mit Saugnäpfen an den Schuhen - schlichtweg unmöglich einigermassen normal zu skaten. Zum Glück soll es wieder kälter werden!

Hier die Aufstellung der Woche mit insgesamt 12:26 Std.:

Swim: 2:50 Std. / 9.8 km
Bike: 3:22 Std. / 117.5 km
Run: 3:00 / 34 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 1:15 Std. / 15 km

Dienstag, 16. Dezember 2008

Nachbetrachtung: Zürcher Silvesterlauf

Ideal lag der Termin des Zürcher Silvesterlaufs nicht. Wir sind erst am Samstag aus Lapland zurückgekehrt, mit doch etwas langsamen Beinen vom Langlaufen in der klirrenden Kälte. Aber ich wollte nicht auf den Lauf mit diesem tollen Ambiente verzichten - zumal mir im letzten Jahr erstmals ein Rennen mit einem Kilometerschnitt unter 4:00 Min. gelungen war (OK, 3:59, aber drunter ist drunter!!). Und natürlich wollte ich wissen, ob meine vielen Laufbandkilometer bezüglich Laufdynamik schon Wirkung zeigten. Könnte eine bessere Lauftechnik den Rückstand bezüglich der gelaufenen Kilometer (213km gegenüber 488km) eventuell sogar aufheben? Würde ich vielleicht sogar schneller laufen können?

Stop dreaming! Nein, lautete das Verdikt. Den 34:18 Min. aus dem letzten Jahr standen 35:31 Min. gegenüber. Ohps. Und die Technik? Nun, die erste Runde war gut, ich konnte aktiv laufen. Dann bin ich aber auch schon "auseinandergebrösmelt". Der Schritt wurde wieder kürzer, die Schulterrotation erstarrte. Und es zeigte sich: Es gibt noch viel zu tun!

Enttäuscht? Nein, eher das Gegenteil. Ich bin motiviert, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Meinen Watschelschritt werde ich nicht von heute auf morgen los. Und mein Saisonziel ist der Ironman Switzerland und nicht der Silvesterlauf. Denn in der letzten Saison bin ich nie mehr so schnell wie in Zürich gelaufen - das soll diese Saison ganz anders werden.

Die beiden kurzen Filmsequenzen dokumentieren das "Auseinanderbrösmeln" eindrücklich. Konzentriert euch auf den gut gebauten Athleten in weiss/schwarz. Und dreht den Ton leiser, denn Andrea schreit mich geradezu ekstatisch nach vorne.



Runde 1



Runde 3

Montag, 15. Dezember 2008

Der Weg - Woche 5: Lapland

Es war schlichtweg traumhaft in Lapland. Aber kalt: bis zu -22° C! Dennoch waren wir jeden Tag auf der Loipe, wenn auch nicht den ganzen Tag. Rund um Äkäslompolo standen rund 90 km gespurte Loipen (klassisch und skating) zur Verfügung, 38 km davon beleuchtet. Bei nur rund 4 Stunden Tageslicht auch notwendig, sonst kommen die Einheimischen ja kaum zum Laufen. Hier ein paar Winterimpressionen der kurzen Tage.





Trainingsbeginn war immer so gegen 11:30 Uhr. Raus aus der Blockhütte in die Kälte, Langlaufskis angeschnallt und los auf die Loipe, die nur ca. 400m entfernt war:



Was tut man also mit der restlichen Zeit? Lesen und Schlafen! Drei Romane mussten dran glauben und die längste Bettruhe dauerte 11:30 Stunden - Schlaf und nicht einfach im Bett gelegen! Die Ruhe und die Dunkelheit führen dazu, dass man ganz einfach unglaublich herunter fährt. Einmalig.

Gelegentlich haben wir auch einmal den Fernseher eingeschaltet. Finnische Sendungen sind für uns aber kaum geniessbar. Erstens, weil Finnisch eine absolut unverständliche Sprache ohne zuordenbaren Stamm ist, und zweitens, weil sie nicht weniger banal sind als die peinliche Privatsenderkost bei uns. Hier ein Ausschnitt:




Auf der Loipe geht es meist sehr gemütlich zu. Die Finnen laufen eh fast nur klassisch. Der Grund ist einfach: Ab ca. -18° C laufen die Skating-Skis nur noch sehr stumpf. Also machen die Einheimischen aus der Not eine Tugend und streifen im klassischen Schritt durch die Wälder. Dort, mitten im Nichts gibt es eine Vielzahl von Teehütten und Unterständen mit Feuerstellen, um sich aufzuwärmen:





Zu den sportlichen Leistungen dieser "Zwischenwoche", die am Sonntag mit der Teilnahme am Silvesterlauf Zürich endete: insgesamt 9:35 Std.

Run: 1:45 Std. / 18 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 5:50 Std. / 62 km
Race: 0:35 Std. / 8.6 km

Der Weg - Woche 4

Das Aussergewöhnlichste an dieser Woche war der Ruhetag - der erste seit Trainingsbeginn. Es war gleichzeitig auch der Reisetag nach Äkäslompolo. "The Method" sieht ja bekanntlich keine fixen Ruhetage vor. Man nimmt sich einen, wenn der Körper einen braucht. Und wären wir nicht gereist, hätte ich wohl auch keinen eingezogen, denn ich fühle mich immer noch äusserst frisch.

Auch in Woche 4 standen wieder die bekannte Einheiten auf dem Programm. Dennoch kehrt keine Langeweile ein. Im Gegenteil. Man ist jeden Tag auf's Neue gespannt, ob man Fortschritte feststellen kann. Ein kleines Highlight gab es am Donnerstag. Ich konnte meine 200m-Bestzeit im Becken um eine weitere Sekunde auf 2:38 senken.

Insgesamt habe ich 10:47 Std. trainiert:

Swim: 2:25 Std. / 7.8 km
Bike: 0:52 Std. / 28 km
Run: 3:30 Std. / 39.5 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 1:30 Std. / 15 km

Freitag, 5. Dezember 2008

N 67° 36.135' - E 24° 09.369

Auch dieses Jahr verduften wir wieder für eine Woche nach Äkäslompolo im finnischen Teil Laplands. Rund 200 km nördlich des Polarkreises geniessen wir die kurzen Tage und das Langlaufen bei klirrender Kälte. Selbstverständlich gibt es nach unserer Rückkehr an dieser Stelle einen ausführlichen Reisebericht. Wieso nicht schon früher? Nun, da oben gibt es in den Blockhütten keinen Internetanschluss und gomobile von Swisscom verliert sich in den endlosen Wäldern.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Fast legs - do it the Arab way!

Wer meine Wochenberichte aufmerksam liest, weiss, dass ich zur Zeit viel auf dem Laufband trainiere. Ich tue alles, um meine Laufdynamik zu verbessern. Neben Haile habe ich aber noch andere Vorbilder, denen ich fleissig nacheifere.