Sonntag, 31. Oktober 2010

Sunday ride with Coach Sergio.


Kalt war es heute Morgen, aber dafür wurden wir mit einem wunderbaren Sonnenaufgang entschädigt. Sonnenaufgang? Genau, denn heute ging es bereits um 6:45 Uhr los. Das heisst, wir wollten um 6:45 losfahren. Aber Coach Sergio ist immer für eine kleine Überraschung gut. Als wir losfahren wollte, meinte er: Oh, I wanted to change that rear tire. Der alte Hinterreifen löste sich bereits in seine Einelteile auf. Und Sergio wäre nicht Sergio, wenn er dies am Vorabend erledigt hätte. Also Hinterrad raus, alter Reifen runter, neuer drauf (ja, er hatte einen neuen im Auto!). Das war aber nicht ganz so einfach, denn er verwendet die neuen Hutchinson Pneureifen ohne Schlauch. Als das Ding endlich drauf war dauerte es noch fünf Minuten, bis auch die Luft endlich drin blieb. So fuhren wird dann mit gut einer halben Stunde Verspätung los. Natürlich war es der kälteste Morgen dieses Herbstes - ist ja logisch, denn ich war da!

Erst ging es einmal den Berg hinunter. Und schon stand der nächste ungeplante Halt auf dem Programm. Dieses Mal war ich der Verursacher. Mein Velo machte ab 45 km/h ganz eigenartige Schlangenlinien. Kein Wunder, war doch der Steuersatz lose!!! Werkzeug raus, anziehen und weiter gings.

Von da weg wars dann eine schöne Ausdauereinheit ohne weitere Überraschungen. Mittlerweile kenne ich ja die Gegen und weiss, dass es kaum einmal 5 km ohne Ampel oder Stoppstrasse gibt. Mit der Zeit wird man geduldig und lernt, dass es auch so geht und dadurch die Qualität der Einheit nicht wirklich beeinträchtigt wird.

Die abschliessenden 30/30er absolvierten wir dann auf dem Laufband. Die Beine fühlten sich wirklich gut an - nicht unwichtige im Hinblick auf den IM Arizona.

Samstag, 30. Oktober 2010

Velo hier - Sonne weg.



Als ich vom Schwimmen nach Hause kam, standen das Bike und der Radkoffer vor der Tür. Einziges Problem: Es regnete in Strömen. Es gab zwei Möglichkeiten: warten oder auf die Rolle. Da sich der Bike-Workout vom Samstag ausgezeichnet auf der Rolle absolvieren lässt - besser als auf der Strasse, weil hier wegen Ampeln und Stoppstassen keine längeren Intervalle möglich sind - suchte ich in der Garage nach den überall verstreuten Teilen eines CompuTrainers, setzte ihn zusammen und macht mein Velo fahrbereit. Und los gings. Was man nicht alles tut für einen Ironman!

Ich hier - Velo da.

Wieder einmal hat es sich bewahrheitet, dass eine smoothe Reise erst am Zielort beendet ist. Bis Los Angeles lief es perfekt. Pünktliche Ankunft, subito durch die Immigration (oh Wunder, das grüne Formular ist verschwunden), alle drei Gepäckstücke unversehrt angekommen und recht zügig durch den Zoll. Es blieben mehr als zwei Stunden um die Connection nach San Diego zu machen. Aber da war diese innere Stimme, die immer wieder sagte: Miete doch besser ein Auto und fahre runter nach San Diego.

Nun, nachdem ich das Gepäck gleich wieder aufgegeben hatte, war es dafür eh zu spät. Als ich dann allerdings zum Flugzeug ging und in die Propeller-Maschine Marke Sardinenbüchse einstieg, ahnte ich es schon. Das Flugzeug war bis auf den letzten Platz besetzt und etwa die Hälfte der Passagiere hatten, wie ich, massiges Gepäck dabei. So kam es, wie es kommen musste: Mein Koffer schaffte es, der Velo- und der Räderkoffer blieben in L.A. Soviel zur Einhaltung einer vertraglich vereinbarten Transportleistung gegen entsprechendes Entgelt.

Aber was solls, ich gehe jetzt einmal davon aus, dass die fehlenden Stücke heute Morgen angeliefert werden. Die Schwimmuntensilien sind hier und so steht einer ersten Trainingseinheit im Pool um 8.00 Uhr nichts im Wege. Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack aufs Aufwärmen vor dem Schwimmen:

Los Angeles - so far so good.


Barbecued chicken salad by Wolfgang Puck. California food. Yummie!

Freitag, 29. Oktober 2010

10:10 Uhr - Bushaltestelle Feusisberg


Feusisberg - Pfäffikon - Flughafen Zürich - Los Angeles - San Diego - La Jolla! Once again I am on a mission.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Gordon Gekko neuer CEO der WTC?



Access Membership Program - der neueste Wurf der WTC. Kostenpunkt: US$ 1'000.- pro Jahr. Benefits: Ein Haufen Scheisse, den niemand braucht. Bis auf dieses fast schon geniale Versprechen:
Diese Leute wissen, wie sie die Bekloppten über den Tisch ziehen können. Ob da wohl Gordon Gekko seine Finger mit im Spiel hat? Greed is good - Geldgier ist gut! Mögen Sie daran verrecken - Kona hin oder her.

Leute: Boykotiert dieses Programm. Startet vermehrt an Challenge, TriStar und anderen Triathlons. Beweist, dass man die Marke Ironman zwar besitzen kann, aber die Athleten, die den Mythos erst zum Leben erwecken, nicht käuflich sind. Zeigt der WTC den Stinkefinger - genug ist genug.

PS: Kaum zu glauben: The Ironman access membership program IS SOLD OUT! Hilfe, es gibt zu viele bekloppte Triathleten. Auf passen, dein Nachbar in der Wechselzone könnte einer sein!

Dienstag, 26. Oktober 2010

Gibts die Dinger im Sexshop?

Diese Frage stellte mir ein welterfahrener Master-Schwimmer am letzten Mittwoch beim Anblick meiner Fussfesseln. Fussfesseln? Um weiteren Verwirrungen und Spekulationen über meine Einkaufsgewohnheiten für Sportgeräte Vorschub zu leisten, möchte ich das Geheimnis dieses rätselhaften Dings auf der Stelle auflösen.

Es handelt sich dabei nämlich nicht um ein Utensil für heisse Fesselspielchen, sondern um ein kleines Folterinstrument mit grosser Wirkung fürs Schwimmtraining. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, bindet man damit ganz einfach seine Fesseln zusammen. Der Wahrheit zuliebe sei aber auch gleich erwähnt, dass dabei der Pull-buoy nicht fehlen sollte, ansonsten die Herausforderung auch für gute Schwimmen (fast) zu gross wird.

Einmal die Woche binde ich mir also die Fesseln zusammen, stecke mir den Pull-buoy zwischen die Beine und bestücke meine Hände mit Paddles. Was dann folgt darf ruhig als kleine Tortur bezeichnet werden: 2 x 400m plus 3 x 200m. Macht dann also 1'400m. Allerdings gilt es zu erwähnen, dass vor diesem Ausflug in die Welt des Schmerzes neben 400m Einschwimmen schon dasselbe Set einmal mit Paddles und einmal mit Paddles und Pull-buoy geschwommen bin. Macht dann also 3'200m Vorbelastung, 2'800m davon mit Pull-buoy.

Wenn ich mir dann mit diesen Dingern die Fesseln zusammen binde, sind andere schon lange unter der Dusche. Für mich beginnt dann die Zeit des Leidens. Die Arme faulen langsam aber sicher ab. Der latissimus dorsi beginnt zu brennen wie ein lodernder Hochofen im Ruhrgebiet. Und die Beine fühlen sich an, wie wenn sie langsam Titanic-mässig auf den Grund des Pools absaufen würden.

Und wieso das ganze? Die Fussfesseln zwingen mich zur optimalen Körperspannung. Ohne geht gar nichts. Je besser die Lage im Wasser, desto schneller schwimmt man auch mit diesen Dingern. Als ich im letzten Winter zu ersten Mal damit geschwommen bin, war nach jeweils 25m der Ofen aus. Mehr als 600m lagen nicht drin. Jetzt werde ich von Woche zu Woche schneller und ausdauernder damit. Und meine Zeiten im Rennen auch. Beim TriStar 222 Sardinien schwamm ich 28:12 auf 2'000m. Macht 1:24,6 auf 100m. Oder umgerechnet auf 1'900m 26:47.

Natürlich hat dieser Blog-Eintrag auch einen Hintergedanken. Seit dieser Woche biete ich mit GF X TRAINING eine Swim Special an. 16 Wochen hartes Training mit bis zu 5 Einheiten pro Woche. Für alle, die Worten endlich auch einmal Taten folgen lassen wollen und einsehen, dass gerade im Schwimmen ohne Fleiss kein Preis gewonnen wird. Natürlich sind auch 14-tägliche Technik-Stunden inbegriffen. Und als Geschenk gibts ein Fesselband - direkt aus den USA und nicht von Beate Uhse.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Knopf in der Leitung.

Am Freitag erreichte mich eine SMS von Caroline Steffen. "Gahts dir guet? Bisch nie online und kei nöii Blogiiträg." Gestern fragte mich Brigitte Fierz: "Häsch din Blog iigschtellt? Sit Wuche nüt me nöis." Das tut doch der Seele des Schreibers gut - die treue Fangemeinde sehnt sich nach neuen Blog Posts. Hurrah, er wird gelesen!

Schreibstau nennt der Schriftsteller den Zustand der Ideenlosigkeit oder wenn er ganz einfach keinen vernünftigen Satz mehr zustande bringt. Nun, ich möchte mich fürwahr nicht als Schriftsteller bezeichnen, aber so etwas ähnliches wie ein Schreibstau hat sich auch bei mir breit gemacht.

Nach dem TriStar 222 Sardinien stiegt ich schnurstracks wieder ins Training ein und absolvierte am Dienstag auf dem Weg zur Fähre in Olbia gleich noch ein langes Schwimmtraining über 4.7 km. Am Mittwoch Mittag war ich dann wieder zu hause, habe die Sporttasche gepackt und weiter gings mit einem harten Lauf mit langen Intervallen im Halbmarathon-Tempo. Dann war es schwupps Samstag und der Ironman Hawaii stand an.

Spätestens da machte sich schon ein wenig Nostalgie und ein wenig Enttäuschung breit, nicht dabei sein zu können. Mitfiebern ist zwar weit weniger anstrengend als in Backofenhitze von Kona einen Ironman zu bestreiten, aber wenn man einmal dabei war und es gerne wieder gewesen wäre, ist es hart, nur aus der Ferne zu zuschauen.

Und so verging dann Tag für Tag, an denen ich immer wieder einmal etwas schreiben wollte und entweder ratlos vor dem PC sass oder durch etwas wichtiges abgelenkt wurde. Und schon waren 20 Tage vergangen.

Zu meiner Entschuldigung muss ich aber auch anbringen, dass ich very busy war. Während Steffen, Bruder Ironfrog und ich uns noch unbeirrt auf den Ironman Arizona vorbereiten, haben einige meiner Athleten ihre Saison abgeschlossen und sind nun daran, neue Ziele zu formulieren und neue Träume zu verfolgen. Viel Arbeit für den Coach, denn es gilt Gespräche zu führen, Trainingszyklen zu planen, neue Pläne zu schreiben, etc. Das geht einfach vor, da muss auch mein Blog zurückstecken.

Dann stehen jetzt auch noch die Reisevorbereitungen für den USA-Trip an. Am nächsten Freitag geht es für mich los nach San Diego. Und weil ich erst am 28. November wieder zurück sein werde, gibt es auch hier einiges zu organisieren.

Trainingsmässig läuft es ausgezeichnet. Bisher musste ich Wetterbedingt nur ganz geringfügig improvisieren und konnte qualitativ und quantitativ hervorragend arbeiten. Die Zuversicht, in Arizona eine gute Leistung abrufen zu können, wächst von Tag zu Tag. Mit dem entsprechenden Feinschliff in San Diego wird es ganz sicher ein tolles Ironman-Erlebnis werden.

Also, liebe Freunde von Mission Possible 2010: I'm good!

Montag, 4. Oktober 2010

Post race nutrition.


Und weil es so gut war, bestellen wir gleich noch zwei.

Die Reise zum Mittelpunkt des Ichs.

Letzte Woche, kurz vor der Abreise nach Sardinien, telefonierte ich mit Georges Bürgi. Er hatte die Startliste studiert und meinte: "Neun Starter in deiner AG, aber ich kenne nur Aldo Nobili und Pierre-Alain Piller - die hast du im Griff." So kann man sich täuschen - die beiden hatten mich im Griff. Aber alles der Reihe nach.

Der Morgen verhiess nur Gutes. Das Meer war spiegelglatt, das Wasser mit 20° perfekt in Sachen Temperatur und als um 7.00 Uhr der Startschuss erfolgte, fand ich sofort meinen Rhythmus und schnelle Füsse. Im glasklaren Wasser waren die 2 km irgendwie viel zu schnell vorbei, ich wäre gerne noch weiter geschwommen. Nach etwas über 28 Minuten gings denn auch schon aufs Velo.

Ich fand sofort meinen Tritt und hatte gute Beine. Aber ich wusste, dass das kurze Tapering sich schon noch bemerkbar machen würde und entschied mich, die Sache verhalten anzugehen. An der ersten von vielen, vielen noch folgenden Steigungen der erste kleine Schock: Mein Umwerfer wollte nicht und ich konnte nicht aufs kleine Kettenblatt schalten. So musste ich immer erst auf den 23er, dann umwerfen und nach etwa zehn weiter Umdrehungen erbarmte sich das Ding meiner und legte die Kette um. Die nächsten rund 100 km lief alles perfekt und ich war recht flott unterwegs. Allerdings kündigte sich bereits der Wind an, der von Minute zu Minute stärker wurde.

Dann gings so richtig in die Sardischen Berge. Just in die Richtung, aus der der Wind blies. Obwohl die Steigungen nicht so steil waren, musste wir alle mächtig in den Lenker beissen. Dann, am Fuss der zweiten langen Steigung passierte es: Ich wollte die Kette mit dem geschilderten Trick 77 umwerfen, da sprang sie mir vom Kettenblatt und verklemmte sich mächtig zwischen der kleinen Scheibe und der Hinterradstrebe. Erst dachte ich, ich krieg das Ding da nie mehr raus. Irgendwie gelang es dann trotzdem und ich konnte nach gefühlten Minuten endlich weiter fahren. Es war aber nur das ersten von insgesamt drei Mal, denn nun schien meine Kette gefallen daran gefunden zu haben, mich zu ärgern.

So nach 140 km wurde immer härter. Gegenwind, stegiges Auf und Ab. Es war sehr warm und langsam wurde aus schwarz weiss - Salzränder überall. Dann gings in die wohl einzige, wirklich technische Abfahrt. Und schon in der zweiten Kurve verbremst ich mich big time. Ich schoss einfach gerade aus, über den Asphalt hinaus in den Kies und es knallte mich voll auf die Schnauze. Erst dachte ich, nichts sei mehr ganz - aber oh Wunder, nur mein endlich fast verheilter Ellenbogen schaute wieder wie Tomatensugo aus. Mein Trinkflachenhalter hinter dem Sattel war abgebrochen, aber sonst kein Schaden am Velo selbst. Ich rappelte mich auf und begann Patronen, Pit-Stop und Adapter abzuschrauben und in der Verpflegungstasche zu verstauen. Dann versuchte ich, den Reservecollé am Satten zu befestigen, was aber scheiterte. Dann Blut ablecken, ausspucken und hoffen, dass wirklich nichts weiteres an Mensch und Maschine kaputt war. Etwas zittrig fuhr ich wieder los, bis zur nächsten Aidstation, wo ich erste einmal mit viel Wasser ein erste Wundsäuberung durchführte. Da blieben sicher etwas 10 - 12 Minuten liegen, aber ich war immer noch im Rennen.

Die letzten 40 km waren dann einfach nur Hölle. Es ging konstant rauf und runter, Gegenwind der übleren Sorte und es wollte einfach nicht enden. Aber nach sieben Stunden im Sattel war es endlich vorbei. Alleine um mir den nächsten Schreck zu verpassen.

Ich stieg vom Rad und da war er wieder: mein blockierter Hamstring. Dieses Mal war er so zu, dass ich nur noch humpeln konnte. Ich wechselte in neuer Negativrekordzeit und wollte aus dem Wechselzelt rennen. Denkste. Ich blieb stehen und versuchte zu stretchen. Nichts schien zu gehen, mein rechtes Bein versagte seinen Dienst. Ich ging, massierte gleichzeitig, stretchte wieder, humpelte, schrie vor Enttäschung. Aufgeben? Ich wollte nicht noch einmal mit solchen Schmerzen so weit laufen, wie beim IM Switzerland. Aber aufgeben, erklären wieso? Nein, sagte eine innere Stimme. Beiss auf die Zähne, vielleicht wird es ja wieder besser. Ich musste an Nicole denken, der ich den Lauf widmen wollte. Wenn sie mich sehen könnte, ein Häufchen laufendes Elend. Also, sagte ich mir, denk an etwas anderes: hoch bleiben, Armarbeit, aktiv laufen. Und überhaupt, alle anderen schlichen auch mehr, als dass sie rannten. Und dann sagte ich mir: Du willst diese Finisher-Medaille - und das T-Shirt. Denn sie erzählen die Leidensgeschichte dieses Tages.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich im Rennen lag. Runde für Runde sah ich Aldo und Pierre-Alain, immer etwa an der gleichen Stelle. Waren sie vor oder nach mir. Ich versuchte anhand der Rundenbändel zu sehen, wie sie lagen und sah es nie so genau. Als ich nach 9:26 Std. ins Ziel kam, stand Aldo da und schien um Jahre gealtert. Ich fragte ihn, ob er wisse, welchen Rang er belegte und er meinte: ich habe gewonnen, dieser andere Schweizer ist zweiter und du dritter. Wow. Ob ich wohl ähnlich alt aussah, wie Aldo?

Je länger ich diesen Sport betreibe, desto klarer wird mir eines: Es sind diese Geschichten, die ihn so faszinierend machen. Man lebt selten so sehr im Jetzt, wie während einem Triathlon. Es stellen sich so viele Hindernisse in den Weg und am Ende des Tages zählt, dass man diese Erfolgreich meistert. Dann stellt sich von alleine eine unglaublich tiefe Befriedigung über das Geleistete ein. Wenn es dann noch zu einer guten Rangierung reicht, umso schöner. Aber den persönlichen Triumph über seine Dämonen, den kann einem nichts und niemand wegnehmen.

Ich hoffe, dieses Rennen wird sich etablieren. Hier treffen ein wunderbares Fleckchen Erde und eine ganz grosse Herausforderung aufeinander. Dieser TriStar 222 Sardegna ist etwas vom härtesten, was es gibt. Ich schaue heute Morgen in die Gesichte der Finisher und sehe immer noch die Anstrengung, den Schmerz, aber auch die tiefe Freude über das Erreichte. So soll es sein.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Die Schlacht ist geschlagen!


Leider habe ich in Moment keine Internetverbindung. Darum ein erster Kurzbericht per Handy. Super Schwumm, unglaublich viele Höhenmeter, viel, viel Wind, drei Mal die Kette verklemmt, ein Mal gestürzt, Hamstring steinhart. Gelitten wie selten. Und grosse Freude, dass es doch noch aufs Podest gereicht hat. Alles im Detail, sobald die Verbindung wieder steht. Aber jetzt schon DANKE fürs Daumen drücken.

Samstag, 2. Oktober 2010

Life does not work without coffee


Kristalklares Wasser. Arme top. Gute Strassen. Beine top. Leckerer Espresso. What a life!

Guten Morgen und guten Appetit

Was für ein grandioser Morgen auf Sardinien! Kurz vor Sonnenaufgang präsentiert sich die Bucht vor Cannigione in traumhaftem Licht und spiegelglatt. Da kommt doch grosse Vorfreude auf. Morgen früh um diese Zeit dürfen wir hier im 20° warmen Wasser unsere 2'000m schwimmen - wenn das kein Privileg ist!

Das Hotel liegt übrigens nur drei Minuten vom Meer entfernt und ist eine malerische Anlage mit tollem mediteranen Charme. Verwinkelt, mit kleinen Gässchen und Treppen kommt man sich vor wie in einer anderen Welt.


Aber vor lauter sardinischer Romantik wollen wir nicht vergessen, weshalb ich hier bin: Für einen langen, harten Trainingstag mit tollen Eindrücken, wunderbaren Bildern und schierer Lust an der Bewegung. Dieser Event hat einen richtig "heimeligen" Charakter. Es ist nicht nur eine Weltpremiere - der erste TriStar 222 Event überhaupt - sondern auch wunderbar überschaubar. Es sind nur 123 Einzelathleten am Start und es herrscht eine wirklich familiäre Atmosphäre. So verwundert es nicht, dass ich schon viele neue Bekanntschaften geschlossen habe, aber auch bekannte Gesichter treffen konnte: Aldo Nobili und seine Frau Elena fiebern dem Rennen ebenso entgegen, wie ich.

Auf 200 km mit 3'500 Höhenmetern spielen dann wohl zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: die Beine (wie immer) und die Ernährung. Niemand hat so recht eine Ahnung, wie lange er wohl unterwegs sein wird - mich eingeschlossen. Also gilt es, genügend Kalorien mitzunehme. Voilà, hier ein kurzer Eindruck, was alles runter muss:


Na denn, guten Appetit! Zum Glück ist die Abschlussparty auf einem Weingut. So ist die Chance gross, dass nach ein paar Gläsern Wein der Gel-Geschmack von der Zunge weicht! Alles wird besser!

Freitag, 1. Oktober 2010

Zimmer 309


Arrivato! Es ist leicht bewölkt bei lauen 21 Grad. :-). Vor mir die spiegelglatte Bucht, in der es ziemlich sicher superschnelle Schwimmzeiten geben wird. Heute heisst es Beine hoch, denn mit nur zwei Taper-Tagen gilt es, jede unnötige Anstrengung zu vermeiden.