Mittwoch, 30. Juni 2010

Tres amigos.

Gestern Nachmittag stand eine längere Veloeinheit auf dem Programm: Von Langnau a. Albis über den Klausenpass wieder zurück nach Langnau - 185 km mit ca. 2250 Höhenmetern. Kein Zuckerschlecken, zumal wir eine hochkarätige Gruppe mit lauter Eisenmännern und Eisenmännern to be waren.

Mit von der Partie die "tres amigos": Sandro Angelastri aka Ironnonno, seineszeichens mehrfacher Ironman Champion. Eben zurück von einer Pässe-Monstertour von Genf nach Nizza. Georges Bürgi aka Georges Gaggo, ewiger zweiter in Ironman 70.3 Rennen. Eben zurück von einer Monster-Hochzeit in Istanbul mit über 1000 Gästen. Und dann meine Wenigkeit, Ironshark. Eben zurück von ... nirgendwo. Das Besondere: Die "tres amigos" werden am 25. Juli in Zürich am Ironman die Klingen kreuzen. Da interessierte es natürlich schon, wer jetzt schon gute Beine hatte. Aber weil am 25. alles, was vorher war, eh nur Makulatur ist, lassen wir das. Spass hat es gemacht, und das war das Wichtigste.

"Tres amigos" an der Wasserstelle.

"Tres amigos" am Futtertrog.

Freitag, 25. Juni 2010

Hart verdiente Belohnung zum 2.

Unglaublich, welchen Rattenschwanz an Facebook-Kommentaren mein Blog-Eintrag über das wohlverdiente Stück Kuchen ausgelöst hat. Dass es auch ohne Kuchen geht, habe ich heute bewiesen. Erst stand der lange Ausdauerlauf auf dem Programm, der erst nach 28 km zu Ende war. Dann gings in den Kraftraum. Mit einem gezielten Krafttraining wurde der katablole Effekt des Laufes in eine anabole Stimulation umgewandelt. Harte Sache, die aber phänomenal funktioniert. Morgen werde ich keinerlei Nachwirkungen vom langen Lauf verspüren.

Und als Belohnung stand für einmal kein leckerer Kuchen auf dem Menü, sonder zuckersüsse, pralle und knackige Kirschen! Jetzt bin ich einmal gespannt, wer dazu seinen Senf beisteuern will!

Mittwoch, 23. Juni 2010

Nagelneu und 240 g schwer!


Heute habe ich das wichtigste Paar Laufschuhe des Jahres gekauft, inklusive Socken. Schliesslich soll es ja am IM Switzerland etwas flotter vorangehen, als im letzten Jahr.

Keine Experimente, lautete die Einkaufs-Devise. Ich werde also im Mizuno Wave Precision 10 laufen, meine Füsse stecken in Rohner silver marathon-Socken und das ganze wiegt zusammen gerade einmal 240 Gramm! Nachdem ich den ganzen Winter über auf dem Laufband in extrem leichten Wettkampfschuhen gelaufen bin und jetzt draussen auf dasselbe Modell wie das beschrieben vertraue, kann diese Wahl nicht falsch sein.

Jetzt fehlen nur noch ein, zwei gute Trainingsläufe in den neuen Tretern, damit sie das Prädikat verdienen. Wie bei den Badehosen früher: Nur wenn eine Badehose beim ersten Mal Schwimmen schnelle Zeiten hergab, konnte sie eine Wettkampfbadehose werden!

Und im Training läuft es bestens. Die Beine werden von Woche zu Woche schneller - das lässt doch auf eine gute Marathonzeit hoffen. Was ich so treibe, wie immer unter diesem Link.

Dienstag, 22. Juni 2010

Hart verdiente Belohnung!


Nach 10 x 400 mit Paddles (mit 10 Sekunden Pause) und Nettoschwimmzeit 58:20 Minuten ist das die wohlverdiente Stärkung vor dem Krafttraining.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Wenn die Worte fehlen.


Es war ruhig auf meinem Blog während den letzten Tagen. Manchmal fehlen auch mir die Worte.

Heute wurden die sterblichen Überreste von Ursula Kenel Schmid zu Grabe getragen. Vor etwas mehr als einer Woche fand sie unter furchtbaren und tragischen Umständen den Tod. Eben noch hatte sie mir am IM 70.3 Switzerland ihr Lächeln geschenkt.

Es war 2003 am Zufi-Triathlon, als mir Ursula erstmals auffiel. Sie rannte 15 Meter vor mir um den Aegeri-See. Und so fest ich es auch probierte, ich konnte sie einfach nicht einholen. Von da an gab es viele schöne Berührungspunkte, im Training, an Rennen. Ursula war u.a. ein Mitglied der Wasserratten, einer Gruppe von Schwimmern, die sich für meine Diplomarbeit zur Verfügung stellten. Und noch vor ein paar Wochen nahm sie an einer Swim Clinic teil. Ich fragte sie, ob sie auch am IM Switzerland starten würde. Ihre Augen funkelten, als sie verneinte, denn sie war als amtierende Weltmeisterin direkt für Hawaii qualifiziert. Nun ist dieses Funkeln in ihren Augen für immer erloschen.

Wir verlieren eine grossartige Sportlerin. Sie war eine Ausnahmeathletin, entschlossen, fleissig, zäh - aber immer bescheiden und liebenswürdig. Ihr Unfall hat mir vor Augen geführt, an welch dünnem, seidenen Faden unser aller Leben doch hängt. Ich werde sie in lebendiger Erinnerung behalten.

Dienstag, 8. Juni 2010

IM 70.3 Switzerland: Der Rückblick.

Es musste ja so kommen! Nachdem uns der Sommer bisher total im Stich gelassen hatte, war es pünktlich zum Sonntag hin heiss und schwül. Dafür war aber das Wasser im Obersee immer noch saukalt. Und so nahm dann der IM 70.3 Switzerland für viele Teilnehmer gar nicht den erhofften Verlauf. Wer keinen Plan B hatte, musste mächtig unten durch. Auf einmal wurde die vermeintlich "einfache" Halbironman-Distanz zu einer mörderischen Herausforderung. Ja sicher, da sind diese rund 10% aller Teilnehmer, denen scheinbar nichts etwas anhaben kann. Sie können auch bei solch schweren Bedingungen ihre Leistung abrufen. Aber die restlichen 90% müssen ihre Ambitionen tiefer ansiedeln.

So sah man denn auch viele enttäuschte Gesichter. So ist halt der Sport - und ganz speziell der Triathlon. Auch wenn viele mittlerweile über die Freude zu finishen lächeln und mehr als das leisten wollen, am vergangenen Sonntag hat die Mehrheit der Triathleten wieder einmal gelernt, wie hart es sein kann, nur die Ziellinie zu sehen. Kopf hoch, neues Rennen, neues Glück! Aber vor allem: Herzliche Gratulation an alle Finisher, welche die Dämonen besiegt haben, die sich ihnen während Stunden in den Weg stellten!

Drei Starter - drei Finisher!

Meine drei GF X TRAINING-Athleten gingen mit sehr unterschiedlichen Zielsetzungen ins Rennen.

Nici Willi, unsere Erfahrene, wollte ihre tolle Zeit aus dem letzten Jahr unterbieten und einen weiteren Schritt nach vorne machen. Bis zwei Wochen vor dem Rennen war sie brutal gut unterwegs und dann brach eine Fussverletzung auf. So musste sie um ihren Start bangen. Diese Ungewissheit so kurz vor dem Rennen kostete viel Energie. Mit Rang 15 von 53 Klassierten schlug sie sich dennoch prächtig. An eine neue Bestzeit war bei diesen Bedingungen nicht zu denken. Aber sie hat alles gegeben, den Fuss mental weggesteckt und kann stolz sein auf dieses Resultat.

Debbie Marti startete erst zu ihrem zweiten Triathlon überhaupt. Nachdem sie in Stettfurt noch bös frieren musste, erlebte sie jetzt die Kehrseite. Als tolle Schwimmerin kam sie als 4. aus dem Wasser, nur, um mit Schrecken festzustellen, dass sich eine schmerzhafte Migräne breit machte. So litt sie während dem ganzen weiteren Rennen unter starken Kopfschmerzen. Sie konnte nur sehr wenig Trinken und Essen - oft erbrach sie sich gleich nachdem sie etwas zu sich genommen hatte. Unglaublich: Sie biss sich durch und finishte mit einem Lächeln auf den Lippen! Grossartig, was für eine Willensleistung. Und als 26. war sie immer noch in der ersten Ranglistenhälfte klassiert!

Last but not least zu Patrick Utz. Auch er ein Rookie auf der halben Ironman-Distanz. Was hatte er für Zeitprognosen angestellt und wieder revidiert und wieder neu berechnet. Dann hat er sehr schnell gemerkt, dass an so einem Tag alle Fahrpläne Makulatur werden. Finishen war fortan das Ziel - und das hat er erreicht. Musste er auch, denn sein Sohn hielt ein Plakat hoch, auf dem stand: „Go Papi. Machs fertig. Ohne Finish muesch nöd heicho!“Er nahm es sich zu Herzen und lief als 215. und stolzer Papi über die Ziellinie. Wie er das Rennen erlebte, schildert er auf seinem Blog.

Ich bin sehr stolz auf meine drei Athleten. Sie haben alles gegeben und wollen mehr. Nici will am IM Switzerland 2011 starten. Debbie plant das eine oder andere Rennen und macht vielleicht einen (Tri)-Abstecher nach Neuseeland. Und Patrick? Ja Patrick hat stündlich neue Pläne - wen wunderts?

Pro Race Frauen


Einen eindrücklichen Beweis ihre Klasse lieferte Caroline Steffen ab. Dank einem noch heisseren und schwüleren Trainingslager in Thailand konnten ihr die Wetterverhältnisse nichts anhaben. Und sie liess dann auch nichts anbrennen. Mit neuem Streckenrekord siegte sie vor Nicole Hofer und Karin Thürig, die wohl den IM 70.3 St. Pölten noch etwas in den Beinen spührte. Seit Caroline im TBB unter Brad Sutton trainiert hat sie nun drei Halbironman-Rennen gewonnen, war Zweite beim IM Südafrika und Vierte in Abu Dhabi. Nun steht der IM Frankfurt an - in dieser Form gehört sie auf jeden Fall zu den grossen Favoritinnen.

Kampf der Titanen in der AG 50-54

Meine Prognose traf fast vollständig zu. Alfi Caprez und Sandro Angelastri lieferten sich ein faszinierendes Duell um den Sieg - Georges Bürgi konnte leider nicht eingreifen, holte sich aber mit einer starken Willensleistung den 3. Rang. Mit einem Sieg und einem 2. Platz innerhalb nur einer Woche bewies Sandro, was für eine Weltklasseformat er erreicht hat. Und Alfi hat wieder einmal gezeigt, dass er in Rapperswil so etwas wie der ungekrönte König ist: Drei Starts - drei Siege. Neben ihm gab es in dieser AG bisher nur einen anderen Sieger! Wer wohl???

Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache. Viele wissen, wie schwer ich mich mit dem Laufen tue. Ich arbeite kontinuierlich daran und mache kleine Fortschritte - eine Rakete werde ich aber wohl nie werden. Nichts liegt mir ferner, als nach Ausreden zu suchen. Aber dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass ich von Natur aus ein wenig benachteiligt bin.

Freitag, 4. Juni 2010

Rapperswil - Triathlon-Nabel der Schweiz!

So hatte ich mir das dann doch nicht vorgestellt. Als ich mich schon früh im Jahr dazu entschloss in St. Pölten anstatt in Rapperswil zu starten, schien dies ein durchaus guter Entscheid zu sein. Je näher Rapperswil kam, umso verlockender wurde ein Doppelstart. So entschloss ich mich, erst einmal das Rennen in St. Pölten hinter mich zu bringen, meine Form zu testen, die Erholung abzuwarten, um dann am Donnerstag beim Veranstalter anzurufen um mir noch einen Startplatz zu erbetteln. Dass dies klappen würde, davon war ich speziell aufgrund dieses Plakates überzeugt:


Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Aus St. Pölten brachte ich als Souvenir die Verhärtung/Zerrung am rechten Hamstring mit nach Hause. Trotz intensiver Physiotherapie lässt sich diese Verletzung einfach nicht in drei, vier Tagen aus der Welt therapieren. Mein Therapeut sagte mir gestern, ich dürfe zwar trainieren, aber er empfahl mir harte Inhalte noch für eine Woche weg zu lassen. So lief ich den heute zwar eine Stunde und meine Beine füsterten: Wir wollen nach Rapperswil. Aber der Hamstring meldete sich dann doch wieder und meinte: Hör auf deinen Therapeuten, du Spinner!

Also: Die Vernunft siegt und das Thema IM 70.3 Switzerland ist abgeschlossen - nächstes Rendez-vous am 25. Juli beim IM Switzerland!

Ich werde als Zuschauer dabei sein. Zwei Kategorien liegen mir dabei besonders am Herzen.

Männer AG 50-54

Leute, da wird am Sonntag die Post abgehen. Am Start stehen drei meiner besten Freunde und sie werden sich nichts schenken. Sandro Angelastri (aka Ironnonno) hat in St. Pölten grossen Sport geboten und seinen dritten IM 70.3 in folge gewonnen - und alle anderen Teilnehmer der AG zu Statisten degradiert. Vorausgesetzt die eine Woche Erholung war ausreichend, wird er ein heisser Kandidat für den Tagessieg sein. Dann muss ihn auch Alfi Kaprez fürchten, der gut in die Saison gestartet ist. Alfi ist in Rapperswil immer noch ungeschlagen - zwei Starts, zwei Siege. Reisst diese Serie? Wir werden es sehen. Mit einer riesigen Portion Selbstvertrauen ausgerüstet wird Georges Bürgi am Start stehen. Seit 2. Rang beim IM 70.3 New Orleans hat gezeigt, dass er nach seriösem Wintertraining stark wie selten zuvor ist. Kann er sich nach dem Schwimmen in Alfis oder Sandros Wade beissen, könnte er tatsächlich seinen ersten Sieg auf der halben Distanz realisieren. Und seinen Anspruch auf einen Kona-Slot beim IM Switzerland untermauern. Für Hochspannung ist also gesorgt!

Female PRO

Alle sprechen vom Duell Karin Thürig gegen Caroline Steffen. In St. Pölten konnte ich mich von der guten Form von Karin persönlich überzeugen. Und ebenso bei Caroline, die am Mittwoch in unserem bescheidenen Heim zum Abendessen war. Ich glaube, das wird ein echter Knaller - ein Kampf auf biegen und brechen. Aber zum Schluss sehe ich die Vorteile bei Caroline - nicht böse sein Karin!

Und last but not least steigt mein Puls als GF X TRAINING-Coach natürlich für meine Athleten. Am Start stehen Nicole Willi und Debbie Marti (AG F40-45), sowie Patrick Utz (AG M40-45). Während Debbie und Patrick ihren ersten IM 70.3 absolvieren, ist Nici schon sehr erfahren. Sie alle haben sich sehr gewissenhaft vorbereitet und werden mit Sicherheit ein tolle Leistung abliefern - und ihren Coach stolz machen!

Mittwoch, 2. Juni 2010

Dienstag, 1. Juni 2010

IM 70.3 St. Pölten: Die Nachlese.

Kurz vor der Abfahrt nach St. Pölten schrieb mir Sandro Angelastri (aka Ironnonno) ein E-Mail mit den Prioritäten für das Wochenende:
  1. Spass haben.
  2. Kaiserschmarrn.
  3. Podest.
Nun, seine Prioritätenliste haben wir denn auch minuziös abgearbeitet. Hier die Beweise:


So ging es vor und nach dem Rennen zu und her. Kleines Detail am Rande: Wir waren zwei Schlecker und ein Stecher!

Nach dem Rennen verputzten wir eine Mega-Portion Kaiserschmarrn mit Powidl - echt lecker:


Und last but not least hat Ironnonno dann auch noch seine Drohung wahrgemacht, und ist aufs Podest gerast - und zwar gleich zuoberst:


Ja, ja, das ist nicht Sandro - leider hat Ironbarrel das Foto verkackt. Also greife ich auf eines von mir zurück, das mich bei der Siegerehrung zeigt und beweist, dass ich mit meinem 5. Rang letztendlich doch ganz gut leben kann!

Sandros Leistung gilt es allerdings noch einmal zu würdigen. Die letzten drei IM 70.3, an denen er Teil nahm, hat er allesamt gewonnen: Singapore, Monaco und St. Pölten. Dazu der 3. Rang beim IM Switzerland. Und der Sieg beim epischen Duell am Planoiras! Der junge Alte ist einfach Weltklasse! Sein Geheimnis: Hartes Training, perfekt getimte Erholung und Randensaft. Kein Witz - er trinkt ihn jeden Tag. Und ich gebe es offiziell zu: Ich werde es auch ausprobieren!!

Zum Anlass selbst: Der IM 70.3 St. Pölten ist der bestorganisierte Wettkampf, an dem ich bisher teilgenommen habe. Tolle Gegend, freundliche Menschen, super Strecke (90km Rad für den Verkehr gesperrt!!!) - und ab Sargans ist man im Direktzug in 6:22 Stunden bequem da. Dieses Rennen kann ich ohne wenn und aber weiter empfehlen.

Ein Wort noch zu meinem Hamstring. Ich war heute in der Physio und so wie es ausschaut, habe ich keine Zerrung, sondern nur eine Verhärtung. Wenn alles gut geht, sollte ich in ein paar Tagen voll wieder hergestellt sein. Gut so, denn nächste Woche beginnt der Count-Down für den IM Switzerland. Es gibt noch einiges zu tun, obwohl die Form schon sehr gut ist. Das Wichtigste: verletzungsfrei und happy trainieren. Und hoffentlich endlich bei warmem, trockenen Wetter.