Samstag, 29. Juni 2013

IronMadness Austria: Ready to rumble.

Beine hoch! Unterbrochen lediglich vom Bike-Check-in und dem Abendessen. Ein grossartiger Ironman-Tag kündigt sich an. Wassertemperatur 19,8° - perfekt! Spiegelglattes Wasser im Wörthersee - perfekt! Leichter Wind von morgens bis abends - perfekt! Heiter bis wolkig bei 22-23°- perfekt! Es ist angerichtet - ready to rumble!

Es wird nun wirklich langsam Zeit, dass der Startschuss fällt. Wohin mit der ganzen Energie, die sich aufstaut? Schön einlagern und raus aus dem Getümmel! Nur nicht zu früh das ganze Pulver verschiessen:



Morgen werde ich also meinen prallvollen Rucksack leeren, mein fettes Bankkonto plündern. 28 Wochen lang habe ich aufgefüllt und eingezahlt. Jetzt kommt der pay day! Und wenn es nach Stunden der Anstrengung dann endlich hier die finalen Meter ins Ziel geht, werden wir wissen, wie gross die Rendite ausfällt.


Der Startschuss fällt um 6.45 Uhr - ich gehe mit der Nummer 2862 ins Rennen. Live wie immer auf ironman live! Und vielen Dank im voraus für die Unterstützung!

Freitag, 28. Juni 2013

IronMadness Austria: Kanalratten.

 Seit gestern Nachmittag weile ich nun also am Ort des Geschehens, in Klagenfurt am wunderschönen Wörthersee. Mein Hotel liegt absolut Zentral im Epizentrum des Ironmans - in wenigen Minuten erreiche ich alle wichtigen Einrichtungen zu Fuss.

Die Fahrt hierhin verging wie im Fluge und war beruhigend ereignislos. Erwähnenswert ist eigentlich nur, dass es in der Schweiz, durch Lichtenstein und in Österreich immer flüssig voran ging. Einzig auf dem Abschnitt durch Deutschland gabs etwa ein Dutzend Baustellen und Stau. So viel zum Thema German Autobahn und no speed limit!

Heute Morgen gings erst einmal zum Schwimmen. Der See präsentierte sich spiegelblank und mit 21° mit idealer Neo-Temperatur. Da kam gleich grosse Vorfreude auf die 3,8 km auf - auch, weil die Arme sich grossartig anfühlten. Das lässt für den Sonntag einiges an taktischem Spielraum offen ... wobei, was heisst schon taktischer Spielraum, die Taktik kann eigentlich nur Gas geben sein.
Die Organisatoren hier habe sich übrigens von Kona inspirieren lassen und ca. 100m vom Ufer ein Coffee Boat vor Anker gesetzt. So klein es auch sein mag, der Kaffee war schön heiss und überraschend gut. Und ich hatte das Vergnügen, der erste Gast am heutigen Morgen zu sein. Umso freundlicher wurde ich empfangen und umsorgt.

Das Besondere an der Schwimmstrecke hier in Klagenfurt ist, dass die letzten rund 900m in einem Kanal - dem Lendkanal - geschwommen werden.

Dieser Kanal ist nur etwa 10m breit und rund 1m tief. Man schwimmt also quasi Alp d'Huez-mässig durch die Zuschauer und kann, so wurde mir berichtet, hin und wieder mit den Fingerspitzen im Schlamm wühlen.

So werden sich am Sonntag also gegen 2800 Kanalratten ihren Weg in Richtung Schwimmausstieg bahnen. Auch mit noch so wenig Orientierungssinn dürfte wohl jeder Teilnehmer problemlos dort ankommen - vorausgesetzt der eine oder andere geht nicht schon in See verloren!

Was sich die ortsansässigen, gemäss genetischem Code echten Kanalratten bei diesem Schauspiel denken, darüber gibt es keine
Informationen. Auch gibt es keine Geschichten, dass Athleten von echten Kanalratten gebissen worden wären - zur Verteidigung ihres angestammten Habitats.Vielleicht hat es sich unter den Kanalratten auch herumgesprochen, dass Bisse in dicke Neoprenschichten nicht nur schlecht für die Schneidezähne sind, sondern auch einen unangenehmen Geschmack im Mund zurücklassen.

Sollte also jemand irgend einmal berichten, er oder sie sei im Lendkanal zu Klagenfurt anlässlich des Ironmans gebissen worden sein, dann dürfte es sich beim Übeltäter wohl eher um einen teilnehmenden Wadenbeisser gehandelt haben, als um eine echte Kärtner Kanalratte!

Und zum Schluss noch dies: Ich lächle immer noch oft ... noch öfter als vorgestern!



Mittwoch, 26. Juni 2013

IronMadness Austria: Ruhe vor dem Sturm.

28 Wochen lang habe ich nun auf diesem Moment hin gearbeitet. Wochen der Entbehrungen, vor allem aber Wochen der Freude am Sport. Und ich hatte Glück: Alles lief wie am Schnürchen - ich bin ohne Krankheit, Verletzungen oder gar Unfälle über die Runden gekommen. Dafür bin ich dankbar, denn es ist keineswegs selbstverständlich.

In den letzten Tagen ist eine wohltuende Ruhe über mich gekommen. Wohltuend vor allem deshalb, weil ich vor drei, vier Wochen auf einmal den Druck gespürt habe, den ich mir selbst auferlegt hatte. Ich beging zusammen mit Coach Kristian Neuland und war so zusätzlich angespannt. Ob es wohl aufgehen würde.

Nun, es geht auf - zumindest was mein Körpergefühl betrifft. Die Form ist da. Ja, ich fühle mich so fit wie eigentlich noch nie und somit steigt die Zuversicht auf ein perfektes Rennen von Minute zu Minute. Und diese Gewissheit ist es, welche mich so ruhig werden liess, fast ein wenig in mich gekehrt. Darum auch die Funkstille hier, denn auch die Stille braucht ihren Platz.

Ohne innere Ruhe wallt der Mensch auf wilden Wegen. Durst und Drang zu unmöglichen Fernen rauben ihm jedoch den Genuss des nahen gegenwärtigen Segens und jede Kraft des weisen, geduldigen und lenksamen Geistes. Wenn das Gefühl nicht mehr von innerer Ruhe beseelt ist, so entnervt seine Kraft den Menschen in seinem Innersten und plagt ihn mit finsteren Qualen in Tagen, in denen der heitere Weise lächelt.

 Johann Heinrich Pestalozzi

Wenn ich nun morgen früh in Richtung Klagenfurt aufbreche, dann mit der Gewissheit, dass die Reise auf dem Weg zur Startlinie meines 9. Ironman eine faszinierende, wunderbare und inspirierende Zeit war. Keine Minute davon möchte ich missen und ich würde es wieder genau gleich machen, wenn ich heute noch einmal von vorne anfangen könnte.

Ich weiss, was ich kann und das möchte ich zeigen. Nicht mehr und nicht weniger. So kann ich ganz ruhig in das Abenteuer Ironman Austria gehen und es in vollen Zügen geniessen.

Ich lächle viel in diesen Tagen!

Donnerstag, 20. Juni 2013

IronMadness Austria: IMPOSSIBLE.

10 Tage noch bis zum Showdown am Wörthersee. Wenig Zeit um in Form zu kommen, wenn sie nicht schon da ist. Viel Zeit um nervös zu werden, wenn man es nicht schon ist. Genug Zeit um sich seinen Schlachtplan zurecht zu legen und ihn wieder und wieder zu visualisieren.

Coach Kristian schrieb heute morgen: My question is this ... when you're visualising, day dreaming of running down that finish chute ... does it give you goose bumps? It should.

Und ja, sie ist da, die Hühnerhaut, wenn ich an den Zieleinlauf denke. Aber sie kommt schon viel früher. Die ganze Arbeit der letzten Monate war auf den Moment ausgerichtet, an dem ein Ironman wieder von vorne beginnt: Kilometer 28 auf dem Marathon! Der Moment also, bei dem ich bisher immer (gezwungenermassen) in den Überlebensmodus geschaltet habe. Der Moment, von dem ich schon fast geglaubt habe, es sei IMPOSSIBLE, ihn zu überwinden und mit der zweiten Luft, Kampf und eisernem Willen noch ein Brikett nachzuschieben. Der Moment, in dem es sich entscheidet, ob du ein IM Champion oder ein Podestfinisher bist.

Unmöglich ist nichts! Früher dachte man einmal, eine Meile (1,609 km) unter 4 Minuten zu laufen sei unmöglich, ja geradezu gesundheitsgefährdend. Dann kam Roger Bannister und strafte alle Lügen!



Er machten aus IMPOSSIBLE ganz einfach Is Made POSSIBLE! Und genau das werden ich am 30. Juni auf den Strassen in Klagenfurt auch tun!

Der Plan sieht einfach aus, wird aber eine grosse Herausforderung sein: 42 x hintereinander den Kilometer in 5 Minuten laufen. Macht 210 Minuten plus 1 Minuten, weil der Marathon ja 42,195 km lang ist! Und das wären dann 3:31 Stunden. Ambitiös, aber NICHT IMPOSSIBLE - wenn bei Kilometer 28 oder davor oder vielleicht auch später der Kopf sagt: Is Made POSSIBLE ... du kannst das, du hast das trainiert und du kennst die Schmerzen, die jetzt auf dich zukommen.

5 Minuten pro Kilometer, nicht schneller, nach dem Motto "was man hat, das hat man". Und als kleine Gedankenstütze habe ich heute meine Wettkampfschuhe entsprechend gepimpt:


Man sollte meinen, dass bei diesem Schuhwerk nun defintiv nichts mehr schief gehen kann!

Dienstag, 18. Juni 2013

IronMadness Austria: Bauchgefühl.

Die Wissenschaft hat es bewiesen: Unser Handeln wird von der Intuition gesteuert - diese ist übrigens ein Geschenk der Evolution. Vor allem in Extremsituationen verlassen wir Menschen uns mehr als uns bewusst ist auf unser Bauchgefühl - also dann, wenn innert Sekundenbruchteilen zum Teil überlebenswichtige Entscheidungen getroffen werden müssen.

So weit, so gut. Was aber, wenn die Extremsituation sich über Tage, ja Wochen, erstreckt? Wie zum Beispiel die Taper-Phase vor einem Ironman! Denn ganz ehrlich, diese Zeit ist doch nichts anderes als eine emotionale und physische Extremsituation.

Einerseits sind die Gedanken untrennbar mit dem Ereignis verbunden. Es scheint, als würde das Unterbewusstsein alle Ängste und Fragen auf einmal an die Oberfläche bringen. Andererseits kommt die gesamte Physis mit abnehmendem Trainings- und Intensitätsumfang richtiggehend durcheinander und wir erleben unseren Körper plötzlich als verwundbar und entdecken fast täglich neue Wehwehchen, die uns mächtig durcheinander bringen. Unter dem Strich entsteht der Taper-Blues und damit ist nicht zu spassen.

Der Tapering-Plan mag noch so ausgeklügelt sein, noch so erprobt in vielen Ernstkämpfen der Vergangenheit, es ist jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer, verbunden mit Symptomen, die so noch nie da waren. Egal, wie erfahren man als Athlet ist, die Tapering-Phase hält immer die eine oder andere Überraschung bereit.

Dabei ist Tapering eigentlich so einfach: gerade so viel machen, wie nötig. Oder anders ausgedrückt: dem Körper die Möglichkeit geben, sich voll und ganz von den Trainingsstrapazen zu erholen, ohne dabei den hohen Fitnesslevel schon wieder zu verlieren. Also: Umfänge zurückfahren und kurze, intensive Reize setzen. Dann klappts.

Aber wieviel zurückfahren und wann ist kurz lang genug und intensiv nicht doch zu viel? Genau auf diese Fragen kann eben kein Tapering-Plan Antworten geben. Und meist auch nicht die Erfahrung, denn oft war die Vorbereitung und damit das Körperbefinden anders.

Und schon potenziert sich die Extremsituation. Angst und manchmal sogar Panik machen sich breit. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Am besten folgt man seiner Intuition, seinem Bauchgefühl. Entscheidungsgrundlagen sind nicht mehr Watt, Tempo, Zeit oder ähnliche Messwerte, sondern einzig und allen die gefühlte Anstrengung.

Damit tun sich hingegen viele schwer, denn wer über Monate und Jahre nur auf solche Werte schaut und dabei die gefühlte Anstrengung mehr oder weniger ignoriert, der dürfte damit ziemliche Schwierigkeiten haben.

Mein Coach Kristian sagte: pacing needs to be on the spot! Recht hat er!

Donnerstag, 13. Juni 2013

IronMadness Austria: Holy guacamole!

Wenn es ein Gemüse gibt, dass ich wohl an mindestens 360 von 365 Tagen mit grosser Lust esse, dann ist das die Avocado. Und an den übrigen 5 Tagen ärgere ich mich darüber, dass ich wieder einmal nur steinharte Exemplare kaufen konnte und diese einfach noch nicht genussreif sind.

Übrigens: die Avocado ist streng botanisch genommen eine Beere
aus der Familie der Lorbeergewächse. Die Bezeichnung „Avocado“ geht auf das Nahuatl-Wort ahuacatl zurück, das auch Hoden bedeutet! Schwamm drüber!

Ich liebe Avocados, weil sie wunderbar schmecken, wenn reif sind - wunderbar crèmig und voll von gesunden Fetten. Einfach so mit dem Löffel, etwas Salz oder Zitronensaft, im Salat, auf der Protein-Pizza, als Crème mit etwas Honig auf einem Pancake oder als Guacamole. Aber weich müssen sie sein!

Und was bitte haben Avocados nun mit dem Ironman Austria zu tun? Nun, eigentlich gar nichts. Aber sie liefern mir eine schöne Brücke zum heutigen Training.

Donnerstag ist seit einigen Wochen Multi-Session Tag: bike-run-bike-run-bike-run. Und heute fand diese Einheit ihren umfangmässigen Höhepunkt: Nach jeweils 30 Minuten auf der Rolle mit grossem Gang und Kadenz 60 folgten 3 x 7 x 800m mit 1 Minute Trabpause. Zielzeit 3:35 Minuten (macht dann doch 4:28 min/km). Total 21 x 800m!

So lief ich mir heute also ganz schon die Beine kaputt und war nach getaner Arbeit windelweich gespült ... oder eben besser: weich wie eine Avocado. Oder noch treffender: mit beinen wie Brei - holy guacamole!

Aber der Lohn der harten Arbeit folgte zugleich: ein grüner Smoothie mit vielen leckeren Zutaten, bei denen auch die Avocado nicht fehlen durfte. Und die Gewissheit, dass ich von Woche zu Woche stärker laufe. Die Müdigkeit ist jeweils schnell wieder verflogen und so kann ich auch heute berichten, dass es mir in etwa so geht:


Dienstag, 11. Juni 2013

IronMadness Austria: Klartext statt Nuscheln.

Ich hatte ja schon letzte Woche darüber berichtet, dass ich in dieser heissen Trainingsphase täglich mit meinem Coach Kristian kommuniziere. Auch aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man in den trainingsintesivsten Wochen 4 und 3 vor dem Ironman noch einiges falsch, sprich zu viel oder zu intensiv machen kann.

Ich vertrete ja die Ansicht, dass wenn am Tag 1 des Taperings die Form und damit auch die körperliche Verfassung bezüglich Erholung nicht stimmt, alles Tapering zu spät kommt. Während der Tapering-Phase geht es wirklich nur noch darum, die letzt Müdigkeit quasi "wegzuschlafen", damit am Tag X der prallvolle Rucksack geöffnet werden kann und die ganze Energie zur Verfügung steht.

Gleichzeitig sind diese zwei Wochen 4 und 3 aber auch die umfangreichsten, denn sich den letzten Schliff geben heisst auch, die besten Ausdauer- und Kraftwerte so kurz wie möglich vor dem Ironman zu erreichen. Und da in dieser Phase die Aufregung bereits recht gross ist und sich auch immer wieder die Frage aus dem Nichts auftaucht, ob man wohl genug gemacht hat, ist die Gefahr eben gross, es zu übertreiben.

Der beste Coach der Welt kann seinen Job nur gut machen, wenn er von seinen Athleten ein ehrliches und aufschlussreiches Feedback zur körperlichen Verfassung bekommt. Brett Sutton hat gesagt, dass die meisten Athleten diesbezüglich immer lügen und er dies in ihren Augen erkennt (Anmerkung: er hat ja auch schon Rennpferde trainiert und die können nicht sprechen ...). So gehört neben den täglichen Emails auch regelmässiger skype-Austausch zur Kommunikation zwischen mir und Kristian.

Klartext satt Nuscheln ist der Schlüssel. Die Dinge beim Namen nennen, offen, auch wenn es manchmal schwierig ist, Schwächen zuzugeben. Nur wenn die Botschaften unverschlüsselt ankommen, klappt es auch. Hier der Beweis:


Übrigens: bis dato konnte ich alle Einheiten und Inhalte umsetzen. Das spricht auch dafür, dass mein Coach mich schon sehr gut kennt. Und auch das gibt für Klagenfurt viel Selbstvertrauen!

Samstag, 8. Juni 2013

IronMadness Austria: Fette Zeiten.

Ich stecke mitten in der fettesten Vorbereitungsphase auf den Ironman Austria. Alles ist ein bisschen grösser, härter und umfangreicher als üblicherweise. Und weil solche BIG weeks immer eine Gratwanderung sind, kommuniziere ich mit Coach Kristian täglich.

Bisher konnte ich ihm jeden Tag vermelden, dass ich alle Einheiten bestens absolviert und auch gut verkraftet habe. Sicher, die fetten Umfänge hinterlassen schon Spuren und oft steckt am Tag darauf noch etwas Restmüdigkeit in den Muskeln. Aber die ist jeweils nach sorgfältiger Mobilisierung und ebensolchem Aufwärmen wieder weg.

Um der Kommunikation auch ein kleines Überraschungsmoment hinzuzufügen, unterlege ich die Emails mit einem kleinen Video oder einem Bild, welches meine Verfassung zusätzlich untermalt. Hier zwei kleine Beispiele:

Am Dienstag schrieb ich ihm: Today was all about SMASH!

Heute war ein voll fetter bike/run Tag. Drei Wochen vor dem Ironman absolvieren wir jeweils die längste
Veloeinheit der Vorbereitung: 6 Stunden im Sattel plus einen Koppellauf im angestrebten Marathon-Tempo über 60 Minuten. Was meine Beine auf dem Velo hergaben, lässt sich ganz einfach am besten mit diesem Foto beschreiben!!

Aber fett ist nicht nur die Trainingsbelastung. Auch in meiner Ernährung spielt das Fett eine ganz wichtige Rolle. Nachdem ich meine Kohlehydrate-Zufuhr massiv reduziert habe und allen raffinierten Zucker, alles mit Gluten und generell alle industriell verarbeiteten Lebensmittel im Sondermüll entsorgt habe, vertraue ich auf gesunde Fette aus Avocados, Nüssen, Kokosnüssen, Eiern und Speck. Ja richtig, Speck von Turbo-Schweinen, die nicht den Medikamenten-Turbo verpasst bekommen haben, sondern turbomässig auf dem Bauernhof herumgerannt sind.

Und weil es in Phasen der Höchstbelastung ruhig auch einmal etwas mehr sein darf, zauberte ich gestern Nachmittag kurz einen (falschen) Cheesecake aus dem Kühlschrank. Kühlschrank? Richtig, dieser Cheesecake hat im Ofen nichts verloren.

Der Boden besteht aus Mandeln, Sonnenblumenkernen, Datteln, etwas Salz und Kokosfett (organisch und sorgfältig kalt gepresst). Und der Oberbau aus griechischem Jogurt (mit Rahm!!), Rahmquark, Rhabarbersauce mit Apfeldicksaft und Honig gesüsst, Erdbeerstückchen und AgarAgar (pflanzliches Geliermittel). Haufenweise gesunde Fette, wenig Zucker (langkettig, ohne Insulinausstoss) und tonnenweise Geschmack!


Also ich kann dazu nur sagen: Ich liebe diese fetten Zeiten mit allem, was sie zu bieten haben!

Mittwoch, 5. Juni 2013

IronMadness Austria: Smooth(ie) like Pete Jacobs.

"Trainieren wie die Profis" ist eine beliebte Rubrik in beinahe jeder Triathlon-Postille. Meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn, denn wir sind Age Grouper und keine Profis. Und weil unser Sport voll ist von hirnlosen Nacheifern bin ich mir sicher, dass viele diese Workouts einfach so 1:1 in ihr Training einbauen.

Damit will ich nicht sagen, dass wir Age Grouper von den Profis nicht lernen können - aber bitte mit dem notwendigen gesunden Menschenverstand.

Was die Ernährung angeht gibt es leider nur ganz wenige Profis, welche dem Thema die meines Erachtens notwendige Beachtung schenken. Ich bin immer wieder erstaunt, was für einen Müll viele in sich hineinstopfen. Aber lassen wir das, letztendlich ist jeder für sein eigenes Wohl verantwortlich.

Seit ich meine Ernährung konsequent umgestellt habe und auf jeglichen raffinierten Zucker (die weisse Volksdroge Nummer 1) und weitgehend auf alles mit Gluten verzichte, habe ich nicht nur ganz schön abgenommen, sondern bin auch voller Energie. Der Verzicht auf Kohlenhydrate zu Gunsten von gesunden Fetten und mehr Eiweiss scheint mir vollauf zu bekommen.

In meiner täglichen Ernährung spielen Smoothies eine ganz grosse Rolle - Tag für Tag und gerade jetzt während den BIG weeks im Hinblick auf Klagenfurt erst recht. Wohl keine andere Mahlzeit versorgt mich mit mehr von allem, was mein Körper dringend braucht. Und jeder Smoothie ist zudem ein grossartiges Gaumenerlebnis und macht glücklich. Von wegen also Verzicht - im Gegenteil.

So habe ich heute Morgen ein tolles e-book von Vitamix (Hersteller des weltbesten Blenders!) herunter geladen, mit sieben neuen, fantastischen Smoothie-Rezepten. Unter den bekannten Persönlichkeiten, welche ihre Lieblingsrezepte verraten, ist auch Pete Jacobs, amtierender IM World Champion:


Wie gesagt, ich käme nie auf die Idee, die Trainingseinheiten von Pete Jacobs in meinen Trainingsplan aufzunehmen - zumindest nicht einfach so 1:1. Aber nichts spricht dagegen, seinen Lieblings-Smoothie sofort auszuprobieren ... vielleicht renne ich ja dann auch so smooth wie er :-)!

Nun, gesagt getan und so sitze ich vor dem Laptop mit grünen Lippen, links von mir das (leider) schon leere Glas. Und ob es was nützt, das weiss ich in gut einer Stunde, wenn mein heutiger Lauf über 100 Minuten beginnt. Wie auch immer, mein Gaumen hat auf alle Fälle schon einmal applaudiert!

Montag, 3. Juni 2013

IronMadness Austria: Final Countdown.

Heute in vier Wochen ist der IM Austria in Klagenfurt Geschichte. Die Slot-Vergabe ist vorbei und die Würfel sind gefallen, ob es auch im 2013 für einen Startplatz gereicht haben wird.

Im Gegensatz zum IM Cozumel 2011, wo ich den Slot für Kona 2012 geholt habe, stehe ich in Klagenfurt mit dem festen Ziel der Qualifikation am Start. Kein einfaches Unterfangen, denn in der M55 wird es wohl kaum mehr als maximal zwei Slots zu gewinnen geben und die Konkurrenz schläft nicht.

Meine bisherige Saison ist optimal verlaufen. Nicht nur die guten Resultate in Fuerteventura, Stettfurt und St. Pölten haben dies bestätigt, auch das Training lässt bisher trotz Wetterkapriolen keine Wünsche offen. Nicht eine Einheit musste ich auslassen, weder Regen und Kälte konnten mich stoppen und ich bin verletzungsfrei und gesund über die Runden gekommen.

Nun bin ich in die finale Vorbereitungsphase gestartet - der Final Countdown hat begonnen. Nach ausgiebigen Gesprächen mit Coach Kristian entstand der Plan für die letzten beiden BIG weeks. Und BIG ist nicht nur die Überschrift, BIG sind die Inhalte. Insgesamt stehen diese Woche 15 Einheiten auf dem Programm, an einigen Tagen drei an der Zahl. Alleine auf dem Velo werden es 15 Stunden sein.

Ohne die Basis, die wir seit November gelegt haben, wäre es gar nicht möglich, solche Umfänge zu verkraften. Und auch so sprechen wir uns täglich ab. Mein Feedback bezüglich meiner körperlichen und mentalen Verfassung und meiner Erholung sind entscheidend, ob wir am Plan festhalten oder ihn kurzfristig ändern. Absolute Ehrlichkeit ist dafür notwendig, alle Eitelkeiten müssen weggesperrt werden.

In den nächsten vier Wochen werde ich regelmässig über meine Vorbereitung berichten. Selbstverständlich auch wider den tierischen Ernst, denn Spass muss sein.