Samstag, 30. April 2011

Kings and Queens.

This is to all of you weekend warriors out there seeking a challenge, fulfilling a dream, beating the odds, overcome fear - you will be Kings and Queens!

Donnerstag, 28. April 2011

Was die Wattleistung mit Schokolade zu tun hat.

Jetzt wo es mit der Saison 2011 so richtig los geht, ist der Begriff wieder in vieler Triathleten-Munde: Watt! Einige wenige dürfen sich glücklich schätzen, ein teures SRM ihr Eigentum zu nennen und jederzeit über die geleisteten Wattzahlen Auskunft geben zu können: Durchschnitt, pro Stunde, Spitze, usw. Neidisch blicken dann die armen SRMlosen Bettler auf die Könige der Trainingssteuerung und wünschten sich, sie hätte auch so ein wundersames Gerät.

Ganz abgesehen davon, dass ein Wattleistungsmesser unter Umständen eine sinnvolle Investition sein kann, (vor allem für die ständigen Überzocker mit latenten Übertrainingssympthomen!) stelle ich hier einmal die ketzerische Frage: Wer weiss eigentlich, was die Leistung in Watt bedeutet?

Nun, ich bin dieser Frage auf den Grund gegangen. Hier das Ergebnis meiner Recherche:
  1. Das Watt ist die SI-Einheit (von franz. Sistème International d'Unités) der Leistung, benannt nach James Watt.
  2. 1 Watt ist gleich 1 Joule pro Sekunde (oder 0,239 Kalorien).
  3. Ein Watt entspricht 0,00136 Pferdestärken (PS).
  4. Um einen Körper mit einer Masse von 0,102g (also etwa eine Tafel Schokolade) einen Meter hoch anzuheben benötigt man die Kraft von 1 Newtonmeter oder 1 Joule oder 0,239 Kalorien.
Daraus ergeben sich folgende Vergleiche:
  1. Um 1 PS zu leisten sind 735 Watt notwendig!
  2. Bei einer Dauerleistung von 300 Watt benötigt man einen Energieeinsatz von 3'600 Joule pro Stunde (oder 860 Kalorien)!
  3. Mit 1 Watt Leistung kann man 1 Tafel Schokolade 1 Meter hoch anheben, vorausgesetzt, man benötigt nicht länger als eine Sekunde (= 3,6 km/Std.)!
  4. Isst man die Tafel Schokolade, nimmt man ca. 2'500 Joule auf. Setzt man diese Energie in einer Sekunde um, leistet man folglich 2'500 Watt!
So, nun hätten wir also alles rund um das Phänomen Watt-Leistung aufgeklärt und ab sofort sollten alle Unklarheiten ein und für alle mal beseitigt sein. Wem das immer noch zu kompliziert ist, dem empfehle ich, das Geld für ein SRM in Schokolade anzulegen und sich an Spitzenleistungen von gegen 2'500 Watt während einer Sekunde zu erfreuen! Das wird bestimmt ein Heidenspass!


Mittwoch, 27. April 2011

Nichts geraucht und trotzdem eine Scheibe!

Am Ende des Tages gewinnen immer die besten Beine. Wer meinen Blog regelmässig liest, kennt dieses Zitat bestens. Aber Triathlon ist nun einmal der Sport der Duchgeknallten. Als Hersteller braucht man ein Produkt nur mit den Prädikaten schneller, länger, kräftiger, ausdauernder oder ähnlichem zu vermarkten und schon stürzen sich die Anhänger von swim, bike, run in Scharen darauf.

Geld spielt keine Rolle, denn der Wunsch ist ja bekanntlich der Vater des Gedankens und öffnet grosszügig die Brieftasche. Reue oder schlechtes Gewissen ausgeschlossen. Am meisten liebe ich diese Anzeigen in Triathlon-Magazinen, die mir die Verbesserung in Prozenten vorrechnen. Würde ich pro Produktekategorie immer das Produkt mit dem grössten Versprechen kaufen und alle Verbesserungen addieren, müsste ich einen Ironman locker eine Stunde schneller absolvieren können.

Nein, ich habe mir keine Scheibe gekauft - ich habe mir eine ausgelehnt. Ob sie mich schneller macht? Egal, ich will jetzt einfach einmal mit einer Scheibe fahren und dieses "wuchwuchwuchwuch" hören. Und den Knall beim Schalten. Weils Spass macht!

Burn!

Mein erster Ausflug nach Stettfurt seit vier Jahren steht unter dem Motto "Burn"! Autsch, das wird brennen. Alles geben bedeutet für einmal nicht haushälterisch mit meinen Kräften umzugehen, sondern volle Kanne, Attacke, Jeronimo ... oder wie es Patrick Utz treffend zum Ausdruck bringt: It's not a challenge until you're fucked up!

Da zieh ich mir doch am besten ein paar heisse Songs zum Thema rein. Für mich und alle crazy headbangers unter den Triathleten - let's burn!





Dienstag, 26. April 2011

Dörfs äs bitzeli weniger sii?

Bevor ich mich dem heutigen Thema widme, möchte ich mich für die lange Absenz entschuldigen. Bei einem Schriftsteller (nein, ich bin keiner!) spricht man von einem Schreibstau - er muss, aber es kommt nichts! Während das für den Schriftsteller nicht nur frustrierend sondern unter Umständen existenzbedrohend sein kann, kräht beim Blogger wohl kein Hahn danach. Oder etwa doch? Wie auch immer, ich bin zurück, mein temporärer Schreibstau ist überstanden. Ein herzliches Dankeschön an alle treuen Leser, die immer einmal wieder nachgeschaut haben, ob es etwas Neues gibt, ob ich noch lebe oder sich einfach aus Gewohnheit auf meinen Blog verirrt haben.

Nach meinem unrühmlichen Abgang aus dem Bootcamp von General Ironnonno kam mir der sensationelle Frühling prächtig gelegen. Es dauerte ein paar Tage, bis ich wieder soweit bei Kräften war, dass ein geregeltes Training mehr oder minder nach Plan wieder möglich war. Eine positive Nebenerscheinung hatte die ganze Geschichte mit dem Durchfall: ruck-zuck hatte ich mein Formgewicht erreicht!

Aber ich musste mit meiner Energie und meinen Kräften sehr haushälterisch umgehen. Die Energiespeicher in der Muskulatur waren ziemlich leer und so galt es, Qualität vor Quantität zu stellen. Und an diesem Konzept finde ich immer mehr Gefallen. Schliesslich ist mein Motor über die Jahre an einem Ausbaustadium angekommen, wo einfach keine Evolutionsstufe mehr möglich ist. Die Pumpe leistet, was sie zu leisten vermag - mehr geht nicht. Darum pfeife ich auf die überlangen Einheiten. Sechs, sieben Stunden auf dem Velo oder nahe an drei Stunden Laufen bringen nichts als müde Muskeln und Knochen. Was bei einem jungen Athleten, dessen Körper noch entwicklungsfähig ist, Sinn macht, ist bei reifen Semestern wie ich es bin schlichtweg Unsinn. Maximal 4 1/2 Stunden Rad und 2 1/4 Stunden Laufen reichen völlig aus. Und im Pool tuns 4 km auch.

Ich freunde mich immer mehr mit der Strategie "Dörfs äs bitzeli weinger sii?" an. Anstatt immer mehr vom immer gleichen zu machen, setze ich auf weniger aber dafür spezifische Reize. Sechs Stunden auf dem Bock durch die Gegend zu radeln ist nicht Training, sondern eine Ausfahrt - wogegen ich absolut nichts einzuwenden habe, im Gegenteil, denn Spass muss sein. Aber um mein Niveau zu halten oder zu verbessern, muss ich spezifisch Arbeiten, an meinen Schwächen, an allen Systemen und in allen Belastungsbereichen.

Nur auf lang setzen resultiert in treten an Ort. Oder der Gefahr, ins Übertraining zu fallen. Hier kurz, was Dave Scott zum Thema Übertraining zu sagen hat:



Interessant ist vor allem seine Aussage, dass der Körper einen eingebauten Schutzmechanismus hat. Kann ein Athlet im Training nicht mehr an seine Schwelle gehen, ist das ein Zeichen dafür, dass der Körper nicht erholt ist und er folglich gegen die Belastung rebelliert. Wohl verstanden, das ist noch kein Anzeichen für effektives Übertraining, sondern einfach ein Zeichen dafür, dass es dem Körper nicht mehr passt. Aber nur wer regelmässig Schwelleneinheiten absolviert kann erkennen, wie es um seinen Erholungszustand tatsächlich bestellt ist. Wer immer nur lang und langsam trainiert, der wird es viel zu spät merken. Und was rät Dave Scott denjenigen, die den Puls nicht mehr hoch bringen? Zwei Tage absolute Ruhe und danach drei Tage nur ganz leichtes, kurzes Training. Und schon brennen beim Triathleten alle Sicherungen durch!!

Seit ich nach dem "weniger-ist-mehr-Prinzip" trainiere kann ich (meist) supergeile, hammerharte Laktattoleranz-Einheiten absolvieren, ohne dass meine Beine schon nach zwei, drei Intervallen schlapp machen und der Blick auf die Uhr den Kriechgang übelst bestätigt. Das macht Spass und motiviert. Ob es mich weiter bringt, wird ein erster Test am Sonntag in Stettfurt beweisen. Meine Ziele: Viele alte Freunde treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Und alles geben. Und Spass haben.

Ah, noch dies: Falls sich jetzt jemand auf den Schlipps getreten fühlt - don't worry. Jeder soll es so anpacken, wie es für ihn stimmt. Schliesslich ist auch jeder für seinen eigenen Körper verantwortlich. Ich schreibe ja nur darüber, was sich für mich gut anfühlt. Ah ja, meine Beine fühlen sich schon heute prima an. Das wird sicher ein Spass werden!

Mittwoch, 6. April 2011

Desertation aus dem Paradies.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Über eine Woche kein Blogeintrag mehr aus Phuket, da muss etwas faul sein, wird sich der eine oder andere von Euch gedacht haben. Richtig vermutet.

Aus langjähriger Erfahrung wusste ich, dass mein Körper mit Hitze in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit nur schlecht umgehen kann. Die Idee, ein Trainingslager in genau diesen klimatischen Gefilden zu absolvieren, kam mir aber doch sehr gelegen. Ich wollte herausfinden, ob ich bei entsprechender Akklimatisierung lerne, besser damit umzugehen und meine "Klimatoleranz" etwas nach oben verschieben kann.

Nun, dieses Experiment ist kläglich gescheitert. So schön es auf Phuket ist, mein Körper wollte dem feuchtheissen Klima einfach gar nichts positives abgewinnen. So konnte ich auch nach Tagen immer noch nicht mehr als fünf Stunden pro Nacht schlafen. Meist wachte ich nach nur zwei Stunden Schlaf zum ersten Mal wieder auf, ab 3 Uhr morgens wälzte ich mich im Bett bis es um 5 Uhr Frühstück gab. An die so wichtige Erholung war so nicht zu denken und so wurde ich von Tag zu Tag schlapper. Einmal im Sattel ging es noch, aber die Beine und Arme wurden schwerer und schwerer. Und der Dauerregen half auch nicht, das ganze positiver zu gestalten.

Während meine Kollegen von Tag zu Tag enthusiastischer ab den länger und länger werdenden Veloeinheiten wurden, sank meine Begeisterung langsam aber sicher gegen den Nullpunkt. Die Aussicht auf eine sonnige zweite Woche mochte mich keineswegs zu motivieren. Im Gegenteil: Sonne bedeutet Hitze und nach all den Regenfällen auch höchste Luftfeuchte.

So entschloss ich mich am Freitag der ersten Woche, das Trainingslager abzubrechen und am Samstag vorzeitig nach hause zu fliegen. Erleichtert wurde mir dieser Entscheid durch die Aussicht auf schönes Frühlingswetter in der Schweiz während der ganzen Woche.

Am Freitag nach dem Abendessen kündigte sich dann neues Unheil an: Durchfall. Ich mass dem nicht allzu grossen Stellenwert bei, vielleicht hatte ich einfach etwas zu kalt getrunken. Aber die Nacht wurde dann doch zum Spiessrutenlauf zwischen dem Bett und der Toilette. Schöne Aussichten auf eine 12-stündigen Flug!!

Nun, ich erspare euch alle ekligen Details zu diesem Thema. Aber bis am letzten Mittwoch ging gar nichts mehr. Ich war leer, platt und hatte kaum Energie um die Treppen hoch zu steigen. Training? Keine Chance. Na bravo, anstatt so richtig fit für die Saison lag ich flach. Draussen perfektes Trainingswetter, drinnen dicke Luft.

Am Donnerstag dann die unerwartete Wende. Anstatt sich gleich wieder zu verabschieden lieferte mir mein Essen tatsächlich wieder Brennstoff. Und so schwang ich mich aufs Velo und absolvierte ein erstaunlich gute Koppeleinheit. Am Freitag lagen schon wieder 15km per pedes drin und ab Samstag normales Training nach Plan.

Die Laboruntersuchungen brachten nichts zum Vorschein: Keine Würmer, keine Parasiten, kein gar nichts! Nun vermute ich, dass mir das Müesli und Brot einen Strich durch dich Rechnung machten. Ich ernähre mich ja vorwiegend Glutenfrei, weil bei mir eine Unverträglichkeit festgestellt wurde, die bei übermässigem Genuss von Getreideprodukten Zöliakie hervorruft. Das verursacht nicht nur Durchfall, sondern führt auch zu einer verminderten Aufnahme von Nährstoffen und somit zu einer Unterversorgung des Körpers. Ich dachte, dass ich das hinter mir habe, aber offenbar hat die abrupte Umstellung auf stark glutenhaltige Lebensmittel diese Reaktion ausgelöst.

Nun, meine gewohnte Ernährung gibt mir wieder die Energie, die ich brauche. Natürlich ist es sehr schade, dass ich die zwei Wochen Phuket nicht mit meinen Freunden so geniessen konnte, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber ich habe daraus gelernt. Die lange Reise, das subtropische Klima, die radikale Umstellung der Ernährung, das alles hat meinen Körper zu sehr gestresst, als dass er bereit war, jeden Tag aufs Neue 100% Leistung zuzulassen. Es soll mir eine Lehre sein.