Dienstag, 28. Februar 2012

Über nicht erfüllte Kampfansagen ....

... oder wie drei Zäck-Attäcks zum Rohrkrepierer wurden!

Schauplatz Time Trial Loop hier in Phuket, so gegen 7.30 Uhr morgens. Auf dem Programm standen 3 x 5 km Zeitfahren all-out mit jeweils 5 km lockeres Rollen dazwischen. Format: 2er- und 3er-Teams starten im Abstand von ca. 30 Sekunden, die langsameren zuerst, die schnellen am Schluss. So weit, so gut.

Ich war heute mit Ricky in einem 2er-Team, alle anderen in 3er Teams. Das bedeutete, dass wir nur jeweils die Hälfte der Erholungszeit in Windschatten gegenüber den 3er-Teams hatten. Wenn überhaupt, denn es stellte sich schnell heraus, dass ich ich heute wirklich gute Beine hatte und das Gros der Führungsarbeit verrichtete.

So wurden wir auf der ersten Runde nur vom Fast-Pro-Team Frederic, AJ und Ray eingeholt. Beim Start zur 2. Runde dann der grosse Moment. Jürgen sagte zu seinem Team: Jetzt holen wir den Gilbert ein! Das hatte ich gehört und meine Beine ebenfalls.

Obwohl mich Ricky zunehmend weniger unterstützen konnte, holte uns wieder nur das Fast-Pro-Team am Schluss der Steigung ein - konnte uns aber nicht abhängen. Und Jürgen und sein Team? Dazu nur soviel:



Dann die 3. und finale Runde. Nun fuhr ich mit der Ausnahme einer Ablösung alles alleine an der Spitze und deponierte meinen Teamkollegen unterwegs. Wieder das Fast-Pro-Team an der gleichen Stelle. Und Jürgen? Dazu soviel:



Sorry Jürgen, aber das musste ich einfach schreiben - schliesslich kommt man als Age Grouper im HaHa-Alter nicht jeden Tag in den Genuss eines solchen Erlebnisses. Ich bin sicher, deine Revanche wird mich vernichtend treffen. Aber Vorsicht, ich werden bereit sein ;-)!

Montag, 27. Februar 2012

Über Crash Test Mummies.

Heute ist Ruhetag. Eigentlich ein Grund für Freude - Ausschlafen, Massage, schön Essen, viel Ruhe ... Aber manchmal kommt es anders, als man denkt.

Schon das Aufwachen heute Morgen fühlte sich wenig prickelnd an. Um ganz ehrlich zu sein, es fühlte sich an, wie wenn man als Mumie nach 3000 Jahren aus seinem Sakopharg erweckt wird. So, wie wenn man von einem Lastwagen überfahren worden wäre und keine Ahnung hat, was ein Lastwagen ist, denn die letzten 3000 Jahre war ja "Bettruhe" angesagt.

Dann folgte der Versuch, wieder etwas Leben in die müden Knochen zu hauchen - mit einer kurzen, leichten Schwimmeinheit im Pool. Der Sprung ins vermeintlich kühle Nass geriet zu masslosen Enttäuschung. Das Wasser war immer noch so warm, wie wenn man sich in die Hose macht. Anstatt abzukühlen fühlte sich mein Kopf und mein Körper schon nach wenige Metern an, wie wenn er durch das Höllenfeuer gehen müsste. Und nebendran schwimmt der Fässler, wie wenn nichts wäre. Nach nur 500 Metern beendete ich dieses Experiment und flüchtete unter die etwas kühlere Dusche in der klimatisierten Garderobe.

Das Frühstück war dann ein echter erster Ruhetag-Höhepunkt und sorgte zum ersten Mal an diesem Tag für so etwas wie eine positive Energiebilanz: frische exotische Früchte, Rühreier mit Bratkartoffeln, Ananassaft.

Dann musste ich mein Velo zum Bikeshop für einen Service fahren. Obwohl ich mich gaaaanz langsam und vor allem abwärts bewegte, brach ich vor dem Shop wie ein Sprinkler in Schweiss aus. Schlimmer noch: Der Laden war geschlossen, kein Schild, wann er öffnen würde. Da sass ich nun, triefend, und war ratlos. Und durstig. Aber ich hatte Glück im Unglück: nach einer halben Stunde kam dann die Besitzerin und erklärte mir, sie würde erst am Mittag öffnen - aber jetzt war wenigstens mein Bike in Sicherheit.

Nach einem zweiten Frühstück im Bake und einer 60-minütigen Massage gings dann zum Lunch in den einfachen Reis- und Nudelshop gleich an der Hauptstrasse. Dort gibts zwei Ventis - aber es fühlte sich trotzdem an, wie wenn man im Neopren in die Sauna geht.

Dann nichts wie ins klimatisierte Zimmer für ein Mittagsschläfchen. Das funktionierte denn auch prima, aber das Aufwachen war einmal mehr ein kleineres Drama. Jetzt gesellten sich zur allgemeinen Energie-, Lust- und Motivationslosigkeit auch noch leichte Kopfschmerzen. Was für ein Hundeleben im Trainingslager im Paradies!

Nun denn, so be it. Es kann ja eigentlich nur besser werden. Und überhaupt, dieses Gejammer. Also, Schluss damit! Morgen ist ein neuer Tag und dann darf ich endlich wieder trainieren. Keine Zeit also, um über alle diese kleinen, gemeinen Widerwärtigkeiten eines Ruhetages nachzudenken.

Sonntag, 26. Februar 2012

Über San Phra Phum, leere Schläuche, volle Dosen und eine Kasserole.

San Phra Phum sind kleine Geisterhäuschen. Sie werden errichtet, sobald ein Grundstück bebaut wird, um damit die Geister (Phra Phum), die das Gelände bewohnt haben, für den Verlust ihrer Heimat zu beschwichtigen und ihnen auf demselben Grundstück eine Ersatzheimstatt zu geben. Damit der Geist auch in seinem Häuschen bleibt, werden immer wieder Opfergaben wie Getränke und alle zwei Wochen auch Essen deponiert.

Dieser San Phra Phum steht direkt beim Eingang zum Thanyapura Retreat. Wichtig ist, dass er prächtiger gebaut ist als das Gebäude und er nicht vom Schatten desselben getroffen wird. Andere Länder, andere Sitten. Aber dieser Brauch ist doch durchaus liebenswert, denn im Unterschied zu vielen anderen religiösen Ursprungs zielt er nicht darauf ab, andere als Ungläubige zu verteufeln.

Nun sind wir also schon zwei Wochen hier in Phuket und haben uns sehr gut eingelebt. Besonderes Merkmal diese Woche: es war sehr, sehr heiss. Und so müssen wir jeden Tag gut in uns hineinhören, bevor wir die gesteckten Trainingsziele umsetzen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Balanceakt. Kleines Beispiel: Am Mittwoch habe ich einen Double Run Day absolviert. Am Morgen 15 km Ausdauerlauf, dann 1,5 km easy Schwimmen und am Abend ein Bahntraining mit der Gruppe. Das ergab insgesamt 26 km Laufen. Und es war der Ausgangspunkt für so richtig leer Schläuche am Wochenende.

So musste ich gestern die Gruppe auf den TT-Einheit ziehen lassen - obwohl, die Jungs sind auch schon nach nur 5 km mit bis zu 55 km/h losgerast. Heute dann Beine zum vergessen. Zumindest zum Anfang und zum Ende. Als wir losfuhren passte gar nichts. Die Beine wollten nicht, der Kopf auch nicht. So ein Tag, wo jedes Tempo zu schnell ist, jede kleine Steigung nervt, jeder Speedbump zum falschen Moment kommt und man ungebremst hineindonnert. Dann das Ritzel, das schon die ganze Woche die Kette verweigert - nur, dass es heute total nervt. Der Kopf sagt dauernd: Vergiss es, das wird nichts. Kehre um. Was soll der Scheiss?

Doch da ist auch diese Stimme, heute ganz weit hinten, die sagt: Hör nicht darauf, fahre weiter, es wird noch!

Auf diese Stimme habe ich dann auch gehört. Ich entschied mich, Tony, Evelyn und Christian fahren zu lassen. Dann bin ich der Gruppe um Jürgen Zäck entgegengefahren und alleine ging es schon besser. Und nach ca. 60 km machte ich einen Cola-Stopp. Und wieder einmal zeigte sich die ganze geballte Power, die in so einer vollen Dose steckt. Innert Minuten lief es - und es machte Spass. Als ich dann auf die Gruppe stiess, konnte ich jedes Tempo mitgehen. Und zum Schluss, auf den letzten gut 15 km Zeitfahren konnte ich mächtig Dampf machen.

Allerdings lässt sich dieses Erlebnis nicht einfach so beliebig wiederholen. Denn die zweite Dose Cola hatte so gut wie keine Wirkung mehr und so wurde ich auf der Fahrt zurück zum Sportzentrum wieder brutal auf den Boden der Realität zurückgeholt: Die Schläuche waren auf einmal wieder leer. Aber hey, mit solchen Beinen noch 125 km trainiert - nicht von schlechten Eltern.

Last but not least komme ich zum Thema Kasserole. Wer kocht weiss: Kasserolen braucht man u.a. zum Schmoren. Nun, kochen tun wir hier nicht - vielmehr werden wir regelmässig gekocht. Im Pool (oder eben besser Kasserole) haben wir fast täglich Wassertemperaturen von über 30° und zusätzlich brennt die Sonne aufs Wasser. Mir bereitet das grösste Schwierigkeiten beim Atmen und mein Körper zeigt Zeichen von Verweigerung. Nach einem Schwimmtraining fühle ich mich, wie wenn mein Fleisch vom Knochen fällt. Dann fehlt nur noch der Kartoffelstock und die Sauce - bon appetit!

Aber genug gejammert. Alles in allem läuft es prima, die Form kommt und meine Hitzeresistenz verbessert sich laufend - physisch und psychisch! Mit Kona vor den Augen sowieso.

Die Woche brachte 14,3 km im Wasser, 340 km auf dem Velo und 62 km per Pedes. Klingt nach nicht sonderlich viel, aber die nackten Zahlen sagen nichts über die Inhalte und die Intensität. Wer also denkt, das hier sei mehr ein Ferienaufenthalt als ein Trainingslager, dem sei versichert: falsch gedacht!

Dienstag, 21. Februar 2012

Lazy!



Gestern war erster offizieller Lazy Day, im Fachjargon auch Ruhetag genannt. Es gibt auch gewisse Leute, die nennen den Ruhetag Superkompensationstag. Da lach ich mich jedes mal tot - wie wenn es so einfach wäre und die Superkompensation schon an einem einzigen Tag einsetzt. Aber lassen wir das, soll doch jeder glauben, was ihm gefällt :-)!

Nein, doch noch eine spitze Bemerkung. Der Ruhetag ist wohl auch einer der kontroversesten Tage im Trainingsalltag von Ausdauerathleten. Bei vielen setzt nämlich schon kurz vor Mittag das schlechte Gewissen ein, die Form oder der Formaufbau könnte Schaden nehmen. Bis am Abend quält sie dann der Gedanken so sehr, dass sie schon fast depressiv werden und doch noch irgend etwas trainingsmässiges veranstalten. Ok, Schluss jetzt, denn wie gesagt, jeder ist selbst für sich verantwortlich.

Unser erster Ruhetag hier in Phuket war denn auch nicht ganz befreit von Bewegung. Nach ausgiebigem Frühstück - ganz wichtig, die Speicher sollten gefüllt werden - gings easy zum Pool, wo wir ein halbes Stündchen im Wasser trieben. Bädelen mit langen Pausen, ja nicht ausser Atem kommen, nur die Sauerstoff-Zufuhr in die Muskeln etwas anschieben.

Dann gings in Richtung Bake, wo das zweite Frühstück wartete. Lecker Espresso und lecker Muffin. Dann ab ins Carnation, wo wir uns für eine Stunden unter die Ellenbogen von talentierten Thaigirls legten. Massage only, kein Happy Ending ... damit das gleich richtig gestellt ist. Dann zurück ins Bake für einen lecker Mango-Smoothie.

Auf dem Weg zurück ins Thanyapura genehmigten wir uns dann noch eine Portion Fried Rice mit Hähnchen und Cashew Nuts. Die Speicher dankten es uns.

Und der Nachmittag? Liegen, Schlafen, Erholen - echt Lazy! Denn kaum hatte der Körper bemerkt, dass er nicht mehr gefordert werden würde an diesem Tag, fuhr er herunter und stellte alle Systeme auf Spargang. So konnte sich auch der Kopf erholen - echt wichtig, denn was wir uns für diese Woche so alles auf das Trainingsmenue gesetzt haben wird auch für die Psyche eine schöne Herausforderung werden.

Und für alle, die zu hause bleiben müssen: Setzt euch ein paar Minuten bequem hin, hört euch den Song an und seid ganz einfach einmal Lazy - mit dem Segen von Ironshark!

Sonntag, 19. Februar 2012

Über Geburtstage, Sonnenuntergänge und perfekte Tage im Büro!


Gestern war mein Geburtstag. Auch an dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank für die vielen lieben Wünsche, die mich hier in Phuket erreicht haben. Obwohl es ein Schnapszahl-Geburtstag war, gab es keinen Schnaps. Dafür ein leckeres Dinner am Strand mit Evelyn, Christian und Michael. Und ein Singha.

Also kein Schnaps, dafür ein paar Zahlen. Die erste Woche entwickelte sich prächtig, was die Arbeit im Büro angeht. Nach dem langsamen Start sind wir jetzt schon bei den deftigen Einheiten angelangt. Die Wochenstatistik ( in etwas, so genau weiss ich es nicht mehr!!): 13 km Schwimmen, 410 km Velo, 50 km Laufen, 2 Einheiten Krafttraining.

Dabei gabs schon ein paar knackige, qualitative Inhalte: z.B. 20 km Paarzeitfahren all out, 50 km Mannschaftszeitfahren mit letzten 8 km all out, 20 km all out heute Sonntag am Schluss der 115 km Ausfahrt. Und Leute: Wenn die hier Gas geben, dann brennt der Gummi! Die 7,5 km Laufen im 70.3 Wettkampftempo gestern nach dem Bike waren auch nicht ohne - gefühlte 42° im Schatten! Und im Pool brannten einige Sätze 50er in den Lungen!

Morgen nun steht ein erster "Ruhetag" an. Wir werden locker Schwimmen gehen, dann in die Massage. Schliesslich wollen wir ab Dienstag das Geschehen an der Spitze wieder mitbestimmen. Und das geht nur, wenn die Beine wieder frisch sind.

Freitag, 17. Februar 2012

Der Thai-Power-Riegel: Handarbeit versus industrielle Fertigung.

Langsam aber sicher gewöhnen wir uns hier an die lokalen Gegebenheiten, sprich die Hitze, die Luftfeuchtigkeit, den Linksverkehr, die Essensgewohnheiten. Wer in einem Trainingslager nicht auf seine Pülverchen, Riegel, Gels, Kapseln, Engergy Shots und ähnliches Krims-Krams verzichten kann, der ist hier definitiv am falschen Ort. Ausser, er importiert das industriell gefertigte Zeugs in seinem Gepäck.

Verhungern muss hier auf Phuket aber dennoch keiner. In jedem noch so kleinen Kaff gibt es kleine Läden, in denen es Getränke, getrocknete Tropenfrüchte, Kekse und ähnliches gibt. So kostet beispielsweise ein 0,5 Literflasche Wasser 5 Baht, was etwa 15 Rappen entspricht. Selbst bei unseren Läufen nehmen wir immer ein wenig Kleingeld mit und machen je nach Durst einen kleinen Abstecher, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen.

Bei Kilometer fünf unseres 7,5 km Loops kommen wir an einem Laden vorbei, der etwas ganz Besonderes zu bieten hat: handgefertigte Thai-Power-Riegel:


Dabei handelt es sich um süssen, klebrigen Reis, gefüllt mit exotischen Früchten, eingewickelt in ein Bananenblatt. Sie werden jeden Tag frisch hergestellt und kosten die Lächerlichkeit von 3 Baht (= 9 Rappen). Und schmecken tun sie wie das Manna im Paradies - grossartig.

Auf dem Bananenblatt sucht man vergebens auf die Ingredienzien, die Nutrition Facts und irgendwelche Versprechen bezüglich Leistungssteigerung. Das Bananenblatt lässt sich ohne schlechtes Gewissen im nächsten Busch entsorgen. Und eine Prüfnummer, von welchen Händen der Riegel geformt wurde, findet sich ebenfalls nirgends. Ah ja, eine Hotline für Fragen rund um das Produkt ebenfalls nicht.

Ob ich mir nun in die Hosen mache, dass sich meine Leistung aufgrund fehlender industriell gefertigter Hochleistungs-Sportnahrung nicht im gewünschten Umfang entwickeln könnte? Nääähhhhh - was die Natur auftischt, war noch immer gut!

Mittwoch, 15. Februar 2012

Leistung geht durch den Magen!

Gestern musste ein sehr ordentliches Abendessen her, denn heute Mittwoch stand das erste wirklich erwähnenswerte Training auf dem Programm: 120 km Velo (Richtung Norden aufs thailändische Festland) und anschliessend ein Koppellauf über 4 km (wer denkt, das sei ja Nasenwasser, möge berücksichtigen, dass es um die Mittagszeit gefühlte 40° C heiss ist und die Luftfeuchtigkeit immer noch so gegen 75% beträgt).

So zogen wir also los in Richtung MK, eine Restaurantkette, deren Konzept man am ehesten mit Fondue Chinoise vergleichen kann. In der Mitte des Tisches steht auf einer Induktionsplatte eine Pfanne mit Bouillon. Dann bestellt man Fleisch, Fisch, Krustentiere, Gemüse uns sonst noch allerlei, schmeisst alles in den Topf und kocht sich so sein Abendessen. Gebratenes Fleisch gibt auch und so kam Christian zu seiner geliebten Ente. Die stellte sich denn auch als Superlecker heraus.

Und so präsentiert sich das Ganze:















Vorher!















Nachher!

Lecker wars und mehr als genug. So konnten wir dem folgenden Trainingstag beruhigt entgegensehen. Und gekostet hat das Ganze rund CHF 32.-! Eine grosse Gemüseplatte, die Jumbo Enten- und Pork-Platte, Schrimps und Rindfleischstreifen, dazu je 2 Portionen Reis. Der Eistee war eh gratis!

Die heutige Veloeinheit führte uns über die Sarasin Bridge im Norden von Phuket aufs Festland hin zum Thai Mueang Phang-nga-Park, wo gleichzeitig der Wendpunkt war - und wo ein recht störrischer Parkwächter schliesslich dieses Bild schoss:



















So unterbelichtet sich der Fotograph anstellte, so überbelichtet kam die Aufnahme heraus!

Langsam sind wir nun in der Hitze angekommen, denn sowohl Christians, wie auch mein Lauf off-the-bike waren schon um Welten besser, als der Lauf gestern Morgen. Und das Nachschwitzen dauert nun nicht mehr 45 sondern nur noch 25 Minuten. Bald wird es vorbei sein mit der vornehmen Zurückhaltung!!

Und noch ein kleiner Nachschlag betreffen Leistung geht durch den Magen. Christian und ich haben nach dem Training in einem der vielen Strassenrestaurants die Speicher gefüllt: 2 Colas, 2 x gebratener Reis mit Gemüse und dazu Chicken mit Cashew-Nuts - machte etwas CHF 6.-! Än Guete!

Montag, 13. Februar 2012

Erster Tag im Büro.

Heute Morgen kam Christian aka Ironbarrel auch auf Phuket an und damit war es vorbei mit der planlosen Tagesgestaltung. Na ja, eigentlich war damit schon fertig bevor er ankam, denn um 7 Uhr in der Früh sprangen Michael und ich auf nüchternen Magen in den Pool. Im Gegensatz zu gestern fühlte sich das Wasser schon viel besser an und meinen Atemwegen scheint die schwülheisse Hitze zu bekommen. So resultierte ein gut 60-minütige Schwimmeinheit aus dieser morgenlichen Bettflucht.

Dann kam also Christian an. 30 Minuten später war sein Bock zusammengesetzt und einsatzbereit und weitere 30 Minuten später gings los auf die erste kurze Veloausfahrt. Wie heiss es ist, zeigt sich wegen dem Wind erst, wenn man einen Schluck Wasser aus dem Bidon nimmt - ich kenne da einige, die müssten wahrscheinlich erst ein wenig blasen, damit sie das Wasser trinken könnten!!

Wie abgemacht gingen wir die Sache echt easy an und zügelten unsere Rennpferdchen. Etwas mehr als 50 km gabs. Und natürlich durfte der kurze Besuch bei Bake auch nicht fehlen. Ich wollte noch ein wenig meine Laufbeine testen und bekam auch gleich die Bestätigung, dass Rennen am Nachmittag so gegen 14 Uhr eine sehr fragwürdige Angelegenheit ist. Atmen? Fehlanzeige! So war denn nach 3 km Schluss. Dafür lief der Schweiss noch für mindestens weitere 45 Minuten weiter!! Kalt Duschen zwecklos!

So kamen heute doch immerhin 3 Stunden Training zusammen. Der Rest des ersten Tages im Büro gehörte dann den sehr angenehmen Dingen wie Iced Frappucino oder Energy Booster schlürfen, Eis essen, Facebookeln oder Haselnüsse knabbern!

Wer sich wundert über so viel easy going sei vertröstet. Wir werden so ab Ende der ersten Woche die Umfänge recht massiv steigern. Aber von -10° auf +32° C will erst einmal verkraftet werden - und das bei einer enorm hohen Luftfeuchtigkeit. Wer hier gleich loslässt wie ein Irrer, wird es sehr schnell bitter bezahlen. Es reicht, wenn die Kanaren-, Spanien- und Italien-Heimkehrer mit leerem Blick und kratzendem Hals wieder nach Hause kommen.

Sonntag, 12. Februar 2012

Take it Easy!

Heute Morgen um 6.30 Uhr Lokalzeit war es soweit - der Airbus A330 - 200 der Edelweiss Air setzte nach ruhigem Flug auf der Landebahn des Phuket International Airport auf. Blauer Himmel, 26° Celsius und eine angenehme Brise.

Der Transfer ins Thanyapura Retreat verlief ebenso problemlos, wie die gesamte Reise und so hatte ich um 10 Uhr schon gefrühstückt, ausgepackt, das Velo zusammengebaut und alle meine elektronischen Spielzeuge online gebracht. Einzig der Scooter war noch nicht da, aber der sollte zwei Stunden später auch vor der Türe stehen. Take it easy war eh das Motto des Tages, also auch kein Beinbruch.

So entschied ich mich für eine erste, kurze Schwimmeinheit und fuhr mit dem Rad die wenigen hundert Meter zum Sport Club. Dort erwartete mich folgendes Bild:


Kurz in Worten für alle, die ihren Augen nicht trauen: Olympischer 50m-Pool mit 8 Bahnen, modernste Ozon-Filteranlage (richtig, kein Chlor), Wassertemperatur ca. 28° Celsius. Und jetzt kommts: Der Pool gehörte mir ganz alleine! - nein, nicht nur eine Bahn, der ganze Pool!

Es war also 11 Uhr morgens - ergo 5 Uhr Schweizer Zeit. Ich war rund 14 Stunden unterwegs, 10 davon sitzend im Flugzeug. Mein Hals fühlte sich nicht gut an und ich hatte Mühe mit dem Atmen. Also gabs eine echte Take-it-Easy-Trainingseinheit. Nach 2000m war Schluss, aus die Maus. Mein Körpergefühl und der Hals liessen nicht mehr und auch nichts anderes zu.

Nach einem kurzen Abstecher ins gepflegte Restaurant gleich neben dem Pool und der Begrüssung durch Katja, Thomas und Jaray - sie kamen von der sonntäglichen langen Bikeeinheit zurück - kreuzte auch der Scooter-Vermieter auf. Und ebenfalls Michael, der mit Christian und mir hier die nächsten zwei Wochen trainieren wird.

So gings weiter ins Bake, der angesagtesten lokalen Bäckerei, locker flockig mit den Scootern. Vorher aber mussten die, wie immer, erst einmal aufgetankt werden (vermietet wird hier mit 1l Benzin im Tank?!?) und auch die Thai-Simcard wollte etwas Speck ansetzen.

Wenn wir gerade vom Scooter sprechen. Zu jedem gibts einen schicken Helm. Meiner sogar mit checked flag im echt schnittigen Renndesign. Das wars dann aber auch schon: Sitzen tut das Ding wie eine Blechdose auf einem Zaunpfahl. Drücken tut es überall. Und wehe, wenn man sich damit den Kopf anschlägt - dann schmerzt das wohl mehr als ohne. Doch wie war das doch gleich noch? Richtig: Take it Easy!

Nach dem Bake gings dann noch ins nagelneue Einkaufszentrum Lotus Tesco. Welch ein Kontrast: Hier eine auf Glanz, Glamour und Umsatz getrimmter Konsumtempel, 100m weiter Strassenküchen und Barackenläden.

Morgen kommt Christian an und der will gleich seinen Bock zusammensetzen und eine lockere 120m-Einheit radeln - nein, nein, 2 Stunden und nicht 120km. Mir solls recht sein, ich werde vorher noch Schwimmen gehen. Schliesslich nimmt auch Take-it-Easy früher oder später ein Ende.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Salz in die Wunden!

Warnung: wer schwache Nerven und einen Hang zu leicht entfachbarer Missgunst hat, sollte auch jetzt wieder hier aufhören zu lesen.

Alle anderen geniessen ein paar Eindrücke von Triathlon in Paradise im Thanyapura Sports and Leisure Club:

Thanyapura - Sports Training in Paradise from Thanyapura on Vimeo.

Einziger Wermutstropfen: Auf Phuket gibt es keinen Haselnussstrauch :-(!

Mittwoch, 8. Februar 2012

Wie geht man mit 50° Temperaturunterschied um?

Am Samstag ist es soweit. Um 14.00 Uhr fliege ich mit der Edelweiss nach Phuket, Thailand. Von der sibirischen Kälte in die subtropische Hitze - gut und gerne 50° Temperaturunterschied! Aber besser so, als umgekehrt!

Regelmässige Blogleser mögen sich jetzt fragen: da war doch was, vor einem Jahr? Richtig: Flucht aus dem Paradies! Damals bin ich nach einer Woche Dauerregen entnervt unplanmässig früh wieder in die Schweiz zurückgekehrt. Und ehrlich gesagt: Das Thema Phuket schien damals für immer gegessen. Wieso jetzt also doch wieder?

Nun, wer schwache Nerven und einen Hang zu leicht entfachbarer Missgunst hat, sollte jetzt gleich hier aufhören zu lesen. Dieses Mal werde ich 5 1/2 Wochen auf Phuket bleiben - so lässt es sich gut mit 50° Temperaturunterschied umgehen! Es gibt keinen Grund, gleich am ersten Tag schon loszulegen wie ein Irrer. Die erste Woche steht ganz im Zeichen der Akklimatisation, bevor dann etwas über drei harte Trainingswochen folgen. Die Früchte der Arbeit werden dann am 18. März am Ironman 70.3 Singapore getestet. Nach einer kurzen Erholung fliege ich am 22. März in die Schweiz zurück.

Auf die Idee gebracht, längere Zeit in Phuket zu trainieren, hat mich Christian Fässler aka Ironbarrel. Er zieht nach dreijährigem berufsbegleitendem Studium einen wohlverdienten Sabbatical ein und bereitet sich minutiös auf seinen ersten Ironman in New York vor. So werden wir eine kleine Trainingsgemeinschaft bilden und uns gegenseitig fordern, aber auch bremsen, wenn nötig!

Unseren Trainingsstützpunkt schlagen wir im Thanyapura Sports and Leisure Club auf. Dieses nagelneue Trainingszentrum bietet je einen 50m- und 25m-Pool mit 10 Bahnen, Gym und Leichtathletikbahn. Zudem leitet der legendäre Jürgen Zäck dort die Triathlon-Akademie. Wir werden also Gelegenheit haben, mit Profis und starken Age Groupern zu trainieren.










Selbstverständlich werde ich regelmässig aus dem Triathlon-Paradies berichten.

Sonntag, 5. Februar 2012

Billion $ Questions.

Jeder von uns trägt eine ganze Menge Fragen mit sich herum, auf die er oder sie mehr oder weniger angestrengt Antworten sucht. Manchmal sind es sogar Billion $ Questions - Fragen, für deren Beantwortung man ein Vermögen hinblätter würde. Na ja, zumindest Fragen, auf die man wirklich gerne eine Antwort hätte - wer hat schon eine Billion $?

Hier ein paar Fragen, die sich für mich in den letzten Wochen und Tagen beantwortet haben:

1. Was bringen neue Trainingsreize?

Zugegeben, diese Frage klingt doch echt banal, oder etwa nicht? Aber bei genauerer Betrachtung zeigt es sich, dass sie so banal nun doch nicht ist. Jeder weiss, dass neue Trainingsreize Fortschritt versprechen. Aber nur die wenigsten fragen sich, was auf dem Weg zum Fortschritt so alles passieren kann. Die Belastung durch neue Trainingsreize wird meist unterschätzt - oft mit fatalen Folgen. Alles, was neu ist, muss der Körper schliesslich erst einmal erlernen und verkraften.

Meine neuen Trainingsreize, welche ich bewusst erst nach der Abgabe der Wildcard ins Trainingsgerüst eingebaut habe, führten mir sehr schnell vor allem eines vor Augen: Neue Belastungsakzente bringen einen erhöhten Ermüdungsgrad mit sich. Die Folge: Das bekannte Erholungsmuster kam ganz gehörig durcheinander und ich musste erst herausfinden, wie viel vom Neuen genug war.

Nun, meine Wildcard hatte ich ja abgegeben, also musste ein alternatives Konzept her. Ich nenne es Finetuning! Es bedeutet nichts anderes, als während ca. drei Wochen die Belastung durch die neuen Reize nur so schrittweise zu erhöhen (oder im Extremfall auch zu reduzieren), dass der Körper auch die Chance hat, sich bis zum nächsten Tag wieder davon zu erholen. Dazu gehört Geduld und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Diese Phase ist jetzt abgeschlossen und so können die neuen Reize ihre Wirkung entfalten. Wieviel es bringen wird, das ist dann auch schon die nächste Billion $ Question, welche sich bei den ersten Wettkämpfen beantworten wird.

2. Wer punktet big time beim Superbowl?

Bis zu 130 Millionen Amerikaner werden heute vor dem Fernseher sitzen und sich den Superbowl zwischen den New England Patriots und den New York Giants anschauen. Letztere habe übrigens die San Francisco 49ers eliminiert - in der Overtime - und deswegen werde ich für die Patriots cheeren!

Die Billion $ Question ist aber nicht, wer das Spiel gewinnen wird, sondern wer in den Spielpausen die geilste Werbung macht und so bei den Zuschauern punktet. Insgesamt geben die werbenden Unternehmen alleine für die Ausstrahlung ihrer Spots 250 Millionen $ aus. Und sie produzieren extra für dieses Ergeignis sogenannte Game Day TV-Spots. Hier meine drei Favoriten:







3. Wird es je wieder ein Val Halen-Album geben?

Insider erinnern sich. Die Van Halen-Brothers mobben Samy Hagar aus der Band und holen David Lee Roth zurück. Dann tingeln sie während fast dreier Jahre durch die Arenen und spielen die alten Songs. Eddie bleibt trocken, sein Sohn Wolfgang (damals 17 Jahre alt) wird der neue Bassist und ersetzte somit den fantastischen Michael Anthony. Aber nur immer altes, nichts neues. Würde es je wieder ein magisches Van Halen-Album geben?, war meine Billion $ Question der letzten drei Jahre.

Am 3. Februar war es soweit: Bumm, da war es, wie aus dem Nichts! Trotz allem, ich war super skeptisch. Würde der durchgeknallte David Lee Roth meinen Helden Samy wirklich ersetzen können? Wie frisch können die Jungs denn heute noch klingen?

Heute Morgen wurden mir diese Fragen beantwortet. Oh my God - was für ein Hammer-Album: A different Kind of Truth knallte mich vom Hocker. Ich musste es drei Mal hintereinander hören. Kostprobe gefällig?





4. Wie geht man mit 50° Temperaturunterschied um?

Kleiner Teaser auf den nächsten Blogeintrag :-)!