Sonntag, 4. Mai 2014

Über die Zeit, wo fast nichts am Arsch vorbei geht.


Mein Einstieg in die Saison 2014 verläuft ja etwas a-typisch. Während meine Mitbewerber, begünstigt vom supermilden Winter, den Aufbau der neuen Saison vorantrieben, bereitete ich mich auf den IM Melbourne vor. Und so kam es, dass ich meine off-season just zu dem Moment genoss, als alle anderen auf irgendwelchen Inseln fleissig an ihrer Form feilten.

So bin ich nun erst in der 3. Woche zurück im Training und es bleiben nur noch weitere 3 bis zum Wettkampfstart 2014 in St. Pölten. Nun, im 2014 ist alles auf den 11. Oktober ausgelegt und so kann mich auch die Aussicht auf den IM 70.3 nicht dazu verleiten, eine schnelle Superform ohne Basis zu finden.

Der Fokus liegt im Moment hauptsächlich auf dem Allerwertesten. Nicht, dass mich irgendwelche Flatulenzen plagen würden, nein, ich spreche von der Konzentration der Trainingseinheiten auf die heilige Dreifaltigkeit, bestehend aus Gluteus maximus, medius und minimus.


Fälschlicherweise wird ja der Ironman als Ausdauerevent bezeichnet. Nun gut, Ausdauer ist natürlich von Nöten. Aber neben dieser spielen zwei weitere Systeme eine mindestens gleichwertige Rolle, wenn es um das Erbringen von Spitzenleistungen geht: Der aerobe Fettstoffwechsel und die Kraft. Um letztere geht es also heute.

Der Gluteus maximus ist der grösste Muskel im menschlichen Körper. Zusammen mit den Kollegen medius und minumus bildet er das wichtigste Antriebsaggregat, wenn es um die Fortbewegung per pedes oder Velo geht. Und im Ironman ist diese Muskelgruppe meist dafür verantwortlich, wenn es im abschliessenden Marathon nicht mehr vorwärts geht.

So verwundert es nun nicht, dass ich diesen 3 Verdächtigen - eigentlich sind es ja 6! - einen Grossteil meiner Aufmerksamkeit schenke. Sind sie stark, werde ich schnell sein - so einfach ist das.

Im Training bringt das Formen mit sich, welche wohl den einen oder anderen Leser zu einem stillen Kopfschütteln animiert. Da wäre zum Beispiel die freitägliche Wandereinheit: möglichst steil bergauf, mit Nordic Walking-Stöcken und hoher Konzentration auf den Abstoss nach hinten. Oder der Aufstieg auf die Felsenegg, mit 300 Höhenmetern auf 1,5 km gespickt. Aber nicht nur einfach so, sondern als Dessert nach einem rund 80 minütigen, coupierten Dauerlauf. Auch hier: walken statt rennen, Konzentration auf das 3er-Gestirn statt schludrigem bergaufrennen.

Und auf dem Velo bleibt der Arsch auf dem Sattel. Ganz gleich wo, wie lang oder wie steil es bergauf geht. Sitzen bleiben bis das Hinterteil Feuer fängt heisst die Devise.

Da mag es wenig verwundern, dass ich oft am nächsten Tag noch eindeutig daran erinnert werde, was am Vortag auf dem Programm stand. Gut so, denn stark und ausdauernd soll er werden, der Arsch. Und in jeder Art der Beinbekleidung knackig aussehen ... kann gar nie schaden!

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