Dienstag, 13. Mai 2014

Über die fetten Energiereserven.

Seit etwas über einem Jahr ernähre ich mich nicht nur möglichst mit naturbelassenen Nahrungsmitteln aus biologischen Quellen sondern auch ketogen. Ohne nun allzu tief ins Detail zu gehen: ketogen bedeutet, dass ich nur noch sehr wenige Kohlehydrate zu mir nehme. Wenn, dann in Form von Gemüsen und Früchten mit einem tiefen glykämischen Index. Hauptenergielieferanten sind gute Fette.












Damit habe ich meinen Körper trainiert, möglichst lange Energie aus dem Fettstoffwechsel zu ziehen. Mit Erfolg, denn zwischenzeitlich kann ich bei tiefer Intensität über Stunden Velo fahren ohne Kohlenhydrate zu mir zu nehmen. Der Hungerast gehört der Vergangenheit an.

Nun wollte ich es aber etwas genauer wissen und absolvierte einen Spiroergometrie-Test. Und der brachte Bemerkenswertes zum Vorschein.

Am meisten interessierte mich der maximale Fettstoffwechsel. Das ist der Punkt, an dem die Energiegewinnung auf Fett quasi am Ende ist und der Körper Kohlenhydrate braucht. Und natürlich, wie das Verhältnis Fett/Kohlenhydrate im Bereich meiner angestrebten Ironman-Velobelastung aussieht.

Nun, das Verhältnis präsentiert sich vielversprechend: Um die 230 Watt Leistung verbrenne ich 70g Fett (630 Kcal) und lediglich 30g Kohlehydrate (120 Kcal) pro Stunde. Der maximale Fettstoffwechsel liegt bei 44g Fett pro Stunde bei einem Puls von 144 (94% des Maximalpulses). Das Fazit: Ich verbrenne bis hinauf zu hohen Belastungen immer noch Fett.

Die Energie wird also wunderbar durch viel körpereigenes Fett bereitgestellt. Und das ist es auch, was bei langen Distanzen so wichtig ist. Denn je weniger zusätzliche Kohlenhydrate zugeführt werden müssen, desto geringer die Gefahr eines Hungerastes oder Magenproblemen.

Aber das Ganze hat auch eine Kehrseite. Meine Werte für die maximale Sauerstoffaufnahme pro Minute war biederer Durchschnitt. Dies bei einer sehr guten Sauerstoffaufnahme. Kurz und bündig: Ich bringe die Luft rein in die Lunge aber der Sauerstoff kommt nicht in gewünschter Menge im Blut an.

Hier wiederum kommen offenbar die Kohlenhydrate ins Spiel. Nur, wenn der Körper im Training an die Leistungsgrenze gehen kann, verbessern sich diese Werte. Und an der Leistungsgrenze verbrennt er ausschliesslich Kohlenhydrate. Bingo.

So nehme ich also aus diese ersten Test die Erkenntnis mit, dass ich einen hervorragenden Motor habe, aber ganz ohne Kompressor oder Turbo.

Und daran gilt es jetzt zu arbeiten. Strategisch zugeführte Kohlenhydrate im Spitzenleistungsbereich sollen die Energieschübe sicherstellen, um die harten Ausbelastungen ohne Einschränkung durchzustehen. Oder im Töfflibuebe-Jargon: Jetzt wird der Mocken frisiert!

Keine Kommentare: