Montag, 20. April 2015

Über 12 km Luftlinie.


Der Löwe, auch König des Tierreichs genannt, kennt keine natürlichen Feine - den Menschen ausgenommen. Er bildet die Spitze der Ernährungspyramide und frisst, was er erlegen kann. Selber gefressen werden? Fehlanzeige. Und darum nimmt er es denn auch recht gemütlich, schläft bis zu 18 Stunden am Tag - wo es ihm immer gerade gefällt. Ein Jeep voller Touris kann seine Siesta denn auch in keinster Art und Weise stören.

Es war ein erhabenes Gefühl, diese grossartigen Tiere aus nächster Nähe beobachten und fotografieren zu können. Da wird man ganz klein und unbedeutend. Und wünscht sich, selbst auch wieder ein Teil der Natur zu werden.

Die Tage nach dem Ironman Südafrika im Kwandwe Private Game Resort, in Stellenbosch und in Kapstadt waren denn auch traumhaft. Südafrika ist ein wundervolles Land und ich kann jedem nur empfehlen, es auf seine Must-see-Liste zu setzen.

Aller Naturschönheiten und der damit verbundenen Erholungszeit zum Trotz schaltet sich aber recht bald wieder das Hirn ein und schon stellt sich die unausweichliche Frage: What's next? Zumal es ja über den Ironman in Port Elisabeth hinaus keine weiteren Pläne gab.

Nun, kommt Zeit kommt Rat funktioniert leider nicht so einfach, wenn man seine Leidenschaft im Ironman findet. Es gibt ja bekanntlich nur ganz wenige Rennen, welche auch relativ kurzfristig noch Startplätze anbieten und nicht schon 12 Monate im voraus ausverkauft sind.

Als ich da so am Pool in der Sonne lag und meine Gedanken um die nächste Herausforderung kreisten war mir eines schnell klar: Mein nächster Ironman sollte einer sein mit möglichst wenig organisatorischem Aufwand und langer Anreise.

So kam's, dass ich ruck-zuck auf der Startliste des Rennens landete, bei welchem die Finish-Line gerade einmal 12 km von meinem Heim entfernt ist: Ironman Switzerland.

Tja, genau das Rennen, das ich nie mehr machen wollte, weil ich - ausser der Finish-Line - nur wenig wirklich gute Erinnerungen daran habe. Aber auf einmal schien es mir wirklich verlockend, weil es nah ist, weil ich jeden Meter der Strecke kenne und weil so viele bekannte Gesichter am Strassenrand stehen.

Die unvermeidliche Frage, welche mir natürlich immer zuerst gestellt wird, lautet: Ziel Hawaii-Quali? Kein Wunder, ich war es ja, der diesen Blog unter das Thema Weltmeister 2017 stellte. Nun, wenn es reicht für einen Slot, werde ich ihn sicher nicht sausen lassen.

"Niederlagen" haben etwas demütigendes an sich. Also lautet die Devise: Zeig das Beste, was du drauf hast! Das ist eh das einzige, was ich selbst beeinflussen kann.