Dienstag, 30. Dezember 2008

Unterwegs auf schmalen Latten mit einem Ironman Champion.

2008 war sportlich gesehen wahrlich ein aussergewöhnliches Jahr für Ironnonno Sandro Angelastri. Im April gewann er in China in einer mörderischen Hitzeschlacht den Ironman China in seiner AK. Im Juli trotzte er dem Zürcher Sauwetter, durchbrach die magische 10-Stundenbarriere und belegte am Ironman Switzerland den 2. Platz nur wenige Minuten hinter der Triathlon-Legende Joe Boness. So nebenbei finishte er als 4. in Rapperswil, 3. in Monaco zwei stark besetzte IM 70.3 und war 2. am Wurst-und-Brot-Triathlon in Schwyz. Einzig in Kona lief es nicht ganz nach Wunsch und als 18. wurde Sandro unter seinem Wert geschlagen. Dafür dann ein starkes Comeback in Phuket: Sieg im Season-Finisher!

Von so einem Palmares kann ich (vorläufig?) nur träumen. Was liegt also näher, als sich so einem Weltklasse-Athleten an die Ferse zu heften und in gemeinsamen Trainingseinheiten die eigene Stärke zu testen! Zum Beispiel auf den schmalen Latten im äusserst anspruchsvollen LL-Gebiet Lenzerheide/Valbella. Gestern war es wieder einmal soweit. Bei wunderschönem Winterwetter und perfekten Bedingungen liefen wir in rund 2:45 Std. 36 km mit vielen Höhenmetern und hängten dann noch eine Schwimmeinheit im neueröffneten Wellness-Bad Lenzerheide an. So verbrachten wir zusammen einen perfekten Trainingstag.

Hier ein paar cineastische Impressionen dieses Tages:


Erster Halt in Capfeders.


Geschafft!



Auch Barbara war schnell unterwegs!

Sonntag, 28. Dezember 2008

Hoher Besuch - Der Europameister gab sich die Ehre!



















Am Wochenende hatten wir lieben Besuch von Alfi Caprez - Europameister AK 50-54 in Lissabon - in Begleitung seines Herzblattes Nici Willi. Leider wurde Alfi von einer mittelschweren Grippe ausser Gefecht gesetzt und musste zwei Tage die Hütte hüten. So haben wir Nici die Schönheiten des Langlaufparadieses Lenzerheide und die Traumpisten in Savognin gezeigt. Gute Besserung Alfi und eine schöne Woche in Obersaxen euch beiden!

Der Weg - Woche 7.

Wie berichtet sind wir für die Festtage ab nach Savognin ins Ferienhaus verduftet. Obwohl in der Lenzerheide eine vollständige Trainingsinfrastruktur mit Hallenbad, Kraftraum und Laufband zum Training einlädt und ich selbstverständlich mein Velo mit Rolle dabei habe, ist es kaum im Sinne des Erfinders, die wunderschönen Wintertage drinnen zu verbringen. So peppe ich das Training mit tollen Langlaufeinheiten in der wunderschönen Bergwelt auf. Und ich habe auch schon auf den Alpinskis die Pisten unsicher gemacht.

Weil aber erfolgreiche Ironmen nicht einfach zwei Wochen in die Ferien gehen, Guetzli und Christstollen schaufeln und isotonische Getränke gegen Wein und Prosecco eintauschen, standen doch eine ganze Anzahl von bekannten Trainingseinheiten auf dem Programm. Der richtige Mix macht es eben aus.

Und dann wäre da noch das epische Duell am Planoiras. Für alle Unwissenden: Der Planoiras ist ein Langlaufrennen über 25 km mit tierisch vielen Höhenmetern. Er findet jedes Jahr am zweiten Januarwochenende auf der Lenzerheide statt. Dort duelliere ich mich seit drei Jahren mit Sandro Angelastri (genannt Ironnonno). Wir kotzen uns aus, bis uns der Schaum vor dem Mund steht. Im Jahr eins hat er mich regelrecht versagt, im Jahr 2 zerbrach er sich aus Verzweiflung die Stöcke und im letzten Jahr sah er mich nur von hinten. Folglich dürstet er auf Rache - so muss ich also einige LL-Kilometer absolvieren, denn ich will auch 2009 als Sieger aus der Loipe gehen.



















Hier geht es lang am Planoiras - Toi Toi-Besuch liegt nicht drin!

Die Wochenübersicht mit insgesamt 15:23 Std.:

Swim: 2:45 Std. / 8.2 km
Bike: 4:10 Std. / 117.7 km
Run: 1:50 Std. / 18.9 km
Kraft: 1:40 Std.
Langlauf: 4:45 Std. / 74.8 km

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Fröhliche Weihnachten!

Andrea und ich wünschen allen treuen Blog-Lesern, Freunden, Bekannten und Familie ein fröhliches Weihnachtsfest! Und um ein und für alle mal mit dem Vorurteil aufzuräumen, früher wäre alles besser, schöner, besinnlicher, etc. gewesen, schenke ich euch allen dieses tolle Zeitdokument. Viel Spass!


Der Weg - Woche 6.

Erst einmal sorry für den verspäteten Wochenrückblick. Wir sind seit Samstag Nachmittag im Ferienhaus in Savognin und mussten erst ein neues WLAN-Modem bestellen, weil ein Stromausfall unserem alten die Lebensgeister raubte. Aber jetzt sind wir wieder online.

Woche 6 bedeutete den Wiedereinstieg in den "normalen" Trainingsalltag. Montag und Dienstag waren etwas schwierig, steckte doch der Silvesterlauf noch in den Beinen - und am Dienstag wartete der Pool nach einwöchiger Wasserabsenz. Aber schon am Mittwoch lief es wieder wie geschmiert und am Donnerstag schwamm ich auch schon wieder 2:38 auf die 200!

Beinahe also business as usual, ausser, dass die Woche in Savognin ihren Abschluss fand. Nach einer harten Rolleneinheit am Morgen zog es uns auf die Lenzerheide zum Langlaufen. Bei uns schneite es den ganzen Morgen, bevor es gegen Mittag aufhörte und die Sonne durch die Wolken drückte. Aber oha, auf der Lenzerheide war es weiterhin wolkenverhangen und es regnete sogar. Getreu dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleider" machten wir uns dennoch auf Loipe. Nach einer Stunde und 10 Minuten mussten wir die Segel streichen. Es war wie Laufen mit Saugnäpfen an den Schuhen - schlichtweg unmöglich einigermassen normal zu skaten. Zum Glück soll es wieder kälter werden!

Hier die Aufstellung der Woche mit insgesamt 12:26 Std.:

Swim: 2:50 Std. / 9.8 km
Bike: 3:22 Std. / 117.5 km
Run: 3:00 / 34 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 1:15 Std. / 15 km

Dienstag, 16. Dezember 2008

Nachbetrachtung: Zürcher Silvesterlauf

Ideal lag der Termin des Zürcher Silvesterlaufs nicht. Wir sind erst am Samstag aus Lapland zurückgekehrt, mit doch etwas langsamen Beinen vom Langlaufen in der klirrenden Kälte. Aber ich wollte nicht auf den Lauf mit diesem tollen Ambiente verzichten - zumal mir im letzten Jahr erstmals ein Rennen mit einem Kilometerschnitt unter 4:00 Min. gelungen war (OK, 3:59, aber drunter ist drunter!!). Und natürlich wollte ich wissen, ob meine vielen Laufbandkilometer bezüglich Laufdynamik schon Wirkung zeigten. Könnte eine bessere Lauftechnik den Rückstand bezüglich der gelaufenen Kilometer (213km gegenüber 488km) eventuell sogar aufheben? Würde ich vielleicht sogar schneller laufen können?

Stop dreaming! Nein, lautete das Verdikt. Den 34:18 Min. aus dem letzten Jahr standen 35:31 Min. gegenüber. Ohps. Und die Technik? Nun, die erste Runde war gut, ich konnte aktiv laufen. Dann bin ich aber auch schon "auseinandergebrösmelt". Der Schritt wurde wieder kürzer, die Schulterrotation erstarrte. Und es zeigte sich: Es gibt noch viel zu tun!

Enttäuscht? Nein, eher das Gegenteil. Ich bin motiviert, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Meinen Watschelschritt werde ich nicht von heute auf morgen los. Und mein Saisonziel ist der Ironman Switzerland und nicht der Silvesterlauf. Denn in der letzten Saison bin ich nie mehr so schnell wie in Zürich gelaufen - das soll diese Saison ganz anders werden.

Die beiden kurzen Filmsequenzen dokumentieren das "Auseinanderbrösmeln" eindrücklich. Konzentriert euch auf den gut gebauten Athleten in weiss/schwarz. Und dreht den Ton leiser, denn Andrea schreit mich geradezu ekstatisch nach vorne.



Runde 1



Runde 3

Montag, 15. Dezember 2008

Der Weg - Woche 5: Lapland

Es war schlichtweg traumhaft in Lapland. Aber kalt: bis zu -22° C! Dennoch waren wir jeden Tag auf der Loipe, wenn auch nicht den ganzen Tag. Rund um Äkäslompolo standen rund 90 km gespurte Loipen (klassisch und skating) zur Verfügung, 38 km davon beleuchtet. Bei nur rund 4 Stunden Tageslicht auch notwendig, sonst kommen die Einheimischen ja kaum zum Laufen. Hier ein paar Winterimpressionen der kurzen Tage.





Trainingsbeginn war immer so gegen 11:30 Uhr. Raus aus der Blockhütte in die Kälte, Langlaufskis angeschnallt und los auf die Loipe, die nur ca. 400m entfernt war:



Was tut man also mit der restlichen Zeit? Lesen und Schlafen! Drei Romane mussten dran glauben und die längste Bettruhe dauerte 11:30 Stunden - Schlaf und nicht einfach im Bett gelegen! Die Ruhe und die Dunkelheit führen dazu, dass man ganz einfach unglaublich herunter fährt. Einmalig.

Gelegentlich haben wir auch einmal den Fernseher eingeschaltet. Finnische Sendungen sind für uns aber kaum geniessbar. Erstens, weil Finnisch eine absolut unverständliche Sprache ohne zuordenbaren Stamm ist, und zweitens, weil sie nicht weniger banal sind als die peinliche Privatsenderkost bei uns. Hier ein Ausschnitt:




Auf der Loipe geht es meist sehr gemütlich zu. Die Finnen laufen eh fast nur klassisch. Der Grund ist einfach: Ab ca. -18° C laufen die Skating-Skis nur noch sehr stumpf. Also machen die Einheimischen aus der Not eine Tugend und streifen im klassischen Schritt durch die Wälder. Dort, mitten im Nichts gibt es eine Vielzahl von Teehütten und Unterständen mit Feuerstellen, um sich aufzuwärmen:





Zu den sportlichen Leistungen dieser "Zwischenwoche", die am Sonntag mit der Teilnahme am Silvesterlauf Zürich endete: insgesamt 9:35 Std.

Run: 1:45 Std. / 18 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 5:50 Std. / 62 km
Race: 0:35 Std. / 8.6 km

Der Weg - Woche 4

Das Aussergewöhnlichste an dieser Woche war der Ruhetag - der erste seit Trainingsbeginn. Es war gleichzeitig auch der Reisetag nach Äkäslompolo. "The Method" sieht ja bekanntlich keine fixen Ruhetage vor. Man nimmt sich einen, wenn der Körper einen braucht. Und wären wir nicht gereist, hätte ich wohl auch keinen eingezogen, denn ich fühle mich immer noch äusserst frisch.

Auch in Woche 4 standen wieder die bekannte Einheiten auf dem Programm. Dennoch kehrt keine Langeweile ein. Im Gegenteil. Man ist jeden Tag auf's Neue gespannt, ob man Fortschritte feststellen kann. Ein kleines Highlight gab es am Donnerstag. Ich konnte meine 200m-Bestzeit im Becken um eine weitere Sekunde auf 2:38 senken.

Insgesamt habe ich 10:47 Std. trainiert:

Swim: 2:25 Std. / 7.8 km
Bike: 0:52 Std. / 28 km
Run: 3:30 Std. / 39.5 km
Kraft: 2:00 Std.
Langlauf: 1:30 Std. / 15 km

Freitag, 5. Dezember 2008

N 67° 36.135' - E 24° 09.369

Auch dieses Jahr verduften wir wieder für eine Woche nach Äkäslompolo im finnischen Teil Laplands. Rund 200 km nördlich des Polarkreises geniessen wir die kurzen Tage und das Langlaufen bei klirrender Kälte. Selbstverständlich gibt es nach unserer Rückkehr an dieser Stelle einen ausführlichen Reisebericht. Wieso nicht schon früher? Nun, da oben gibt es in den Blockhütten keinen Internetanschluss und gomobile von Swisscom verliert sich in den endlosen Wäldern.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Fast legs - do it the Arab way!

Wer meine Wochenberichte aufmerksam liest, weiss, dass ich zur Zeit viel auf dem Laufband trainiere. Ich tue alles, um meine Laufdynamik zu verbessern. Neben Haile habe ich aber noch andere Vorbilder, denen ich fleissig nacheifere.

Sonntag, 30. November 2008

Der Weg - Woche 3

Zum dritten Mal in Folge sah das Wochenprogramm genau gleich aus, wie in den zwei vorangegangenen. Langweilig? Dachte ich ehrlich gesagt am Anfang auch. Aber weit gefehlt. "The Method" baut auf länger andauernde Wiederholungen. Erinnern wir uns: In dieser Trainingsphase geht es u.a. darum, Bewegungsabläufe zu automatisieren, auch im ermüdeten Zustand. Der Körper soll lernen, das optimale Bewegungsmuster unter Stress und Müdigkeit aufrecht zu erhalten. Darum macht es Sinn, die einzelnen Trainingseinheiten mehrere Male zu wiederholen. Denn nur, wenn die Bewegungen immer und immer wieder geübt werden, gehen sie ins neuromuskuläre Bewegungsmuster über.

Ein weiterer Punkt spricht für Wiederholungen. Wir trainieren ja mehrheitlich ohne Puls- oder Wattaufzeichnung und verlassen uns auf unser Körpergefühl. Mit den Wiederholungen lernen wir, Müdigkeit, Erschöpfung, aber auch Fortschritte zu deuten, resp. festzustellen. Ich bin nun nach drei Wochen ohne einen Tag Trainingspause zwar ein wenig müde, aber ich stelle grosse Fortschritte fest. Die harten Intervalle auf der Rolle fallen mir leichter und ich kann jetzt schon mehr Power entwickeln. Die Tempi der letzten Woche auf dem Laufband erscheinen mir nicht mehr so schnell. Und last but not least bin ich den schnellsten 200er diese Woche fünf Sekunden schneller geschwommen als letzte (von 2: 44 auf 2:39). Genau genommen waren alle 200er schneller als der schnellste letzte Woche.

Ich kenne jetzt jede Einheit, weiss, was auf mich zukommt. Und ich weiss, ich kann es und will es besser machen, als in der Vorwoche. Das motiviert. Und sollte der Tag kommen, wo mein Körper Ruhe will, weiss ich es auch zu deuten.

Soviel zur Methode. Nun zur geleisteten Arbeit. Die insgesamt 14:29 Std. dieser Woche verteilen sich wie folgt:

Swim: 2:50 Std. / 9.8 km
Bike: 5:22 Std. / 170 km (am Sonntag 106 km!!)
Run: 3:15 Std. / 39.8 km
Kraft: 2:00 Std.

Donnerstag, 27. November 2008

Fliegen ist schöner? Blödsinn!


Eben gerade aus Italien eingetroffen: Mein nagelneuer Colnago Flight-Rahmen. Sogar Giani Lerch, mein Velospezialist, Sponsor, Freund, esoterischer Berater, ist ganz aus dem Häuschen. Und ich erst. Mit dieser Rakete unter dem Hintern werde ich 2009 von Erfolg zu Erfolg fliegen, pardon rollen! Das gibt Mumm fürs Training, denn aller Begeisterung zum Trotz gilt immer noch das Motto: Die besten Beine gewinnen.

Jetzt also noch die Campagnolo Record-Komponenten, den Oval A900-Lenker, den Selle Italia-Sattel, die Look Keo Carbon-Pedalen und den Elite Carbon-Bidonhalter montieren, die neuen Zipp 808/1080-Räder einspannen und dann ab auf die erste Testfahrt. Und: Es ist scheissegal, wie kalt es draussen ist!

Traurig ist nur mein alter BMC TT01-Rahmen. Der steht zum Verkauf. Rahmenset: CHF 4'500.- / mit neuer Ultegra-Gruppe CHF 6'700.- / mit neuem Radsatz ab CHF 8'200.-. Was immer dir am besten zusagt. Kontakt: Lerch Cycle Sport, Patrick Rhyner, 044 720 67 07. Gönn dir was!!

Montag, 24. November 2008

Schnelle Beine brauchen magische Hände.

Was treibt der triathlonverrückte Hausmann eigentlich so den lieben langen Tag? Nun, hier das Beispiel eines typischen Montags.

Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Andrea wird sie liebevoll verabschiedet. Anschliessend erledige ich die Fanpost. Um 11.00 Uhr steht eine 40-minütige Laufbandeinheit auf dem Programm: 10 Min. Einlaufen, 20 Min. steigern bis komfortabel/unkomfortabel (momentan 15 km/h, 10 Min. Auslaufen, 15 Min. Stretching. Dann geht es ab ins Dampfbad und anschliessend zur Massage. Nach den Büroarbeiten und etwas Lesen beginnt die Vorbereitung des Abendessens. Um ca. 18.00 Uhr freudige Begrüssung der lieben Ehefrau und gemeinsames Nachtessen. Ihr seht, keine Spur von Langeweile!

Caroline Steffen im Langdistanz-Nationalteam.

Caroline Steffen hat es geschafft und ist neben Sibylle Matter und Karin Thürig neu im Langdistanz-Nationalteam von Swiss Triathlon! Herzliche Gratulation! Das gibt sicher viel Motivation für die nächste Saison. Bleibt zu hoffen, dass wir nächsten Frühling dennoch hie und da zusammen trainieren können.

Sonntag, 23. November 2008

Der Weg - Woche 2


Der Winter hat am Samstag Einzug gehalten. Und obwohl alle umliegenden Loipen (Studen, Rothenthurm, etc.) ihren Betrieb aufgenommen haben, hat es mich heute Sonntag nach Adliswil in den Pitsch Fitness Club zum Indoor-Training verschlagen. Hirnrissig? Nicht ganz, denn erstens traue ich der Sache mit nur 30 cm Neuschnee noch nicht ganz und zweitens machen mir das Training auf dem CompuTrainer (Rolle, banal ausgedrückt) und dem Laufband momentan extrem viel Spass!

Wie bitte? Nun, ich habe eine tolle Woche hinter mir. Mit Ausnahme von heute habe ich jeden Tag dieselben Einheiten wie letzte Woche absolviert. Aber schon viel besser, will heissen gleichzeitig intensiver und leichter.

An das Schwimmen mit Paddles und Pullbuoy habe ich mich gut gewöhnt. Ich benutze jetzt auch die kleinen Tyr-Paddles, welche die Belastung der Schultern stark reduziert.

Die Bike-Einheiten mit den tiefen Tretfrequenzen hinterlassen bereits jetzt positive Effekte. Der Tritt ist runder geworden, die Zugphase verbessert. Und es stellt sich ein gutes Gefühl der Kraftentfaltung ein.

Alle Laufeinheiten habe ich auf dem Laufband absolviert. Motorisch mache ich Fortschritte und kann die 30 Sekunden Intervalle schon mit 18.5 km/h laufen. Eine Kerneinheit bildet der 90-Minuten-Lauf mit zweimaligem Steigern des Tempos um jeweils 1.6 km/h nach 30 Minuten. Von anfänglich 10.4 km/h steigerte ich auf 12.0 km/h und dann auf 13.6 km/h für die letzten 30 Minuten. Das war zwar alles andere als leicht, aber auch noch nicht hart.

Ach ja, und dann ist da noch das Krafttraining - 2 x 1 Std. pro Woche. Auch hier flutscht es und die Muckies werden stärker.

So verteilt sich das von Wochentotal von 13:24 Std.:
Swim: 2:50 Std. / 9.8 km
Bike: 3:37 Std. / 102 km
Run: 4:15 Std. / 49.5 km
Kraft: 2 Std.

Montag, 17. November 2008

Der Weg - Woche 1

Die Reise hat begonnen. Am letzten Dienstag Morgen kamen wir aus Clearwater zurück und am Nachmittag standen die ersten beiden Trainingseinheiten auf dem Programm. Vieles ist neu. Ich habe mich nach drei Jahren self-coaching entschieden, wieder mit einem coach zusammen zu arbeiten. Aber ich wollte auch etwas Neues ausprobieren. Irgendwie war ich mit dem Gleichgewicht zwischen Aufwand und Ertrag nicht ganz glücklich. Sicher, das Training machte mir immer viel Spass (vielleicht sogar zu viel). Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mein Potential nicht, oder noch nicht ganz ausschöpfen konnte.

Was lag also näher, als neue Wege zu beschreiten. So habe ich mir viele Coaching-Plattformen angeschaut. Und was habe ich gefunden? Mehr oder weniger bieten alle dasselbe an, Trainingspläne, wie ich sie in- und auswendig kenne und wie ich sie die letzten drei Jahre auch schon selber geschrieben habe. Was tun?

Seit etwa einem Jahr verfolge ich fasziniert die Erfolge des TBB um Brad Sutton. Genau, Chrissie Wellingtons (ehemaliges) Team und Coach. Aber auch von Nicola Spirig und Reto Hug. Ich las viel über die Trainingsphilosophie und interessierte mich zunehmend dafür. Dann wurde bekannt, dass diese Trainingsmethode auch Age Groupern zugänglich gemacht wird. "The Method", wie sie einfach genannt wird, stand also auch mir offen. Ironguides heisst der Partner von TBB. Gesagt getan, und so bin ich zu meinem neuen Coach Sergio Borges gekommen.

Hinter den folgenden Links findet ihr mehr Informationen zu "The Method", TBB, Ironguides und Sergio. Ist halt alles in English, sollte aber für die meisten kein Problem sein.

Was ist nun aber kurz zusammengefasst so anders an "The Method"? Sie basiert auf:

  • umgekehrter Periodisierung - der Fokus liegt zuerst auf der Entwicklung von Technik, Kraft und Speed, und erst später (auf die Wettkämpfe hin) auf dem Auf- und Ausbau von Ausdauer;
  • ausgeglichenem Hormonspiegel im Training;
  • Entwicklung von motorischen Fähigkeiten;
  • zyklisches Training anstelle periodiziertem Training - für mehrere Peaks während der Saison;
  • Qualität anstelle von Quantität.

Soviel für den Anfang. Ah ja, noch ein wichtiger Punkt am Anfang: Das Programm verzichtet auf Puls- und Wattmeter!!!!! Man trainiert nach Gefühl: Easy, Mittel, Komfortabel-Unkomfortabel, Hart und Kotzen. Und die Workouts werden wiederholt, wieder und wieder. Erstens, weil motorische Fähigkeiten nicht von heute auf morgen entstehen und weil man dann auch den Fortschritt sieht.

Klar, am Anfang ist man immer begeistert - da bilde ich keine Ausnahme. Aber meine erste Woche war wirklich fun. Im Wasser arbeite ich viel mit Paddles und Pull-buoy, entweder ganz langsam und auf die Technik bedacht, oder dann wieder volle Kanne. Auf dem Bike gibt's brutale Legburners mit Kadenz 40, ausgelegt auf Kraft. Laufen tue ich vor allem auf dem Laufband und arbeite an meinen motorischen Fähigkeiten (oh ja, das habe ich auch nötig!) und der optimalen Laufkadenz. Dann gibt's noch zweimal Kraft. Total: 12 Std.

Freitag, 14. November 2008

Kleine Clearwater-Nachlese.

Kaum zu glauben, aber morgen ist es schon wieder eine Woche her, seit der denkwürdigen 70.3 Weltmeisterschaft in Clearwater. Der Alltag hat uns wieder. Andrea geniesst ihre wohlverdiente Off-Season, ich gewöhne mich an den Trainingsalltag mit ironguides coach Sergio Borges.

Bei der Durchsicht der Clearwater-Filmchen habe ich noch einige Amuse-bouches gefunden, die zu schade sind, um unveröffentlicht im Ordner zu verstauben.

An dieser WM gibt es etwas weltweit einzigartiges: Wetsuit pealers (auf Deutsch: Neopren-Schäler). Man rennt also vom Strand in Richtung Wechselzone und kaum auf Asphalt, stürzen sich diese Helfer auf die Athleten, um ihnen aus dem Neo zu helfen. Und so geht das ab:




Richtig erkannt: Der drahtige, gut aussehende Athlet, auf den sich gleich vier wetsuit pealerINNEN stürzen ist Georges Bürgi!

Jeder Triathlet kennt die Situation: Es ist ganz früh am Morgen, es ist noch dunkel, die Nervosität ist allgegenwärtig. Tausend Gedanken schiessen durch den Kopf. Und eine Sorge teilen alle: Kann ich noch rechtzeitig aufs Töpfchen? Hat es genug Toi-Tois? Hier noch ein paar Stimmen zu diesem Thema:




Erich Kunz - Meidet Toi Tois und tuts im Hotel!




Caroline Steffen - zum Glück kostet es nichts!




Andrea - eährgh!

So, das wars nun definitiv aus Florida - ich hoffe, es hat allen Spass gemacht!

Dienstag, 11. November 2008

Back in Switzerland.

Heute Morgen um 7.00 Uhr sind wir nach einer problemlosen Reise sicher in Zürich gelandet. Einzig Andreas Koffer fehlte, was aber eigentlich nicht weiter schlimm ist. Noch sind die Erlebnisse frisch und lebendig. Und gerade eben kam ein SMS von den Bürgis an - sie sitzen im Barefoot Caffee und geniessen die Sonne und das Frühstück. Da kommt doch gleich wieder etwas Fernweh auf.

Ich bin vollgestopft mit motivierenden Eindrücken einer tollen Woche. Wir durften wieder neue, spannende Persönlichkeiten kennenlernen und neue Freunde gewinnen. Also habe ich den Motivationsschub gleich genutzt und heute Nachmittag noch eine Schwimm- und eine Rolleneinheit absolviert. Schliesslich will ich auch in Clearwater starten. Und Georges nacheifern und einen Spitzenplatz belegen. Das sind ja schöne Aussichten!!

Vielen Dank allen, die mir Feedback auf meinen Blog gegeben haben und natürlich Dank für die Kommentare.

An alle meine Supporter vor Ort in Clearwater und daheim vor den PCs, an alle SMS-Glückwünscher und e-Mail-Gratulanten: DANKE! Eure Unterstützung hat mich 15 Min. schneller gemacht, als es mein Marschplan vorsah. Florida war für mich ein gigantisches Erlebnis, das ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Deshalb: Wenn Ihr Euch einen Slot ergattert, dann nehmt ihn! (ausser Ihr seid weiblich und in der AK 40-44, denn dann will ich ihn wieder haben ;-)) Herzlichst, Andrea (die nun definitiv off-season geniesst)

Sonntag, 9. November 2008

Georges Bürgi - mein persönlicher Ironman 70.3 Held.

Jedes Rennen schreibt seine Geschichten. Da machten auch die Foster Grant Ironman 70.3 World Championships powered by Ford (das der offizielle Zungenbrecher-Titel) keine Ausnahme. Eine dieser Geschichten hat Georges Bürgi geschrieben. Ich lernte Georges 2003 beim Triathlon Sursee kennen. Auf dem Velo, mitten im Rennen habe ich ihn angesprochen: "He du, du bist doch der Bürgi?". Von Datasport wusste ich, dass der Typ gut ist und Rennen gewinnt. Jenes hat er nicht gewonnen, er wurde zweiter, ich vierter. Er kann einfach schneller seckeln als ich, auch heute noch.

Nun, schon in Rapperswil hat er uns alle verblüfft. Er gehört nämlich zu der nicht gerade beneidenswerten Sorte Triathleten, die während der Woche wirklich chrampfen müssen und jede Minute Training irgendwo abstauben. Aber Georges ist ein Wettkampftyp wie kein zweiter. Überdistanztraining kennt er nicht. Trotzdem wurde er in Rappi zweiter und verdiente sich sein Clearwater Slot.

Und jetzt hat er hier an der Weltmeisterschaft noch einen drauf gesetzt. In mitten der absoluten Weltklasse lieferte er ein weiteres Husarenstück ab und klassierte sich im fantastischen 4. Rang der Age Group 50-54!!!!! Wow!

Georges you did it again!




Vor dem Schwimmstart: Alles im grünen Bereich!




Auch Nici ist zuversichtlich: Georges ist ihr Held!




Georges fliegt dem Ziel entgegen!

Samstag, 8. November 2008

What a day!

4.45 Uhr. Rock'n roll train hämmert aus dem Handy. Was ist los? Schon Zeit zum Aufstehen? Entwarnung. Weiter schlafen. Es war Ironnonno, der alles Gute wünschte.

5.45 Uhr. Diesmal gilt es ernst. Aufstehen. Das ungeliebte Frühstück vor dem Wettkampf. Kann Andrea etwas essen? Ja, sie kann. Und können tut sie auch. Eine Sorge weniger.



6.30 Uhr. Abmarsch. Unterwegs trickst Andrea ihren Magen aus und isst brav noch einen halben Muffin. Zehn Minuten später pumpt sie die Reifen und kommt zum Strand. Alles ist noch dunkel.





7.20 Uhr. Noch eine halbe Stunde. Rein in den Neopren und ab an den Strand. Freundschaft mit dem Wasser schliessen.





7.50 Uhr. Startschuss. Das Abenteuer hat begonnen!

8.24 Uhr. Ich glaub ich spinne. Andrea kommt aus dem Wasser und stürmt so schnell in die Wechselzone, dass ich nur einen verwackelten Minikurzfilm drehen kann. Hinter ihr im gelben Dress Urs Steffen.




8.28 Uhr. "The Queen of Clearwater" stürmt aus der Wechselzone und rast auf dem Bike los. 90 lange, harte Kilometer warten auf sie. Ich begebe mich auf die Strecke hinauf auf die Brücke zwischen Clearwater und Clearwater Beach. Als Andrea nach gut 2.35 Std. schon wieder anbraust, verschlägt es mir die Sprache und meine motorischen Fähigkeiten gehen baden. Kurz: Ich verkacke den Film.

11.11 Uhr. Nein, nicht die Fasnacht beginnt - das ist erst in drei Tagen. Aber närrisch ist es schon, denn Andrea hat die 90 km in 2.43 Std. durchrast.

11.14 Uhr. Ab auf die Laufstrecke. Es ist sehr warm und jetzt wird es richtig hart. Aber "The Queen of Clearwater" schenkt ihren Fans ein herzliches Lächeln.







13.13 Uhr. Andrea ist auf den letzten Metern. Sie finisht in fantastischen 5:23:58 und ist ganz einfach nur happy!

Andrea, wir ziehen alle den Hut und verneigen uns vor deiner fantastischen Leistung!!

Freitag, 7. November 2008

Everthing is ready for a great race.



Alles ist bereit. Das Velo ist eingecheckt, der Bike- und der Run-Bag hängen im Rechen bei Nummer 1231. Das Abendessen wird beim Italiener eingenommen. Das Frühstück liegt ebenfalls bereit. Die Nervosität schleicht sich auch langsam an. Eine wunderbare Spannung liegt über Clearwater, das sich heute wieder von der Schokoladenseite präsentiert. Punkt 7.50 Uhr (13.50 Uhr Schweizer Zeit) fällt der Startschuss. Dann wird sich die "Queen of Clearwater" ins Wasser stürzen und um den Weltmeistertitel kämpfen. Grossartig!!

Donnerstag, 6. November 2008

Sharks und Race Favourites.

Man munkelt, dass sich in den Gewässern vor Clearwater Beach viele Haie tummeln. Delfine habe wir schon mehrfach gesichtet aber erst heute Morgen ist uns ein Hai direkt vor die Kammera geschwommen. Ein ganz aggressiver Bursche. Watch and see for yourself.




Zwei Tage vor dem Rennen treffen jetzt langsam auch die Stars der Szene hier in Clearwater ein. Da gilt es, permanent die Kamera bereit zu halten. Unter der Rubrik "Race Favourites" könnt Ihr hier immer wieder Top-Athleten aus aller Welt im Kurz-Interview erleben und erfahren, was sie bewegt, was sie erwarten und was sie sonst noch so alles zu sagen haben.




Zwei Fragen stellen sich immer wieder und sind für Athleten und interessierte Zuschauer gleichermassen von Interesse. Erstens: Was ist die optimale Ernährungsstrategie vor dem Rennen? Und zweitens: Ist Sex vor dem Rennen gut oder schlecht? Zur ersten Frage habe ich heute zwei aufschlussreiche Hinweise bekommen. "The Queen of Clearwater" schwört auf Bagel mit Creamcheese, Caroline Steffen baut auf Coke Light und Honig. Zur zweiten Frage werde ich in den nächsten Tagen verschiedene Athleten befragen.


Florida Climbs - hard to ride suckers!

Heute Morgen ging es bereits um 7.30 Uhr ab aufs Velo. Angenehme Temperaturen und ein zunehmend wolkenloser Himmel (wurde auch Zeit nach zwei verschi..... Tagen) machten das Training zum Honigschleck! Ich stelle im Moment meine Tretfrequenz um und radle nun mit ca. 75 Umdrehungen durch die Gegend. Mein erster Eindruck: spannend. Ich habe das Gefühl, viel runder zu treten, bringe gleichmässigen Druck auf die Pedale und fahre über rund 50 km mit tiefem Puls locker einen Schnitt um die 35 - 36 km/h. Ja sicher, da in Florida ist es ja auch flach, werden meine Mitbewerber jetzt sagen. Ha, dann seht euch doch einfach einmal das Filmchen an und staunt, welche Hindernisse sich einem hier in den Weg stellen!!


Mittwoch, 5. November 2008

Obama fegt McCain vom Tisch und Andrea putzt das Frühstück weg!

Amerika hat gewählt und meiner Meinung nach die richtige Wahl getroffen! So far, so good aber jetzt ist genug der Politik und wir wollen uns wieder den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen: swim, bike, run, sex, eat, sleep.

Swim. Heute morgen stand für einmal kein Kampf gegen die Wellen im Golf von Mexico auf dem Program. Seit wir vor zwei Tagen diesen wunderbaren Sonnenuntergang hatten, lässt uns das Wetter im stich. Keine Schadenfreude bitte, wir nehmens total gelassen.











Bike. Andrea schwang sich vor dem Frühstück eine Stunde auf den Sattel und absolvierte im Dreier-Girlsteam eine lockere Einheit. Die Beine sind ok, aber noch nicht überragend. Ab jetzt ist nur noch Ruhe angesagt und bis am Samstag werden die Beine hammermässig sein.

Run. Ich bin eine Runde auf der Laufstrecke vom Samstag gelaufen - auch auf nüchternen Magen. Es geht über eine imposante Brücke aufs Festland. Recht steil (bis zu 12%) und erinnert an Monaco.

Sex. Der Gentleman geniesst und schweigt.











Eat. Noch fragen?



Sleep. Wir schlafen ausgiebig und ausgesprochen gut. Kein Jetlag mehr. Das Rennen kann kommen.











Ebenfalls schon erledigt ist das Einchecken. Startnummer 1231, Start 7.50 Uhr (13.50 Uhr Schweizer Zeit). Der Chip liegt bereit - das grosse Abenteuer ist nur noch drei Tage entfernt.

Dienstag, 4. November 2008

Election Day - America wählt.

Drei Dinge prägen den heutigen Tag. Erstens: das Wetter hält nicht, was es verspricht - es ist bewölkt und recht kalt. Zweitens: Wir haben uns eingelebt und alles läuft bestens. Drittens: America wählt einen neuen Präsidenten. Davon spührt man hier in Clearwater Beach allerding nichts. Selbst am Fernsehen läuft im Moment alles wie gehabt. Bei Jerry Springer verprügeln sich die Talk Show-Gäste ebenso wie gestern. Little Joe und Hoss reiten über die Ponderosa Ranch wie seit 50 Jahren. Alle drei Minuten wird uns in der Werbung das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Und die Nachrichtensendungen sind so oberflächlich, seicht und ziemlich sicher manipulativ zensuriert, dass einem die Informationspolitik im ehemaligen Ostblock retrospektiv fortschrittlich und liberal erscheint.

Aber, die Welt hält den Atem an. Wer wird gewinnen? Laut den letzten Umfragen liegt Obama mit neun Punkten vorne. Spannend wird es ab 19.00 Uhr Ortszeit, wenn die ersten Wahllokale an der Ostküste schliessen und man mit ersten Hochrechnungen rechnen kann. Was jetzt schon klar ist: Mit wahrscheinlich rund 70% Wahlbeteiligung wird diese so hoch sein wie nie mehr seit 1908.

Und noch eines ist - Gott sei dank - klar: Den unglaublichenTypen der letzten acht Jahre wird die Welt endlich los werden. Kleine Kostprobe gefällig, wie peinlich er schon bei der Wahl 2004 war und trotzdem gewählt wurde?

Noch ist also nichts entschieden, denn gesunder Menschenverstand ist hier dünn gesäht. Auf CNN wird seit rund einer Stunde nur darüber diskutiert, ob die Hautfarbe nicht doch noch das Zünglein an der Waage sein könnte. Hoffen wir alle, dass es nicht so ist. Womit endgültig klar ist, bei wem meine Sympathien liegen. Denn wenn der andere gewinnt, wird Sarah Pailin Vice President und, sollte McCain während seiner Amtszeit den Löffel abgeben, sogar President und Commander in Chief

Für einmal dreht sich mein Blog also nicht um Triathlon, sondern um das Thema, das uns leider alle etwas angeht. Morgen ist wieder swim, bike and run angesagt.

Montag, 3. November 2008

Mission Possible - Tag 1 von 251 bis Ironman Switzerland.


Heute ist offiziel der erste Trainingstag auf dem Weg zum Ironman Switzerland. Wer mich kennt weiss: Ich bin froh, dass die Trainingspause endlich zu Ende ist! Allen Kritikern sei gesagt: Sie dauerte volle fünf Wochen und ich habe in dieser Zeit ganz wenig gemacht. Also, ich bin ausgeruht, mental bereit und voller Tatendrang. Und: Ich gehe es langsam an, denn der Weg ist lang und hart. So standen heute eine Schwimmeinheit über 45 Minuten und eine lockere Veloeinheit über 75 Minuten an. Basta, nicht mehr und nicht weniger.

Andrea hat den Tag gut genutzt. Lockeres 30-minütiges Schwimmen im Golf von Mexico. Ausgiebiges Frühstück. Dann lockeres Laufen auf der Originalstrecke. Und jetzt relaxen, relaxen, relaxen. Auch darin ist sie spitze, wie das Bild beweist.

Übrigens: Es ist fast wolkenlos, ca. 25 Grad warm und es geht eine angenehme Brise. Ihr dürft also ruhig etwas neidisch sein.


Sonntag, 2. November 2008

ENTWARNUNG: Velos sind eingetroffen!






Da ist uns ein grosser Stein vom Herzen gefallen. Heute am frühen Nachmittag kam der erlösende Anruf: "Your bikes are here!". Vor allem Andrea war nicht mehr zu halten und machte grosse Freudensprünge - dokumentiert im Film "The Queen of Clearwater goes wild". Natürlich haben wir die Velos gleich zusammengesetzt und Andrea ist gleich zu einer ersten, kleinen Testfahrt aufgebrochen.

Am Morgen stand ein rund 40minütiger Lauf auf dem Program. Nach dem Frühstück genehmigten wir uns noch einen feinen Kaffee am Strand und machten den ersten Wasserkontakt mit dem Golf von Mexico. Frisch - da freuen sich schon viele auf ein Neopren-Rennen.

Ich habe mich heute entschieden, den Trainingsstart ohne Stress zu vollziehen. Will heissen: Schwimmen im Meer anstatt im Pool, der rund 20 Autominuten entfernt ist, Laufen im Park, Velofahren (wie der Coach es will) easy am Strand entlang und Krafttraining im ca. 12 m2 (in Worten: zwölf Quadratmeter) grossen "Fitness-Center" im Hotel (erinnert an die Einrichtungen im ehemaligen Ostblock!!). Dafür absolviere ich die erste Einheit des Tages vor dem Frühstück, denn auch bei mir nisten sich während der Trainingspause ein paar Pfündchen ein. Und denen geht es nun auch schon wieder an den Kragen.

New York top - Clearwater flop!


Die Reise verlief bis zur Ankuft in Clearwater wie am Schnürchen. Keine Verspätungen, keine namhaften Turbulenzen, keine Warteschlangen bei der Imigration - die Zeit verging buchstäblich wie im fluge. In New York nahmen wir das Gepäck in Empfang, um es gleich nach dem Zoll wieder einzuchecken. Andrea nutzte die Glegenheit ihre Beine zu testen und begab sich gleich in die Aeroposition. So far, so good.

In Clearwater verdüsterte sich der bislang positive Eindruck. Unsere beiden Velos kamen nicht an! Da macht der Puls gleich einen Sprung nach oben. Alle haben ihren Göppel, nur wir nicht. Und natürlich haben wir den Neopren und die Laufschuhe auch im Velokoffer. Super. Nun denn, ruhig bleiben und abwarten heisst die Devise. Heute Sonntag kommen die verschollen Räder sicher an. Daumen drücken, Leute.


Freitag, 31. Oktober 2008

Haile, Haile säge!

Morgen geht's ab nach Clearwater. Am Montag beginnt meine Vorbereitung auf den Ironman Switzerland. Zeitpunkt und Ort sind nicht schlecht getroffen, macht es doch wesentlich mehr Spass, bei schönem Wetter und bis zu 26 Grad wieder in den Trainingsalltag einzusteigen. Ein wichtiger Schwerpunkt bildet das Laufen. Es ist nun definitiv an der Zeit, meine Laufdefizite zu beheben und einen grossen Schritt nach vorne zu tätigen.

Den ersten kleinen Schritt habe ich letzten Samstag gemacht. Bei top performance coaching von Olivier Bernhard habe ich ein Laufseminar absolviert. Anhand von Videoaufnahmen wurden bei jedem Teilnehmer der Laufstil und die Bewegungsökonomie analysiert und dann individuell korrigiert. Ich dachte immer, mein Problem (sehr kurzer Schritt) habe seinen Urspruch im Bereich von der Hüfte an abwärts. Wie falsch: Das Problem und damit die Lösung liegen genau im gegenteiligen Bereich - von der Hüfte an aufwärts. An der Beckenstellung, der Körperachse und der Schulterrotation gilt es zu arbeiten. Und schon wird auch der Schritt dynamischer und länger.

Lernen sollte man immer von den Besten, besonders was die Technik angeht. Und da kann wohl keiner Haile Gebrselassie das Wasser reichen. So renne ich jetzt also in der Gegend herum und stelle mir vor, ich laufe wie er - nicht so schnell aber dafür immer schöner. Eine kleine Kostprobe vom Meister persönlich? Klicke einfach auf den Titel dieses Blogeintrages oder hier und geniesse!

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Feusisberg 1.5 Grad - Clearwater 22.0 Grad


Auf dem Weg zum Ironman Switzerland machen Andrea und ich einen Abstecher nach Clearwater zur IRONMAN 70.3 World Championship. Andrea kämpft um den WM-Titel, ich kümmere mich um das Spouse Program für die, wie ich, mitreisenden Lebenspartner. Wie es dazu kam, dass ich nur als Touri mitreise? Ganz einfach: Ich habe drei Anläufe zur Quali genommen, einmal dumm verkackt (Aufgabe in Rapperswil), einmal knapp verpasst (8 Min. zu langsam in Monaco) und einmal Besuch von der Defekthexe bekommen (Speichenbruch in Cancun). Andrea hat in Monaco mit Können und ein bisschen Glück (das Glück gehört halt den Tüchtigen) ihren Slot redlich verdient.

Am Samstag geht es nun also ab nach Florida. Ich nutze die warmen Tage in Clearwater und steige sachte in den Trainingsalltag ein. Nachdem ich mich drei Jahre selbst gecoacht habe, baue ich auf den Ironman hin auf die Erfahrung von Ironguides und Coach Sergio Borges. Ich werde aus Clearwater über die ersten Erfahrungen berichten.