Samstag, 14. Januar 2012

Wildcard adieu!

Seit nunmehr zwei Wochen trainiere ich wieder ohne Wildcard. Aufmerksamen Blog-Lesern dürfte nicht entgangen sein, dass ich meinen Wettkampf-Kick-off 2012 im fernen Singapore mit einem Ironman 70.3 plane. Höchste Zeit also für dieses Race in Form zu kommen.

Doch in den kommenden Wochen geht es um viel mehr, als nur einen Halbironman vorzubereiten. Wie es sich gehört, habe ich die Saison 2011 analysiert und meine Stärken uns Schwächen neu bewertet. Besonders wichtig war dabei, die Vorbereitung auf den Ironman Cozumel und deren Auswirkung auf das Rennen genau unter die Lupe zu nehmen, hatte ich doch einige neue Elemente ins Training eingebaut:
  • Schwimmen: Ausdauereinheit umfangmässig bis auf 5 km erhöht, davon bis zu 4.6 km mit Paddles aber ohne Pull-buoy (non-wetsuit race!)
  • Rad: Mehr lange Steigungen - Sattelegg und Ibergeregg mindestens einmal, manchmal sogar zweimal pro Woche
  • Laufen: Steigerung des Umfangs auf bis zu 85 km pro Woche mit Schwerpunkt Kraftausdauer - Bergläufe und Bergintervalle, double run einmal pro Woche

Es scheint, dass sich alle diese neuen Trainingselemente bewährt haben. Trotz Schwimmen ohne Neo konnte ich meine Bestzeit auf 54 Minuten verbessern. Auf dem Rad fuhr ich stark und führte beim 2. Wechsel. Beim Laufen hielt ich trotz heissen Bedingungen durch und lief immerhin die 9. Zeit in meiner AK. Allerdings war der Leistungsabfall auf der 2. Marathonhälfte immer noch zu gross.

Ausdauermässig bin ich top, was den Speed angeht flop. Aber beim Ironman geht es meiner Meinung nach nicht um den Speed per se, sondern darum, gleichmässig bis zum Schluss laufen zu können. Und das bedeutet: die muskulären Voraussetzungen müssen geschaffen werden, will heissen, die Kraft muss bis zum Schluss reichen. Auf dem Rad und erst recht beim Laufen.

So werde ich auf reines Speedtraining verzichten. Simon Withfields Coach hat gesagt: Working on your speed kills you if you don't have it! Ich denke, das gilt besonders für Athleten im fortgeschrittenen Alter. Also kein Bahntraining mehr, dafür viele, viele Intervalle im oder etwas unter der angestrebten Marathon- und Halbmarathon-Kilometerzeit. Die Muskulatur wird es mir danken! Und auf dem Rad werden Berge eine zentrale Rolle einnehmen.

Alle neuen Anpassungen in meinem Trainingsgerüst (Plan ist mir zu definitiv!) führen auch wieder zu unterschiedlichen Belastungen der Systeme und des Bewegungsaparats. Deshalb gibt es weiterhin eine gewisse Flexibiltät, bis ich die Auswirkungen besser kenne. Aber das dürfte in gut 10 Tagen der Fall sein. Dann sollte es auch keine Überraschungen, wie z.B. Füdlimuskelkater oder Blei in den Beinen mehr geben.

Es zahlt sich in jedem Fall aus, wenn das Training für die neue Saison in den ersten 3 - 5 Wochen eher konservativ gestaltet wird - obwohl die Motivation einem eher zum Gegenteil treibt. Was nützt es schon, wenn man schon im Februar Bäume ausreissen könnte und dann, wenn es drauf ankommt schon wieder leere Schläuche hat? Jetzt ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt um seine Körper wieder etwas besser kennen zu lernen und in sich hinein zu hören. Und mit anstatt gegen den Körper zu arbeiten.

Wem das Schwierigkeiten bereitet, der kann selbstverständlich diese Verantwortung für den eigenen Körper weiterhin delegieren. Es gibt ja viele tolle Wundermittelchen, die sehr vielversprechend sind. Und wem sein Training jetzt schon Bauchschmerzen oder gar einen Blähbauch bereitet, für den hat Maria Walliser den ultimativen Tipp:




Dieser Dialekt: Sooo schöööön!

2 Kommentare:

Surfen66 hat gesagt…

Hallo Kampfmaschine
Unterschätz den Speed nicht. Auch bei genügend Ausdauer wird man irgendwann mal langsamer. Wenn man mehr Speed hat ist das dann immer noch ein halbwegiges Tempo ohne Speed wird es dann richtig Böse

Gilbert Fisch hat gesagt…

Nein, ich unterschätze den Speed nicht. Aber ich arbeite nicht mehr an der Verbesserung des Maximalspeeds, sondern an der Konstanz des Wettkampfspeeds. Mal sehen, wo es mich hinführt. Auf alle Fälle verspreche ich mir davon auch, weniger Verletzungsrisiko einzugehen. Die Muskeln sind halt nicht mehr ganz so geschmeidig wie auch schon :-)!