Donnerstag, 1. Oktober 2009

Kona -9 Tage: Chrissie is here!

Heute Morgen fuhr ich mit dem Auto zum Schwimmbad, von wo aus ich in Richtung Energy Lab lief. Auf dem Programm standen 20 Minuten easy, 8x6 Minuten Marathontempo/ Marathontempo -15 Sek./km, 10 Minuten easy. Mein Ziel waren 5:00 Min./km, respektive 4:45 Min./km. Obwohl es erst 7.30 Uhr war, brannte die Sonne schon erbarmungslos. Den Weg hinaus zum Energy Lab muss man sich so vorstellen: Autobahn, pechschwarzer Belag, lange Wellen, nie flach, Wind. Eine Welle folgt auf die andere, du bist mit dir alleine und es gibt tausend Gründe, eher um zukehren, zu gehen, langsamer zu laufen. Du hast nur eine Trinkflasche dabei, viel zu wenig für 1:20 Stunden, kein Wasser oder Schwämme, um den brennenden Körper wenigstens etwas abzukühlen. Es ist tatsächlich genau so, wie es dir erfahrene Hawaii-Teilnehmer immer schildern: brutal. Schon im Training. Du weisst schon bald: Ironman Hawaii wird für dich nicht ein Rennen, sondern eine Prüfung deines Charakters. Angst ist fehl am Platz, Respekt ist unabdinglich. Platzierung ist irrelevant, Ankommen ist alles. Nur ganz wenige Weltklasse-Athleten können hier ein Rennen bestreiten. Du gehörst zu denen, die ihre Befriedigung alleine aus dem Überqueren der Ziellinie schöpfen werden.

Am Montag hatte ich meine erste Massage hier in Kona. Immer etwas problematisch, weil man nicht weiss, wie tief die Massage gehen wird. Nun, im meinem Fall ging sie etwas gar tief. Heute erhielt ich dann die Quittung dafür: Die Muskulatur war nicht wirklich bereit und sowohl das Laufen, wie auch das Schwimmen waren eine schmerzhafte Angelegenheit. Ich musste erfahren, wie hart es ist, hier 5 Min./km zu laufen, und welch unglaubliche Anstrengung es braucht, nur 15 Sek./km schneller zu werden. Ich verschwende keinen Gedanken mehr daran, schneller als 5:30 Min./km anzulaufen und dann einfach zu sehen, wohin mich das bringen wird. Es wird ein langer Marathon werden! Angst? I wo, aber Respekt!

Zurück beim Pool, war sie dann auf einmal da: Chrissie Wellington, aka Queen of Kona. Ich war sprachlos. Nicht, weil sie es war, sondern wie sie aussah. Ich habe selten eine so gesund aussehende, perfekt austrainierte Ironman-Athletin gesehen. Ihre Beine sind der absolute Hammer. Und wie immer versprühte sie eine unschlagbare Lebensfreude. Leider hatte ich weder Handy noch Kamera mit dabei, um diesen Moment einzufangen. Das werde ich aber noch nachholen. Bis dahin empfehle ich den folgenden Film:



Wenn alles normal läuft, kann ich mir kaum vorstellen, dass ihr jemand das Wasser reichen kann. Aber auch sie muss zuerst unbeschadet alle Höhen und Tiefen überstehen. Wie wir alle auch.

Morgen steht nur ein Schwimmtraining auf dem Programm. Gut so, schliesslich hat ja das Tapering angefangen. Und bis dann sollten auch meine von der Massage schmerzenden Schultern wieder ok sein.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ironshark auf der Jagd nach Triathletinnen. Zeit, dass die Queen of Clearwater langsam in Kona eintrifft und zuschaut, dass Sharky weiss, wo gegessen wird und dass er sich auf den 10. Oktober fokussieren kann...

Anonym hat gesagt…

Queen of Clearwater an Anonym: Deine Worte, meine Gedanken! Habe Peitsche und Zuckerbrot schon eingepackt, zudem die letzten 12 Stunden durchtrainiert und meinen Körperfettanteil auf 5% reduziert (wobei diese 5% genau an dem für Männer wichtigen Ort sitzen, versteht sich). Dont' panic: Sharky weiss spätestens in 48 Std. wieder, wo de Barteli de Moscht holt ;-)
Andrea - aka Queen of Clearwater

Christian Fässler hat gesagt…

Oha, ich wollte doch gar nicht anonym schreiben...

Gut zu wissen, dass sich nun alles zum besseren wenden wird! :-)