Freitag, 17. Februar 2012

Der Thai-Power-Riegel: Handarbeit versus industrielle Fertigung.

Langsam aber sicher gewöhnen wir uns hier an die lokalen Gegebenheiten, sprich die Hitze, die Luftfeuchtigkeit, den Linksverkehr, die Essensgewohnheiten. Wer in einem Trainingslager nicht auf seine Pülverchen, Riegel, Gels, Kapseln, Engergy Shots und ähnliches Krims-Krams verzichten kann, der ist hier definitiv am falschen Ort. Ausser, er importiert das industriell gefertigte Zeugs in seinem Gepäck.

Verhungern muss hier auf Phuket aber dennoch keiner. In jedem noch so kleinen Kaff gibt es kleine Läden, in denen es Getränke, getrocknete Tropenfrüchte, Kekse und ähnliches gibt. So kostet beispielsweise ein 0,5 Literflasche Wasser 5 Baht, was etwa 15 Rappen entspricht. Selbst bei unseren Läufen nehmen wir immer ein wenig Kleingeld mit und machen je nach Durst einen kleinen Abstecher, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen.

Bei Kilometer fünf unseres 7,5 km Loops kommen wir an einem Laden vorbei, der etwas ganz Besonderes zu bieten hat: handgefertigte Thai-Power-Riegel:


Dabei handelt es sich um süssen, klebrigen Reis, gefüllt mit exotischen Früchten, eingewickelt in ein Bananenblatt. Sie werden jeden Tag frisch hergestellt und kosten die Lächerlichkeit von 3 Baht (= 9 Rappen). Und schmecken tun sie wie das Manna im Paradies - grossartig.

Auf dem Bananenblatt sucht man vergebens auf die Ingredienzien, die Nutrition Facts und irgendwelche Versprechen bezüglich Leistungssteigerung. Das Bananenblatt lässt sich ohne schlechtes Gewissen im nächsten Busch entsorgen. Und eine Prüfnummer, von welchen Händen der Riegel geformt wurde, findet sich ebenfalls nirgends. Ah ja, eine Hotline für Fragen rund um das Produkt ebenfalls nicht.

Ob ich mir nun in die Hosen mache, dass sich meine Leistung aufgrund fehlender industriell gefertigter Hochleistungs-Sportnahrung nicht im gewünschten Umfang entwickeln könnte? Nääähhhhh - was die Natur auftischt, war noch immer gut!

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