Montag, 19. November 2012

Time is on my side.

Kaum zu glauben, aber diese Bilder sind nun schon etwas über fünf Wochen alt. In meinem Kopf sind sie zwar immer noch recht lebendig, aber dennoch legt sich ganz langsam ein Schleier über sie. Aber mit nur einem kurzen Blick auf das Video kommen die ganzen Emotionen wieder hoch. Grossartig.


Das Zurückkommen war nicht einfach. Der Jetlag legte mich fast zwei Wochen lang flach. Mein Kopf war immer noch in Kona. Fast jede Nacht träumte ich, ich wäre immer noch dort. Du Lust auf Bewegung war entsprechend klein. Aber die Post Ironman Depression blieb aus, denn ich war ja definitiv am Ende meiner vier Jahre dauernden Reise angekommen.

So war es ein leichtes, meinem Körper die wohlverdiente Ruhe zu geben. Es zeigte sich schnell, dass eine fünfwöchige Trainingspause - oder wohl besser off-season - keineswegs zu lang sein würde. Im Gegenteil, alle Systeme freuten sich, endlich einmal abschalten zu können. So blieb es denn bei gelegentlichen kurzen, lockeren Bewegungsmomenten - manchmal auch so wenig wie das Umblättern von Seiten im spannenden Buch.

Aber es stellte sich natürlich die Frage, wie es denn jetzt weitergehen sollte? Ich merkte schnell, dass ich mehr brauche, als einfach eine neue Saison zu planen. Ok, Iroman Austria ist gesetzt und der Wunsch nach einer Rückkehr auf Big Island latent vorhanden. Was aber ist die Vision? Quo vadis?

Dann machten sich erste erschreckend kühne Gedanken breit. Einen Ironman zu gewinnen war bei weitem nicht der kühnste. Dieser erschreckte mich und ich scheuchte ihn auch gleich wieder weg - mit dem Gedanken: hör auf zu spinnen! Aber er kam wieder und wieder zurück, nahm Gestalt und Form an und verlor seinen Schrecken.

Ironman World Champion 2017! Fünf Jahre Zeit, darauf hinzuarbeiten. Fünf Jahre lang auf eine neue Reise gehen. Fünf Jahre lang mit Geduld an allem arbeiten, das es dazu braucht.

Dieser Faszination bin ich erlegen. Aber ich weiss, dass es viel dazu braucht, das ich nicht oder nur beschränkt beeinflussen kann. Und trotzdem: ich habe meine beste Leistungsfähigkeit auf der Ironman-Strecke noch nicht erreicht. Wieso also nicht gezielt daran arbeiten, weiter Fortschritte machen und dann in der M60 alles auf eine Karte setzen?

Und siehe da, nichts sprach mehr dagegen. Auch nicht die schweren Arme heute Morgen beim ersten Training auf dem Weg dahin. Kein Wunder nach fünf Wochen Schlendrian. Aber eben: Time is on my side.

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