Jetzt geht es wieder los. Die Temperaturen kitzeln schon mal zweistellige Werte, die Sonne scheint und nur noch ganz vereinzelte, kleinere Schneehäufchen hinterlassen eine nasse Schmelzspur. Die reicht allerdings meist aus, um das blitzblank geputzte Velo heftig zu versauen. Was solls, die Frühlingsgefühle sind da und mit ihnen der unbändige Drang nach den ersten Trainingskilometern auf der Strasse. Nun, liebe Freunde, mir geht es genau so, meiner Vorliebe für richtig harte Rolleneinheiten zum trotz.
Sonntag vor einer Woche war also einrollen angesagt - einfach einmal rauf auf den Bock und herausfinden, wie es so läuft. 80 km cruisen durch die Lindtebene - welch ein Vergnügen. Am vergangenen Wochenende dann gings schon zur Sache. Am Samstag stand Kraftausdauer auf dem Programm. Rund um den Zürichsee - nicht gerade meine Lieblingsstrecke, aber ok für diese Jahreszeit. 60 Minuten mit 53x11/12 und tiefer Kadenz, zum Schluss 10 Minuten Vollgas mit Rennkadenz (75, zur Erinnerung). Das geht dann schon sehr zügig voran und manch einer der Überholten zuckt innerlich zusammen, wenn man an ihm vorbei schiesst. Aha, der war schon im Trainingslager, denken sich die dann wahrscheinlich! Mehr dazu später.
Gestern dann die lange Ausdauerfahrt, die leider nach 2 1/2 Stunden ein vorzeitiges Ende nahm. Es begann zu regnen und ehrlich gesagt, habe ich im Februar keine Lust, nass und aufgeweicht durch die Gegend zu radeln. Also hoch den Berg nach Hause und noch 20 Minuten 30/30er für die schnellen Laufbeine.
Das Fazit dieses Wochenendes: Wow! Jede einzelne Stunde auf der Rolle hat sich gelohnt. Die Kraft ist da, ja sie ist sogar besser denn je. Da steckt viel Potential in den Beinen. Auch nach zwei, drei Stunden fühlen sich Beine immer noch gut an und sind am nächsten Tag wieder prima erholt. Die Basis ist gelegt und mit einigen gezielten Ausdauereinheiten im Hinblick auf den IM 70.3 New Orleans werden die 90 km dort zum Vergnügen werden.
Stichwort Trainingslager. Jetzt rennen, oder besser gesagt fliegen sie ja alle wieder zu tausenden gen Süden. Die meisten schlecht vorbereitet. Dort fahren sie sich dann erst einmal tüchtig kaputt, kommen müde und ausgepowert wieder nach hause - wo sie (zum Glück) vom Wetter erst einmal wieder eingebremst werden. Schliesslich gilt er ja noch den März und April zu überstehen (remember: Schnee, Graupelschauer, Minusgrade, und was das Velofahrerherz sonst noch verabscheut). Ich habe gestern 16 Tage Fuerteventura gebucht. Vom 28.3. - 12.4. werden ich im Playitas an meiner Form schleifen und die Ausdauerwerte aufs Maximum schrauben. Was nützt es mir, wenn ich jetzt in die Wärme flieg und dann wochenlang wieder nur mit Glück draussen fahren kann?
Allen, die diesen Winter fleissig an ihrer Basis gearbeitet haben, wünsche ich tolle, erste Ausfahrten auf der Strasse. Allen anderen natürlich auch - vor allem aber viel Geduld mit Muskelkater, schweren Beinen, Frust beim dauernden überholt werden und dem unendlich langen warten auf eine einigermassen passable Form!
1 Kommentar:
Lieber Gilbert ich bin diesen Samstag nach zwei Wochen Las Playitas auf Fuerte zurück in die eisige CH gekehrt. Die Anlage ist gut und die Insel bietet für Veloausfahrten topografisch beinahe alles. Wir hatten gutes Wetter mit viel Wind (setzt zusätzliche Reize), angenehme Bedingungen im Meer und viel Spass auf den verschiedenen, z.T. recht anspruchsvollen Laufstrecken (Ich bin mal gespannt auf deine Zeiten zum faro de la entallada...). Und nicht zuletzt: reichhaltiges Buffet am Abend (ich war im cala del sol)und siempre era todo el personal muy amable.
Ich wünsche dir in diesem Sinn gelungene zwei Wochen dort unten!
Herzlich, Fabian
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