Mittwoch, 10. Dezember 2014

Über die gezielte Geschmacksverirrung.

Es war einmal ein blauer Planet - nennen wir ihn Erde. Er war ein Paradies und versorgte alle Lebewesen ausreichend mit Nahrung. Und dann begann alles schief zu laufen.

Heute habe die einen viel zu viel, die anderen zu wenig bis gar nichts. Unsere Nahrung ist zum Spielball der Wissenschaft geworden. An allem wird herumgeschraubt, manipuliert und bald ist nichts mehr so, wie es die Natur vorgesehen hatte. Es sind die Chemiker, welche entscheiden, was wir als schmackhaft zu akzeptieren haben. Das Ziel: Diejenigen, welche eh schon genug haben, sollen noch mehr essen.

Wie vielfältig die Forschungen auf diesem Gebiet sind und welche Manipulationen unseres Gaumens in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden, darüber gibt dieser höchst interessante Artikel in der NZZ Auskunft:



Hier wird anschaulich dargestellt, wie die modernen Nachkommen von Miraculix ihre neuen Zaubertränke brauen, die uns zwar nicht stark machen, dafür unseren Gaumen so manipulieren, dass wir entzückt all den Nahrungsmittelmüll in uns hineinstopfen, den sich die Industrie ausgedacht hat.

Bei genauem Durchlesen des Artikels fallen einem Textstellen auf wie:


  • Unser Geschmacksinn ist leicht zu täuschen, ...
  • Die Gewinnung .... ist zwar teuer, doch die moderne Biotechnik soll die Produktion erleichtern.
  • Japanische Forscher haben die Miraculin-Gene schon in Tomaten eingeschleust und die Substanz isoliert.
  • Der Prozess muss in den industriellen Massstab überführt und behördlich genehmigt werden.
  • ... Produktionsverfahren mit genveränderten Lebensmittelzusätzen.
  • Charles Zuker  .... hat die Gene der Geschmacksrezeptoren mit entschlüsselt und seine Erkenntnisse kommerzialisiert.
Und so geht es weiter. Es wird gerührt, gequirlt und gemixt. Und dann wird verdient, verdient, verdient.

Bemerkenswert der Schlusssatz des Artikels:

Für diejenigen, die dennoch an deren Unbedenklichkeit (Zusatzstoffe, Anm. von mir) oder Sinn zweifeln. lautet die Devise: Selbst kochen und backen, statt Fertiggerichte kaufen.

Ich lass dann mal weiterhin meine Finger von möglichst allem, was in einer Verpackung steckt und dort nichts zu suchen hat. Dann verirren sich auch die Geschmacksrezeptoren nicht. Bon appetit!

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