Montag, 15. Juni 2009

You cannot be serious!



Im Tennis heissen sie Referees, im Triathlon Race Marshalls. Das sind die auf dem Motorrad mit den bunten Karten: gelb, rot und schwarz. Aus der Sicht des Athleten sind sie immer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und treffen die falschen Entscheidungen. "You can not be serious!" hören sie dann wohl in 99 von 100 Fällen. Nun, dann war ich wohl der Hundertste und somit die löbliche Ausnahme. Als mir der Race Marshall gestern in Zug die schwarze Karte (=3:30 Min. Zeitstrafe in der Penalty Box) zeigte, blieb ich ganz ruhig und gab wieder mächtig Gas. Aber alles der Reihe nach.

Bereits am Donnerstag nahm ich die Ironman-Vorbereitung wieder auf. 3.5 km im Wasser und 120 Min. auf dem Velo am Donnerstag, 120 Min. Laufen am Freitag und 4 Std. Velo am Samstag. Am Sonntag Morgen fühlte ich mich dennoch sehr gut und die Beine machten einen ganz ordentlichen Eindruck. Nach einem kurzen Einfahren wusste ich: das kommt gut!

Nach dem Startschuss wie üblich erst einmal der Kampf Mann gegen Mann. Aber schon nach 150 hatte ich mich frei geschwommen, verpasste allerdings die Spitzegruppe. Nach 20:02 Min. kam ich aus dem Wasser - neue persönliche Bestzeit für die Olympische Schwimmdistanz. Dumm nur, dass die Schnellsten um die 18 Minuten schwammen. Ab auf's Velo und gleich mächtig drücken. Bis Arth holte ich rund 8 vor mir liegende Hauptklässler ein. Leider reihten sich diese wie eine Perlenschnur hinter mir ein. Dann kam Beat Widmer (Europameiste AK 45-49) und nun begann das Chaos. Überholen, langsamer werden, einreihen, zurückfallen lassen. Und prompt war auch der Race Marshall zur Stelle. Nach Küssnacht passte ich einen Moment nicht auf und schon hatte ich die schwarze Karte. Ich blieb ganz ruhig und entschied mich, die Gruppe zu sprengen. Gesagt getan, nur Beat konnte mir folgen, allerdings ohne einen Meter zu führen. Anstatt an vierter Stelle auf die Laufstrecke zu gehen, sass ich dann erst einmal 3:30 Minuten in der Penalty Box. Auf der Laufstrecke gab ich noch einmal alles und es fühlte sich fast perfekt an (im Hinblick auf den Ironman). Am Ende kam ich als 12. ins Ziel. Ohne Strafe wäre es der 8. Rang gewesen, in neuer persönlicher Bestzeit. Aber lassen wir das.

Zug ist und bleibt ein Problemrennen. Einmal hast du Glück, ein anderes Mal Pech. Blöd ist nur, dass die Race Marhalls nicht wirklich rigoros durchgreifen und sich nach wie vor einzelne herauspicken. Wieso nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer in die Box schicken?

Nun geht es in die finale Vorbereitung auf den Ironman Switzerland. Es stehen 2 1/2 harte Wochen an, dann das Tapering. Alles passt, die Form ist sehr gut und das Selbstvertrauen nach zwei fantastischen Rennen riesengross.

Hier noch ein paar Impressionen vom Rennen in Zug:


Helm oben, Neopren noch an den Füssen - Wechseltechnik à la Gilbert!


Hüh, Rössle, hüh!


Ja so schnell war ich dann auch wieder nicht!


Lustig gings zu in der Penalty Box!


3:30 Min. sind vorbei - jetzt aber Vollgas in Richtung Ziel.

Europameister zu Vize-Europameister: "Man, hast du Gas gegeben!"


Chriesiprägel - superlecker!

1 Kommentar:

Roman Stettler hat gesagt…

Bin ich den der einzige der hier mal seinen Kommentar abgibt? Hmm die Schiedsrichter machen auch nur Ihren Job und es bringt nichts mit Ihnen zu streiten. Mich hats nicht erwischt, aber seien wir ehrlich - auch mich hätte es erwischen können, der halbe See wurde mit einer 20 köpfigen Gruppe gefahren, nicht gerade im Feld, aber so mehr oder weniger, bis dann nach Kilometer 30 der Schiedsrichter das ganz auseinanderzog... Gruss Roman