Dienstag, 13. April 2010

Rückblick Fuerteventura.

Als ich gestern, nach etwas mehr als zwei Wochen, meine Rückreise antrat, gab es wieder einmal einige, bei mir fast schon auf der Tagesordnung stehende Reiseerlebnisse. Am Flughafen angekommen blinkte schon die Anzeigetafel beim Flug nach Zürich: Abflug um 18.10 Uhr anstatt 17.30 Uhr. Na bravo! Dann das Check-in und ab mit dem Velokoffer zum Schalter Special Baggage. Oh je, der Koffer passte nicht durch den Scanner! "Impossible", meinte die nette, inkompetente Frau am Bildschirm. Wir versuchten noch, den Koffer quasi diagonal durchzubringen, aber das liess keinen klaren Scanvorgang zu. "You can not take bike" - sicher, weg damit, wer will schon ein gebrauchtes Zeitfahrvelo im Wert von über CHF 13'000.- mit nach Hause nehmen. Eine gewisse Hektik brach aus, denn nun kam der Auftritt des verantwortlichen Sicherheitsfuzzis in Begleitung von zwei Flughafenangestellten und zwei Air Berlin-Mitarbeiter gestellten sich auch noch dazu. Allen standen herum, ich bot an, den Koffer zwecks visueller Inspektion zu öffnen. "No, not possible". Da stand ich also, wie ein Eskimo in der Wüste, und kam mir vor, als wenn ich der einzige Fuerte-Touri mit Fahrradkoffer bin. Dann der Durchbruch. Es ging das Gerücht, es gäbe in einem Nebenraum einen grösseren Scanner. Tatsächlich, nach 40 Minuten kollektiver Ratlosigkeit schob ich meinen Koffer dort hin, er wurde gescannt und dann endlich aufs Gepäckband gelegt. Uff!

In Zürich angekommen, kurz vor Mitternacht, fehlte dann vor allem eins: Mein Radkoffer!! Gut, dass ich alles doppelt habe, denn am Donnerstag gehts ja ab nach New Orleans. Da konnte ich wenigstens für einmal ganz ruhig bleiben. Und vor einer Stunde dann die definitive Entwarnung: Der Koffer ist unterwegs!

Nun also zu Fuerteventura. Erst einmal: Das Playitas ist wirklich eine tolle Anlage. Kleiner Wermutstropfen: Der 50-Pool ist zu dieser Jahreszeit von Vereinen so stark belegt, dass für den allein reisenden Age Grouper oft gar kein Platz ist. Wer nicht flexibel ist, hat ein Problem. Auch nicht wahnsinnig prickelnd sind die Möglichkeiten zum Laufen. Dafür ist das Gym erste Sahne. Und man kann die Wäsche waschen - immer von Vorteil. Das Essen ist ordentlich, hat aber keinen 4-Sterne-Standard, die Zimmer gross genug und sauber.

Zum Velofahren. Treuer Begleiter auf allen Trainingsfahrten ist der Wind. Mal stark, mal weniger, aber immer omnipräsent. Und die Insel ist auch äusserst coupiert. Pro Kilometer muss man gut 1.5 Höhenmeter rechnen. So werden die Veloeinheiten fast ausnahmslos zu Kraft-/Ausdauer-Einheiten. Und das schlaucht. Wer da nicht vorsichtig mit seinen Resourcen umgeht, wird sein blaues Wunder erleben. Wers richtig macht, kann gerade was die Kraft angeht ausgezeichnet arbeiten und profitieren.

Ich denke, ich war nicht zum letzten Mal im Playitas. Zumal man das Thema Wetter aus dem Kopf verbannen kann. Es ist eigentlich immer sehr angenehm warm, selten heiss und Regen kennt man kaum. Wer allerdings plant, auf Fuerteventura einfach nur viele Radkilometer abzustramplen, sollte sich überlegen, ob es nicht abwechslungsreichere Destinationen gibt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Spannend spannend. Du schreibst, dass du alles doppelt hast. Nun fehlt dir noch dein Formel1-Bike...
Hast du das auch doppelt?!

sportlicher Gruss
Aaron

IRONNONNO hat gesagt…

Danke für den Bericht über das Playitas. Die Fotos in den Tri- und Velomagazinen haben es fast geschafft meine negative Haltung gegenüber Spanien als Velodestination aufzuweichen. Dank deinem Bericht weiss ich setzt definitiv, no gracias.
In Phuket gibt es anstatt ein impossible jederzeit ein yes, can do! Das Essen ist fantastisch und billig! Verlorenes Gepäck? Gibt es nicht, nie! Wetter, brauchen wir keine Zeile zu verlieren, einzig früh aufstehen ist angesagt. Das Training findet von 6-12 statt!! Strassen? Perfekt, entweder kleine Nebenstrasse ohne Verkehr oder Hauptstrasse mit sauberem Pannenstreifen & Velostreifen das heisst ca. 4m für uns und ein paar Thai Scooter. Wässche, für THB 30 (1 Fränkli) pro Kg wird sie täglich gemacht. Ins Gepäck gehören 2x Veloleibchen, 2x Velohose, 2x Socken....that's it.
Training im Paradies :-)))