Gestern ging ein mittelstarker Wind hier auf Fuerteventura, der recht gleichmässig aus Nordosten bliess. Meine zweistündige Veloeinheit führte mich erst rund 70 Minuten genau in diese Richtung - also immer schön gegen den Wind. Aber ich plante Grosses für den Weg zurück ins Playitas. Auf dem Programm standen 30 Minuten TT und die wollte ich für einmal mehr fliegend als fahrend zurück legen. Nach 32 km mühsamem Chätschen konnte ich also endlich umdrehen, den 53x11er einlegen und losfliegen. Für einmal wie Fabian Cancellara blochen, war das Ziel. Nun, ich legte in den 30 Minuten fast einen 50er-Schnitt hin, mit Spitzengeschwindigkeiten von gegen 65 km/h. Geiles Gefühl - das ging ab wie Zäpfchen. Allerdings musste ich erkennen, dass Fäbu wohl mindestens eine 60er hingelegt hätte, wenn nicht mehr. Ich meine der Mann fährt im Flachen einen 70er und das ohne Rückenwind. Der Typ ist halt einfach von einem anderen Planeten - dafür kann er nicht Schwimmen!!
Heute gings dann auf die lange Ausdauertour mit anschliessenden 30/30ern. Schon am frühen Morgen hörte ich die Palmen im Wind gehen - kein gutes Zeichen. Prompt bliess der Wind dann auch so stark wie noch nie in der vergangenen Woche. Mein Weg führte mich wieder gegen Nordosten, also frontal in den Wind hinein. In den ersten zwei Stunden fuhr ich knapp 48 km und musste immer drücken! Training auch für den Kopf! Dann, nach ca. 60 km endlich der Abzweiger und Rückenwind. Blöd nur, dass genau dort die Berge warteten. Heute gings über zwei (S)pässchen, beide etwa 6 km lang und mit kleinen, steilen Rampen durchsetzt. Also wieder drücken.
Karge Wüstenlandschaft und schöne Passstrassen ohne Verkehr!
Immer wieder einmal musste ich mein Velo ganz schön halten oder in den Wind legen - eine herausfordernde Konzentrationssache. Vor allem der Seitenwind war tückisch - fahren in Aeroposition unmöglich. Zum Dessert dann die letzten 12 km etwas flacher, dafür wieder voll gegen den Wind. Jetzt war entscheidend, dass ich mich gut verpflegt hatte (Winforce sei Dank!) und sowohl der Kopf und die Beine immer noch prächtig funktionierten.
Im Hotel angekommen ein schneller Wechsel in meine superleichten Mizunos und ab an die Strandpromenade für 20 x 30/30. Erst wollte ich mich ja nach 10 belohnen für die starke Veloleistung, aber es lief mir dermassen gut, dass ich die 20 zu Ende lief.
Mein Velocomputer offenbarte, was meine Beine schon wussten. Für 110 km benötigte ich 4:22 Std. Insgesamt standen 1780 Höhenmeter zu buche. Der Schnitt lag bei 25.4 km/h - so langsam bin ich gewöhnlich nur in den Alpen unterwegs. Das positive Fazit: Es läuft, die Beine sind gut, der Kopf ist stark und die Wechsel aufs Laufen werden immer besser! Olé!
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