Mittwoch, 5. März 2014

Ironman Melbourne: Pump up the volume.

Weniger als 3 Wochen bis zum Ironman, der in meiner ursprünglichen Planung das Highlight des Australien-Aufenthaltes hätte sein sollen. Hätte .... denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Eigentlich befinde ich mich in der Vorbereitungsphase mit dem grössten Volumen. Das aerobe System bekommt den letzten Schliff und die Form sollte sich trotz einer gewissen Müdigkeit dem Höhepunkt nähern. Nur noch die Frische aus dem Tapering und dann im Rennen voll angreifen.

Das war auch dieses Mal der Plan. Aber mein Körper scheint eine andere Vorstellung zu haben und gibt mir laufend Rätsel auf. Er überrascht mich an einem Tag mit hammermässigen Leistungswerten, nur um mir tags darauf den Dienst fast total zu versagen. Manchmal zwei, drei Tage grossartig und dann - wie aus dem Nichts - absolut leer Schläuche.

Dabei stimmt rundherum alles: Schlaf in Hülle und Fülle, die Ernährung auf den Punkt, das Wetter, Massage und Physio ... alles perfekt. Und dennoch schwankt der Energiepegel zwischen voll und leer.

Gestern dann hat mein Coach Kristian die Notbremse gezogen. Anstatt pump up the volume im Training gilt jetzt pump up the volume bezüglich Erholung. Und das kann man ziemlich wörtlich nehmen:


Eine der Massnahmen sind diese Kompressions-Schläuche. Ehrlich gesagt komme ich mir damit ziemlich blöd vor, denn mit diesem Kompressions-Zeugs kann ich nicht viel anfangen. Aber nützt es nichts, schadet es auch nichts.

Die wichtigste Massnahme hingegen ist: zwei Tage absolut trainingsfrei! Kein Recovery-Schwümmchen, kein Läufchen, kein Beine drehen ... DAY OFF! Dafür Kino, Käffelen, Liegen, Lesen!

Zugegeben, das ist eine absolut neue und eigenartige Erfahrung für mich. Aber sie löst überhaupt keine Panik aus. Schliesslich habe ich eine hervorragende Basis und die verabschiedet sich nicht innert ein paar Tagen.

Was hier passiert ist lediglich die Antwort des Körpers auf die Frage nach: Wie viel darf's denn sein? Und obwohl mein Coach unter Berücksichtigung meiner inzwischen 17 monatigen Saison einige gute Anpassungen und vor allem auch Reduktionen von Umfang und Intensität vorgenommen hat, zeigen sich nun halt eben echte Abnützungserscheinungen. Das ist weder eine Katastrophe noch der Weltuntergang. Es ist ein wichtiger Lernprozess, der mich als Athlet weiterbringt.

So werden wir zusammen nun Tag für Tag entscheiden, was zu tun ist, damit der Ironman Melbourne ein Erfolg wird. Und ich geniesse jetzt erst einmal das süsse Nichtstun.

Keine Kommentare: