Mittwoch, 26. Dezember 2012

Die Welt dreht sich noch und einige drehen völlig durch!

Am 21. Dezember sollte sie untergehen, die Welt. Aufhören zu drehen quasi. Nun, sie dreht sich noch und ihre Bewohner, allen voran der Homo Sapiens dreht weiter durch. Nichts Neues im Westen, ebenfalls nichts neues im Osten, Süden und Norden .

Der fitnessbewusste Triathlet dreht durch, weil die Büchse mit den Weihnachtsguetzli einfach nicht leer werden will. Was tun? Einfach die Büchse ignorieren und warten, bis sie zu hart zum Essen geworden sind? Und dabei das schlechte Gewissen ertragen, weil sie ja mit viel Liebe gebacken worden sind ... von der Freundin, der Frau, der Grossmutter oder der Schwiegermutter? Mein Tipp: alle auf einmal vernichten, ohne Rücksicht auf Verlust - weg ist weg und schon in ein, zwei Tagen stellt sich ein wunderbar reines Gewissen ein. Der Mensch vergisst schnell!

Eben noch berichtete ich von der wunderbaren Vorweihnachtszeit mit leeren Hallenbädern und schon ist auch diese Herrlichkeit wieder Schnee von gestern (in sich selbst ein schwieriges Thema, liegt doch nach den Föhntagen selbst in den Bergen nur noch wenig davon). Der 26. Dezember scheint für viele der Tag zu sein, an dem die Schwimmpause vorbei ist. Nicht umsonst nennen die englischsprachigen Länder diesen Tag Boxing Day - so viele Triathleten pro Liter Wasser boxten sich heute Morgen durchs Hallenbad Lenzerheide. Nicht einfach, da nicht durchzudrehen.

Am begabtesten punkto Durchdrehen zeigen sich aber wieder einmal die Amis. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mutiert immer mehr zum Land der unbegrenzten Peinlichkeiten. Hier ein paar Müsterchen:

Das Magazin Inside Triathlon listet in seiner jährlichen Rangliste der einflussreichsten Persönlichkeiten im Triathlon einen gewissen Lance Armstrong auf dem 2. Rang. Gott sei Dank ist dieses Krebsgeschwür ein für allemal aus unserem Sport entfernt worden.

Nach dem Massaker an der Schule von Newton bietet die National Riffle Association (NRA) an, an allen Schulen Waffenkontrollen auf eigene Rechnung durchzuführen. Das ist, wie wenn das kolumbianische Drogenkartell anbietet, Drogenkontrollen an den Schulen durchzuführen. Absurd. Und die waffenverrückten Amis drehen nun total durch: Sie rüsten massiv auf und legten sich automatische und halbautomatische Waffen unter den Christbaum. Was für eine Gesellschaft ist das, in der Waffenbesitz ein Teil der Kultur ist? Und bis heute haben sich die Amis nicht für den Genozid an der Urbevölkerung entschuldigt! Das nächste Massaker ist mit Sicherheit schon in Planung. God bless Amerika!

Und last but not least diese Geschichte. Da dreht ein Zahnarzt durch und feuert nach neun Jahren seine Assistentin, weil sie sich angeblich zu sexy kleidet und seinen Bittgesuchen, ihn nicht dauernd in Versuchung zu bringen, ignoriert. Er findet, das sei wie wenn man einen Lamborghini in der Garage stehen hat und ihn nicht fahren darf. Darauf hin verklagt die Gekündigte ihn wegen Diskriminierung. Der Richter findet: Der arme Zahnarzt muss beschützt werden und lehnt die Klage ab. Die junge Frau zieht weiter vor das oberste Gericht im Bundesstaat Iowa und verliert auch dort in letzter Instanz. Nun kann der Zahnarzt beruhigt auch wieder engere Hosen zur Arbeit tragen.

Diese letzte Geschichte hinterlässt allerdings einige Sorgenfalten auf meiner Stirn. Stellt euch vor, ein Triathlet im Land der unbegrenzten Peinlichkeiten kann es nicht mehr ertragen im gleichen Rennen wie das weibliche Geschlecht zu starten. Weil Triathletinnen oft so sexy sind und er seine Erregung im engen Outfit nicht mehr verbergen kann.

In seiner Verzweiflung wendet er sich an die Triathletinnen und bittet diese, zukünftig weniger sexy in die Rennen zu gehen und wenn möglich doch einfach auch noch gleich die Burka zu tragen. Aber er findet kein Gehör - auch nicht bei der WTC, Challenge und allen anderen Veranstaltern.

Dann dreht er völlig durch und klagt. Und siehe da, im bigotten Amerika finden sich Richter, die sehen das genau so - unzumutbar für den Mann. Dann gute Nacht. Männlein und Weiblein starten zukünftig getrennt - die einen am Samstag, die anderen am Sonntag. Ich meine, dann hätte am 21. Dezember die Welt auch gleich untergehen dürfen.

Nun denn, wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Noch ist ja nichts dergleichen in der Pipeline. Aber die Welt scheint sich immer schneller zu drehen und mit zunehmendem Tempo reissen in vielen Gehirnen offenbar die Synapsen.

Wann endet eigentlich der nächste Maya-Kalender? Ich glaube in 7000 Jahren. Ob's dann den Homo Sapiens noch gibt?

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