Samstag, 1. Dezember 2012

Von der, auf der und vor der Rolle.

Winterzeit = Rollentraining. Pardon, Ergometertraining. Die einen schwören drauf, die anderen hassen es. Manche lassen es ganz, andere tun es trotzdem. Und nur wenige (Schätzung des Schreibenden) tun es mit Passion. Nun, ich oute mich hiermit: ich tue es mit Passion.


Wer glaubt, die Rolle sei eine Erfindung der Neuzeit hat sich gewaltig getäuscht. Schon die ganz frühen Heroen der Landstrasse, also diejenigen, welche noch Rotwein mit Strychnin im Bidon hatten, erkannten die Vorteile des winterlichen Rollentrainings. Allerdings waren damals die Rollen noch etwas grobschlächtig, aber die Form der freien Rolle hat sich bis heute gehalten. Und ich erinnere mich: zu meinen Amateurzeiten waren solche Rollen (natürlich bereits etwas filigraner und leichter gebaut) die einzig erhältlichen.

Dass man Rollentraining durchaus auch etwas anders interpretieren kann, zeigt dieses Bild. Empfehlenswert sicher nur in flachem Gelände ohne nennenswerten Verkehr. Obwohl dieses Gerät wohl für die strammsten Waden sorgt, hat es den Nachteil, dass es im Winter ziemlich untauglich ist. Die Sturzgefahr bei Schnee und Eis ist zwar praktisch Null, aber die kalten Temperaturen sind es ja, die ein Rollentraining indoors überhaupt erst notwendig machen. Zudem dürfte es schwierig sein, bei Glätte die notwendige Traktion aufs Hinterrad zu bringen.

Ich arbeite mit einer Rolle der Marke CompuTrainer - ein US-Produkt. Technisch nicht der neueste Schrei, aber mit einigen interessanten Softwar-Optionen ausgerüstet. So etwa die Real Time Videos von ERGVideo. Will heissen, man fährt echte Strecken, welche auf Video abgespielt werden und die Rollenbremse simuliert diese Strecke 1:1. Das ist nicht nur trainingstechnisch interessant, es ist auch viel kurzweiliger. Denn auf der Rolle hat eine Stunde bekanntlich gefühlte 120 Minuten.

Nun, gestern waren also meine neuen ERGVideos in der Post. Nach gut zwei Stunden waren sie auch auf dem Laptop installiert und alles schien perfekt. Heute Morgen dann stieg ich hinunter in mein temporäres Winterbüro (sprich Trocknungsraum) und plante, die IM Mt. Tremblant-Strecke zu fahren. Plante.

Ich schloss also den Laptop an die Rolle an und wollte diese mit dem Programm koppeln. Und da war es, dieses Pop-up-Fenster, welches meist nichts Gutes verheisst. Es stand geschrieben: Ergvideotng.exe funktioniert nicht mehr ... nach einer Lösung wird gesucht. Und prompt natürlich auch keine gefunden. Na bravo. 15 Minuten später, etwas genervt, weil nichts, was ich probierte, etwas an diesem Zustand geändert hätte, brach ich die Übung ab.

Nein, nicht das geplante 3-stündige Rollentraining mit 2 x 15 Minuten TT - lediglich den Versuch, dieses Training auf der IM-Strecke zu absolvieren. Also schaltete ich in den langweilige SpinScan-Modus, der mir immerhin die Kraftverteilung auf der Pedale grafisch anzeigte. Plus viele andere Werte - die meisten davon eher unwichtig.

Und so pedalierte ich also vor mich hin, die Stunde nun mit gefühlten 180 Minuten. Wenigstens funktonierte der Musikplayer im IPhone tadellos, so dass ich meine neuesten Downloads geniessen konnte.

War ich vor rund zwei Wochen noch ziemlich von der Rolle, fühlte sich das heute doch schon wie ein prächtiges Training an. Auf der Rolle lässt es sich halt einfach sehr zielgerichtet arbeiten, ohne Verkehr, ohne Kälte ... aber es braucht schon etwas Inspiration, um diese Stunden zu überstehen. Unverzichtbar ist dabei mindestens ein Ventilator vor der Rolle, ansonsten man recht schnell aus den Schuhen tropft.

Kommen wir noch einmal zurück zur Inspiration. Wer keine Möglichkeit hat, während dem Rollentraining fern zu sehen, einen Film anzuschauen oder Musik zu hören, der kann sich ja vielleicht von diesem Bild die notwendige Inspiration holen.


Und sorry Ladies, aber ich habe trotz langem Suchen für euch kein adäquates Bild gefunden - nur diesn Herrn hier. Und der gibt leider ich Sachen Motivation überhaupt nichts her.



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