Sonntag, 23. Februar 2014

Ironman Melbourne: Gott sei Dank regnet es!

Vier Wochen noch bis Melbourne und schon stecke ich wieder mitten in der volumenreichsten Vorbereitungsphase. Und das ist schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte.

In der Vorbereitung auf den IM Western Australia hielten die Aussicht auf einen Kona-Slot und das erstmalige Unterbieten der für mich magischen 10 Stunden die Motivation hoch. Beide Ziele habe ich erreicht. Und so fällt es mir zugegebenermassen etwas schwierig für Melbourne wirklich signifikante Ziele zu formulieren. Hawaii ist im Sack ... das war mein erklärtes Ziel für 2014. Die 10 Stunden sind geknackt ... geht es jetzt einfach darum, die 9:40 zu unterbieten - oder gar die 9:30?

Ok, das sind schon noch zwei Dinge, die ich gerne erreichen möchte. Da wäre eine 4.xx Radzeit - dazu fehlten mir in Busso zwei Minuten. Und auch den 3:30 Stunden-Marathon bin ich immer noch nicht gelaufen. In Klagenfurt waren es 3:37 (allerdings mit etwas kürzerer Strecke) und im letzten Anlauf 3:41 (dafür haargenau 42.195 km!).

Die Radstrecke in Melbourne soll ja sehr schnell sein. Auf der Eastlink Toll Road mit superfeinem Autobahnbelag sind zwei Runden à 90 km zu absolvieren. Und die insgesamt 581 Höhenmeter geht es bei einem Hin- und Zurück-Kurs auch wieder hinunter. Allerdings sind die Pros noch nicht unter 4:20 gefahren und das ist doch ein Indiz dafür, dass man auch in Melbourne auf dem Velo kräftig arbeiten muss!

Der Marathon wird für mich eine Première: Es sind keine Runden zu laufen, sondern von Punkt A nach B. Hier lief Craig Alexander 2012 eine 2:38. Mit günstigen Windverhältnissen kann ich es also vielleicht schaffen, endlich den 5er-Schnitt durchzulaufen.

Na also, das wären ja dann zwei Ziele.

Um in diesem Rennen in der AK 55 überhaupt aufs Podest zu kommen, muss wohl eine neue Bestzeit her. Am Start Kevin Fergusson, der hier im 2012 schon eine 9:02 abgeliefert hat und John Hill und Frank Scarce, beide mit mir auf dem Podest in Busso. Bestimmt gibt es aber auch noch das eine oder andere Dark Horse. Spannend wird es werden - und ein hochstehendes Rennen der alten Säcke!

Da kam es mir doch recht ungelegen, dass mich letzte Woche etwas der Mut verliess. Just zu Beginn der eigentlichen Kernvorbereitung stellte sich eine mittelprächtige Hitzewelle über der Sunshine Coast ein. Tageshöchstwerte von 35° C, Nachts meist nie weniger als 25° C (also Tropennächte) und vor allem eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit.

Diese war es dann auch, die mir schwer zu schaffen machte. Am Morgen betrug sie regelmässig 90% und sie sank auch kaum unter 70%. Da konnte ich Ventolin inhalieren bis zum Abwinken, ich kriegte ganz einfach keine Luft. Am Dienstag bekam ich beinahe wieder einen Asthma-Anfall und am Mittwoch musste ich einen Ruhetag einlegen. Das alles zwang meine Motivation in den Keller.

Doch dann, auf den Samstag hin, nahte gute Kunde: Regen war angesagt!! Die Temperaturen sanken und auch die Luftfeuchtigkeit - BÄNG mein Motor lief wieder wie geschmiert. Was sich während einer ganzen Woche wie blockiert anfühlte wirkte wie befreit. Und man möge mir die Freude über die Aussichten für nächste Woche verzeihen - aber Gott sei Dank regnet es hin und wieder:


Da kommt bei mir grosse Freude auf und die Motivation für die nächsten 2 1/2 Wochen harte Vorbereitung auf ein hoffentlich episches Rennen steigt schlagartig an.

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