Mittwoch, 26. Oktober 2011

Aus der Wärme in die Kälte und wieder zurück.

Die Vorbereitung auf einen späten Ironman birgt so manchen Stolperstein. Da heisst es clever planen und noch cleverer trainieren, sonst kann es mächtig in die Hose gehen.

Noch bis vor kurzem hatten wir einen prächtigen Altweibersommer. Nicht nur war es fast immer trocken, auch die Temperaturen hielten sich sehr lange über 20°. Innerhalb von wenigen Tagen hat sich das massiv verändert. Zwar gibt es immer wieder längere trockene Abschnitte, aber die Temperaturen sind massiv kühler geworden. Dazu kommt der zähe Hochnebel, der nicht nur aufs Gemüt schlägt, sondern auch für nasskalte Verhältnisse sorgt. Und die Bise - wenn sie geht, dann geht es durch und durch.

Ok, auch die Tage werden kürzer. Mich kümmert das zum Glück wenig, denn mir steht der ganze Tag fürs Training offen - meistens jedenfalls. Trotz herausragender Winterkleider von Assos wird es äusserst schwierig, die langen Radeinheiten zu absolvieren. Man schwitzt, kühlt immer wieder aus und die Leistungsfähigkeit der Muskeln sinkt. War auf meiner Hausstrecke vor drei Wochen noch ein Schnitt über 30 km/h problemlos drin, bin ich heute schon froh, wenn ich die 28er-Grenze knacke. Da heisst es ganz einfach locker bleiben und den Velocomputer ignorieren!

Die Ernährung wird ebenfalls anspruchsvoller. Das Durstgefühl bleibt aus, bis es fast zu spät ist. Essen wird schwierig, denn wer hält schon gerne an, nur um die Handschuhe auszuziehen und den Riegel aus der Verpackung zu reissen. Dabei braucht der Körper mehr Energie als im Sommer, schliesslich muss er jetzt auch noch heizen!

Dann die Koppelläufe. Ich steige vom Rad und glaube es knacken zu hören. Alles ist klamm und die Beine fühlen sich an, wie wenn sie aus der Tiefkühltruhe herausgekommen wären. Nur schon wegen der Verletzungsgefahr wird es schwierig, nach dem Radfahren beim Laufen noch spezifische Tempoarbeit einzubauen.

Darum habe ich einige Veränderungen in der Trainingsgestaltung vorgenommen. Koppelläufe bei wirklich kalten Temperaturen absolviere ich eher gemächlich, ab und an als negativen Splitt. So kann sich die Muskulatur wieder aufwärmen und nichts geht kaputt. Spezifische Inhalte absolviere ich in den reinen Lauftrainings, oder als Schwimm-/Lauf-Koppeleinheit.

Keinen Einfluss hat die Jahreszeit natürlich auf die Schwimmeinheiten. Im Gegenteil: bei 29° Wassertemperatur schwimmt es sich auch 90 Minuten lang perfekt. Neu absolviere ich nach harten Velo- oder Laufeinheiten öfters noch eine Regenerations-Schwimmeinheit - vorausgesetzt, ich bin nicht total durchgefroren. Etwas Paddles-Schwimmen locker, kombiniert mit kurzen 25m-Sprints unterstützen die Regeneration.

Ja, und bald geht es dann wieder in die umgekehrte Richtung. Aus der Kälte in die feuchte Wärme. Nun, ich werden 10 Tage vor dem IM Cozumel anreisen und sofort mit dem Tapering beginnen. Keine grossen Anstrengungen mehr, denn der Körper muss die Chance haben, sich langsam an die Hitze zu gewöhnen.

Und als besonderes Leckerli gönne ich mir schon jetzt regelmässige Akklimatisationspausen hiermit:

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