Aber nicht immer gehen diese vermeintlichen Optimierungen in die richtige Richtung. Jüngstes Beispiel dafür ist Michael Raelert. Im Labor von Mapei in Mailand verbrachte er zusammen mit seinem Bruder Andreas ganze zwei Tage zur Analyse und Verbesserung seiner Sitzposition auf dem neuen BMC TT01. Erst wurde mittels der Retul-Analysesoftware die Sitzposition bezüglich der Kraftübertragung optimiert, dann im Windkanal an der Aerodynamik gefeilt.

Schon die ersten harten Radeinheiten zeigten, dass er mit dieser Sitzposition erhebliche muskuläre Probleme bekam. Aber weil die Besten der Besten sein Velo so einstellten glaubte er daran, dass alles seine Richtigkeit hatte und es bloss eine Frage der Zeit sein würde, bis er sich daran gewöhnen würde. Weit gefehlt! Seine Probleme wurde schlimmer, er tat nichts, sagte nichts und schon war seine Saison im Eimer. Kein Kona, keine Titelverteidigung in Las Vegas, kein gar nichts.
Hier der Film dazu, der auch viel über das Verhältnis der beiden Brüder verrät.
Heute wollte auch ich etwas optimieren. Ich entschied mich dazu, mit dem Colnago Flight über die Sattelegg zu fahren. Und ich wollte den unteren Teil in der Aeroposition auf der grossen Scheibe fahren: 54 x 25! Mein Ziel: die Kraftausdauer weiter verbessern! Beim Stausee nach ca. 3.5 km gab ich das Vorhaben auf. Die Hamstrings und der untere Rücken waren ganz einfach überfordert mit der Kraftanstrengung und vor allem die Hamstrings begannen verdächtig zu zwicken. Wieso so kurz vor dem IM Cozumel etwas riskieren, dass letztendlich in einer Verletzung endet?
Also, optimieren ist gut, aber in ganz kleinen Schritten. Der Körper und der Bewegungsaparat müssen sich langsam auf veränderte Belastungen einstellen können und diese adaptieren. Sonst geht es garantiert schief und eine Verletzung wird die Folge sein. Michael Raelert kann ein Lied davon singen!
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