Montag, 10. Oktober 2011

Inspiration + Selbstvertrauen = IMotions!

Am letzten Samstag war es wieder soweit. 1800 Athleten stellten sich der Herausforderung Ironman Hawaii. 1600 von ihnen qualifizierten sich, 200 gewannen ihren Startplatz in der Lotterie. Wohl kaum ein Triathlet kann sich der Faszination dieses Events entziehen, mich selbstverständlich eingeschlossen.

Während sich die Übertragung schier endlos zu erstrecken scheint, sind es die Bilder von der Finish Line, welche immer wieder für Gänsehaut sorgen. Wenn man in die Gesichter der Finisher blickt scheint es, als könne man in ihre Seele sehen. IMotions pur!

Für alle, die das Rennen nicht live verfolgen konnten, hier ist der gesamte Live Stream vom Start bis zum letzten Finisher um Mitternacht.

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An diesem Samstag haben wieder viele die Inspiration gefunden, einen Ironman zu bestreiten oder sich für Kona qualifizieren zu wollen. Mich definitiv eingeschlossen. Aber so tief mich die Leistungen berührt haben: Ich weiss, dass es sehr, sehr schwer sein wird im nächsten Jahr an der Start Line zu stehen - ägsgüsi, zu bädelen! Ich gehöre definitiv nicht zur Gattung von Eisenmännern, deren Qualifikation nur eine Formsache ist. Obwohl ich als Arbeitsverweigerer alle Zeit der Welt in Training investieren kann: Mein Talent reicht ganz einfach nicht aus um eine Hawaii-Quali en passant zu schaffen.

Aber ich brauche diese Inspiration, diese Bilder und Geschichten. Sie begleiten mich und geben mir Kraft. Wenn es hart wird, rufe ich sie ab und stelle mir vor, wie ich in Kona fighte um endlich die Finish Line zu überqueren.

Wer es nach Hawaii schafft, zeichnet sich - neben viele anderen Faktoren - durch eine ganz wichtige Eigenschaft aus: Selbstvertrauen. Nur wer an sich selbst glaubt kann es schaffen.

Während mir die Inspiration also quasi frei Haus in Bild und Ton geliefert wird, muss ich mir das Vertrauen in meine Fähigkeiten jeden Tag erarbeiten und verbessern. Besonders jetzt, da die letzten fünf harten Trainingswochen der Vorbereitung auf den IM Cozumel anstehen. Letzte Woche war der Schwerpunkt auf das Laufen ausgerichtet. Insgesamt bin ich 87 km gelaufen und habe zwei Schlüsseleinheiten absolviert:
  • Am Mittwoch bin ich 15 x 800m mit 200m Trabpause gelaufen. Puls im Bereich von Mittelhart. Erst sieben flache, dann einer bergauf hart, dann wieder sieben flache. Während ich die erste sieben problemlos unter 4:20 min/km laufen konnte, wurden die zweiten sieben zur Härteprüfung. Mit dem harten achten 800er bergauf killte bewusst meine Beine und simulierte so die muskuläre Ermüdung während des Ironmans. Ich wurde zwar langsamer, aber lange nicht so langsam, wie ich erwartete. Das Resultat: Selbstvertrauen in mein verbesserten Lauffähigkeiten machte sich breit.
  • Am Samstag dann ein Long Jog über 24 + 1.5 km. Erst lief ich 12 km stetig bergauf, dann kurz hinunter und flach. Zum Dessert dann 1.5 km mit 300 Höhenmetern hinauf auf die Felsenegg, mit den Nordic Walking-Stöcken. Hammerhart, aber ich konnte im Aufstieg stetig steigern. Das Resultat: Selbstvertrauen in meine Kraftausdauer beim Laufen.
Diese Woche liegt der Schwerpunkt beim Velofahren und Schwimmen. So bin ich heute 4.6 km geschwommen, als Pyramide: je 4 x 100m/150m/200m/250m/200m/150m/100m. Ausser die 100er alle mit Paddles aber ohne Pull-Buoy. Wieso? In Cozumel erwartet mich ein Non-Wetsuit-Race. Also ist mehr Rumpfkraft und etwas mehr Beinschlag gefordert beim Schwimmen. Dafür hole ich mir das Selbstvertrauen, dass ich auch ohne Neo schnell sein kann.

Ich stecke mir immer erreichbare Ziele. Das baut Selbstvertrauen auf, wenn ich sie erreiche. Zu hohe Ziele bergen die Gefahr, dass sie demotivieren, wenn man sie verfehlt. Tag für Tag versuche ich, dem Mosaik ein Steinchen nach dem anderen hinzuzufügen. Und am Schluss, wenn ich in Cozumel die Ziellinie überquere kann man mir in die Augen sehen und in meiner Seele leuchtet IMotion!

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