Dienstag, 24. Juli 2012

Kommt Bewegung ins Thema Drafting?


Bei der Ironman Europe Organisation scheint sich viel zum Guten hin zu bewegen. Ich war nicht schlecht überrascht, dass ich auf meinen offenen Brief postwendend eine Antwort bekommen habe. Und der Aufforderung, einige Ideen zum viel diskutierten Thema Drafting zu unterbreiten, bin ich gerne nachgekommen. Auch darauf wieder sehr schnell eine sehr positive Antwort.

Ich hoffe sehr, dass Bewegung ins Thema kommt. Und mich würde es sehr interessieren, was ihr, meine Blog-Leser, von meinen Vorschlägen haltet. Lasst mich wissen, was ihr gut oder weniger gut findet. Schreibt mir eure Erfahrungen. Und entwickelt eigene Ideen, wie wir wieder zu fairen Rennen für alle kommen. Hier unter Kommentare oder auf facebook an meine Pinwand. Danke.

Vorschläge zum Thema Drafting - gesendet an Ironman Europe am 23. Juli 2012

Hier einige Anregungen ohne Anspruch auf Durchführbarkeit – da seid Ihr die Profis. Aber ich denke, man sollte über viele, zum Teil auch verrückte Ideen, diskutieren, damit am Schluss etwas Brauchbares dabei herauskommt. 1978 mit 15 Verrückten war’s halt noch ein wenig einfacher.

1.   Wellenstart

Der Schwimmstart mit zum Teil 2‘800 Athleten, die gemeinsam ins Wasser gehen, mag schöne Bilder liefern und den Zuschauern die Nackenhaare aufstellen. Für die Mehrheit der Teilnehmer ist das Schwimmen in der Waschmaschine der absolute Horror. Es ist reiner Zufall, dass es nicht mehr schlimme Unfälle im Wasser gibt. Ich kenne gestandene Athleten, welche vor dem Schwimmstart Beruhigungsmittel nehmen müssen, damit sie nicht in Panik geraten.


Hier, und in der Folge auf dem Rad, wäre es sinnvoll, über einen Wellenstart nachzudenken. So werden die vielen Teilnehmer besser über die Radstrecke verteilt und es sollte weniger zu Gruppenbildungen kommen.

2.   Verwarnungen

Die Marshalls werden über Helmfunk miteinander vernetzt. Vor einer schwarzen Karte wird eine Verwarnung ausgesprochen und über Funk den anderen Marshalls mitgeteilt. Beim zweiten Vergehen wird die schwarze Karte gezeigt.

3.   Überholregel

Beginnt ein Teilnehmer mit dem Überholen, darf er sich erst wieder einreihen, wenn er entweder an der Spitze der Gruppe ist oder der Abstand zweier Teilnehmer mindestens 20 Meter beträgt. Schafft er dies nicht und drängt sich zwischen zwei mit korrektem Abstand fahrenden Teilnehmer, bekommt er die schwarze Karte. Diese kann er nur verhindern, wenn er sich ans Ende der Gruppe zurückfallen lässt und wieder auf 10 Meter Abstand geht.

4.   Windschattenfahren erlauben

Klingt wie Blasphemie aber im Vergleich zur heutigen Situation würde sich kaum viel ändern. Ich glaube auch, dass die gleichen Teilnehmer die Rennen gewinnen würden, wie heute schon. Wer nämlich in einem Schnellzug über seine Verhältnisse fährt, wird beim Laufen dafür bestraft – von seinem Körper.

Unser Sport hat sich rasant verändert. Die Felder werden immer grösser. Die Top-Athleten in den Altersgruppen werden immer schneller und die Leistungsdichte wird immer grösser. Wer heute nach Hawaii will, muss einen ungeheuren Aufwand treiben – zeitmässig und finanziell. Oft hat man nur eine Chance pro Jahr für eine Quali. Das alles führt dazu, dass es da draussen ein Schlachtfeld Mann gegen Mann ist. Dem sollte auch die WTC Rechnung tragen und nicht krampfhaft am Mythos „jeder alleine“ festhalten. Schliesslich schwimmen wir ja auch im Wasserschatten und beim Laufen ist oft die zweite Position die bessere.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Windschattenfahren ist keine Lösung weil es mehr Massenstürze geben würde wie auch bei den Radrennen

...die richtige mentale Einstellung zur Zeitstrafe würde einen Energiegewinn bedeuten...wenn man die Pause genießt, statt sich zu ärgern.

Wie ein Wellenstart beim Schwimmen aussehen kann weiß ich nicht..bitte um Aufklärung

Cheers Gintonic Munich