Montag, 27. Mai 2013

IM 70.3 Austria 2013: Mission Titelverteidigung - 3 - 1 = 2!

Samstag morgen - es regnete und war arschkalt. Das Thermometer zeigte 7° Celsius und der Wetterbericht versprach zwar einen trocken Sonntag, aber noch etwas kälter und viel Wind. Evelyn Janik und ich zogen unbeirrt in Richtung Viehofer See um unsere routinemässige 10 Minuten Schwimmeinheit vor dem Rennen zu absolvieren.

Im Wasser wars dann rund 10° wärmer als an der Luft und wir freuten uns, dass es im Neopren ganz angenehm war zu schwimmen. Meine Arme waren Dynamit und ich war felsenfest davon überzeugt, endlich auch in St. Pölten unter 28 Minuten zu schwimmen.

Zurück im Hotel kam die Hiobsbotschaft per facebook: Schwimmen abgesagt - das Rennen findet als Bike & Run statt. Die Aussichten auf sinkende Wassertemperaturen in Kombination mit den erwarteten 5° Lufttemperatur um 7.00 Uhr morgens verbieten laut Reglement des ÖTV ein Schwimmen.

Das war natürlich ärgerlich, auch, weil meine Schwimmform ganz exzellent ist und mein Schlachtplan vorsah, so hart wie möglich zu Schwimmen ... um mit schönem Vorsprung auf die Radstrecke zu gehen.

Aber es nützt ja überhaupt nichts, seine Energie auf Dinge zu verschwenden, die man nicht beeinflussen kann. So war die ganze Konzentration auf 90 km Velo und die 21.1 km Laufen gerichtet. Am Briefing wurden wir instruiert, dass immer 15 Teilnehmen zusammen starten, in die Wechselzone laufen und dann auf die Velostrecke gehen ... alle 30 Sekunden.

Bevor es aber los ging, galt es die Kleiderfrage zu lösen. Nun, ich entschied mich, wie die meisten, für eine Dreiviertelhose und eine Frühlingsjacke plus Handschuhe. Das fühlte sich erst an wie wenn man auf eine Trainingsfahrt geht. Aber kaum wurden wir ins Rennen gepfiffen war nur noch eines angesagt: volle Kanne. Denn auf den ersten 20 Kilometern Autobahn herrschte ein zügiger Rückenwind, der Tempis von über 55 km/h ermöglichte.

Nach 10 km schon passierte mich Ironnonno, der 30 Sekunden hinter mir gestartet war. Und er war so hammerschnell unterwegs, dass ich mich schweren Herzens entschloss, einfach mein Ding zu machen und nicht ihm auf Teufel komm raus hinterher zu fahren.

Der Wind war unser ständiger Begleiter. Erst von hinten und dann auf den restlichen 70 km von vorne und der Seite. In Böen hatte er bis zu 65 km/Std. So gestaltete sich die Radstrecke zur echten Herausforderung. Im Vergleich dazu wars im letzten Jahr ein Spaziergang im Park. Mit einer nur 1:30 Minuten längeren Fahrzeit war ich dann auch hoch zufrieden.

Beim Laufen gabs eh nur noch eines: Vollgas. Auch hier war rund die Hälfte der Strecke im starken Gegenwind, wieder mit brutalen Böen. Aber ich konnte drücken und war jederzeit bereit ans Limit zu gehen. Der Lohn: eine um eine halbe Minute schnellere Laufzeit als im letzten Jahr. Bestzeit bei widrigsten Umständen.

Ich wollte den Sieg. Dann wurden aus drei Disziplinen zwei und so rückte der erste Platz für mich etwas in die Ferne. Aber ich konnte mir selber beweisen, dass ich auch ohne meine Schokoladendisziplin und nur zwei Disziplinen konkurrenzfähig bin. Ich habe weitere Fortschritte gemacht und mit jeweils der 2. Velo- und Laufzeit einen ungefährdeten 2. Rang eingefahren.

Herzliche Gratulation an Ironnonno Sandro, der zwar nicht mehr so weit weg ist, wie auch schon, aber dennoch einen überlegenen Sieg feiern konnte.

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