Freitag, 13. April 2012

Die Lust auf die Folterkammer.

Zugegeben, die schöne Zeit in Thailand und die wunderbaren, warmen Vorfrühlingstage im März waren unschlagbar. Es schien, als würde es ewig so weitergehen und das Training draussen war eine Offenbarung. Da war der Entscheid schnell zugunsten einer etwas längeren Einheit gefallen, auch wenn das Trainingsgerüst eine kurze, harte, qualitativ hochstehende Powereinheit suggerierte. Ging mir nicht anders als allen anderen auch.

Aber nun hat uns die Realität wieder eingeholt und der April macht seinem Ruf alle Ehre. Und schon beginnt das landesweite Jammern - vereinzelt riecht man auch schon hier und da etwas Angstschweiss, die Saison könnte ob dem nassen Wetter leiden. Glücklich und seelig sind diejenigen, welche in südliche Gefilde düsen könne - vorausgesetzt sie reisen ans richtige Ort und werden nicht vom Mittelmeertief in ihrem unstillbaren Trainingseifer gebremst.

Ich habe Anfang der Woche einmal die noch ausstehenden Wochen bis zum Ironman Switzerland gezählt: 14! Nur noch 14 - höchste Zeit also, den Weg zu diesem ersten Saisonhöhepunkt etwas genauer zu planen. Aprilwetter hin oder her.

Dazu habe ich mir bei meinem australischen Freund Coach Kristian Manietta einige Insprirationen geholt. Also Coach hoch erfolgreich mit der Trainingsphilosophie der umgekehrten Periodisierung und selbst ein sub-9 Stunden-Ironman feilt er unaufhörlich an der Perfektion seiner Trainingspläne. Eine allererste Adresse also, was Triathlontraining angeht.

Neben vielen interessanten Anstössen zu qualitativen Ausreizung der einzelnen Schwimm-, Lauf- und Veloeinheiten hat er mich wieder von neuem davon überzeugt, wie unverzichtbar eine Rolleneinheit jahrein, jahraus ist: Die 1-Minuten-Hill-Repeats.

Und so kommt es, dass ich mich seit drei Wochen wieder einmal wöchentlich in meine neue Folterkammer begebe (mein Plätzchen im Pitsch Fitness Center rechts neben dem Klo existiert nicht mehr!).

So habe ich mich im Keller eingerichtet. Da ist es angenehm kühl, niemand wird durch die Rollenvibrationen gestört und am Ende hängt in der guten Stube auch kein unangenehmer Transpirationsgeruch. Fernseher oder DVD brauche ich nicht, der stinknormale IPod reicht völlig aus. Schliesslich dauert diese Hammer-Einheit nur gerade einmal 75 Minuten und sie ist so hart, dass man mit den Sternchen vor den Augen eh kein Bild am Fernsehen wahrnehmen würde.

Wieso ich mir das antue? Ganz einfach: Alle meine Bemühungen während der letzten 18 Monate, für diese Rolleneinheit eine adäquate, mindestens ebenso effiziente und erfolgversprechende Alternative draussen zu finden, sind fehlgeschlagen. Alleine in den drei Wochen konnte ich meine bisherige maximale Leistung um satte 4% steigern. Darum steht mein Entscheid fest: Wetter hin oder her, diese Einheit ist in jedem Fall unverzichtbar und muss sein - auch, wenn draussen die Sonne scheint.

Selbstverständlich dürft ihr mir dafür den Vogel zeigen. Wer aber Interesse hat, mehr darüber zu erfahren, wie man mit wenig Aufwand viel Kraft dazu gewinnt, darf gerne auf mich zukommen. Schliesslich sollen alle auf ihre Rechnung kommen.



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