Mittwoch, 18. April 2012

Goodbye leere Einheiten.

Eine leere Bierflasche hat nichts Prickelndes mehr an oder besser in sich. Im Gegenteil, sie steht meist nur im Weg, kann sich nicht selber entsorgen und erinnert einem im schlechtesten Fall an den letzten Kater. Kurz: leere Bierflaschen nützen niemandem.

Ähnlich verhält es sich mit leeren Trainingseinheiten. Auch sie nützen eigentlich niemandem. Ägsgüsi, ich muss ja zuerst einmal klarstellen, was ich unter einer leeren Trainingseinheit verstehe.

Damit bezeichne ich Einheiten, die keinen spezifischen Inhalt haben. Also z.B. Dauerschwimmen, Dauerlaufen, Dauerradeln, meist GA1. Fertig, also einfach losschwimmen und nach 40 Minuten wieder in die Garderobe.

Nun, meine Einheiten-Bibliothek, aus welcher ich mein Trainingsgerüst mit Inhalten versorge, hat noch nie viele leere Einheiten beinhaltet. Genau genommen nur eine: 20 Minuten Koppellauf easy.

Aber auch diese Einheit wurde aus dem Regal gekippt. Dafür ist es jetzt umso voller mit spezifisch auf Ironman-Bedürfnisse zugeschnittenen Workouts. Aber was bedeutet das eigentlich, Ironman-Bedürfnisse? Hier eine kurze Erklärung:
  • Schwimmen: Spezifische Arbeit am kraftvollen Armzug (die Waschmaschine und Wellengang lassen grüssen), Schulung von kurzen Tempowechseln (Freischwimmen aus einer Gruppe und schnelles Umschwimmen von Bojen) und Tempofestigkeit (möglichst schnell sein im aeroben Bereich).
  • Radfahren: Kraft, Kraft, Kraft (180 km Einzelzeitfahren!!!) und Tempofestigkeit (hohes Tempo im aeroben Bereich)
  • Laufen: Laufkadenz bei 192 Schritten pro Minute (wenn die Kadenz im Marathon zusammenbricht ist Ende Feuer!), Kraft, Kraft, Kraft (wichtiger als Ausdauer auf der 2. Marathonhälfte) und Tempohärte nach hinten heraus.
Grundlage für die Zusammenstellung der einzelnen Inhalte jeder Einheit ist die Anatomie der Belastungen während eines Ironmans. Nur wer hart schwimmen kann, meistert die Klippen im Wasser und verpufft dabei nicht zu viele Kräfte. Auf dem Rad lassen meist nach ca. 120 km die Kräfte etwas nach - dann gilt es die Reserven zum ersten Mal anzuzapfen und das Tempo hoch zu halten. Und beim Laufen heisst es konservativ loszulaufen, dann zu steigern und hinten heraus das Tempo zu halten.

Alle diese Anforderungen muss der Körper und der Bewegungsapparat lernen zu erfüllen. Immer und immer wieder - denn nur steter Tropfen höhlt den Stein. Und wer hat schon überflüssige Zeit, um inhaltslos zu trainieren?

So habe ich also weiter an der Qualität meiner Trainingseinheiten gearbeitet ohne eine einzige Minute zusätzlicher Trainingszeit zu addieren. Die ersten Erfahrungen damit sind sehr vielversprechend. Genau wie die Aussicht auf ein wohlverdientes, kühles Bierchen nach getaner Arbeit. Zum Glück gibts ja auch hier ein schier unerschöpfliches Reservoir an leckeren Möglichkeiten.

Na denn, Prost!

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