Dienstag, 9. Oktober 2012

Wenn ...

Seit ich am letzten Mittwoch hier in Kona angekommen bin herrschen sehr angenehme Temperaturen. Am Abend kühlt es schön ab und tagsüber klettert das Thermometer kaum über 26°. Dafür ist es meist etwas feuchter als normalerweise, aber so richtige Hitzetage gabs bisher keine. Auch der Wind bliess bisher eher als laues Lüftchen und war weit entfernt von dem, was alle auf dem Velo so fürchten. Und es wird berichtet, dass rund um Hawi zeitweise sogar absolute Flaute herrschte.

So kommts, dass das Wörtchen "wenn" im Zusammenhang mit dem Rennen am Samstag immer öfter bemüht wird. Wenn der Wind nicht so stark ist ... Wenn wir auf dem Rückweg Rückenwind haben werden ... Wenn es nicht so heiss wird auf der Laufstrecke ...

Verbunden mit diesem "wenn" sind immer Hoffnungen ... auf einen schnellen Radsplitt ... auf weniger Aufwand auf dem Velo ... auf schnellere Laufzeiten ... auf weniger Leiden ...

Je näher der Tag X kommt und je wahrscheinlicher es laut Wettervorhersagen wird, dass dies alles eintreffen wird, desto mehr vertrauen viele Teilnehmer darauf, dass es dann tatsächlich auch so sein wird. Und dann, am 13. Oktober, morgens um 7 Uhr, ist vielleicht alles ganz anders. Was dann?

Was, wenn hin und zurück nach Hawi meist Gegenwind herrscht? Wenn die berüchtigten Windböen für Fast-Stillstand sorgen? Wenn im Energy Lab 40° herrschen? Dann gibt es nichts zu kaufen für die geile Radeinheit in der Vorwoche, bei der es mit 40 km/h hin und zurück ging!!

Gut beraten ist, wer auf seine Fähigkeiten vertraut und darauf, dass er mit allen möglichen Bedingungen fertig werden wird. Man muss sich schon fragen, wieso so viele Teilnehmer erst in der Nachmittagssonne, wenn es am heissesten ist, ihre Lauf- und Veloeinheiten absolvieren? Die Antwort ist einfach: sie wollen bereit sein und glauben, dass sie das nur der Fall ist, wenn sie bei möglichst schwierigen Bedingungen trainieren.

Nur, während sie jetzt schon viele unnötige Körner verballern, ziehe ich mich lieber in das angenehm kühle Apartment zurück und suche Erholung, Erholung und noch einmal Erholung. Ich weiss, was ich kann und dass es nichts gibt, was ich nicht meistern könnte.

Jeder Gedanke an den Samstag und wie es dann wohl sein könnte verbraucht nur unnötige Energie. Und wenn schon, dann visualisiere ich den fantastischen Moment, auf den ich so lange hingearbeitet habe:

The Finish Line!

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