Freitag, 28. Juni 2013

IronMadness Austria: Kanalratten.

 Seit gestern Nachmittag weile ich nun also am Ort des Geschehens, in Klagenfurt am wunderschönen Wörthersee. Mein Hotel liegt absolut Zentral im Epizentrum des Ironmans - in wenigen Minuten erreiche ich alle wichtigen Einrichtungen zu Fuss.

Die Fahrt hierhin verging wie im Fluge und war beruhigend ereignislos. Erwähnenswert ist eigentlich nur, dass es in der Schweiz, durch Lichtenstein und in Österreich immer flüssig voran ging. Einzig auf dem Abschnitt durch Deutschland gabs etwa ein Dutzend Baustellen und Stau. So viel zum Thema German Autobahn und no speed limit!

Heute Morgen gings erst einmal zum Schwimmen. Der See präsentierte sich spiegelblank und mit 21° mit idealer Neo-Temperatur. Da kam gleich grosse Vorfreude auf die 3,8 km auf - auch, weil die Arme sich grossartig anfühlten. Das lässt für den Sonntag einiges an taktischem Spielraum offen ... wobei, was heisst schon taktischer Spielraum, die Taktik kann eigentlich nur Gas geben sein.
Die Organisatoren hier habe sich übrigens von Kona inspirieren lassen und ca. 100m vom Ufer ein Coffee Boat vor Anker gesetzt. So klein es auch sein mag, der Kaffee war schön heiss und überraschend gut. Und ich hatte das Vergnügen, der erste Gast am heutigen Morgen zu sein. Umso freundlicher wurde ich empfangen und umsorgt.

Das Besondere an der Schwimmstrecke hier in Klagenfurt ist, dass die letzten rund 900m in einem Kanal - dem Lendkanal - geschwommen werden.

Dieser Kanal ist nur etwa 10m breit und rund 1m tief. Man schwimmt also quasi Alp d'Huez-mässig durch die Zuschauer und kann, so wurde mir berichtet, hin und wieder mit den Fingerspitzen im Schlamm wühlen.

So werden sich am Sonntag also gegen 2800 Kanalratten ihren Weg in Richtung Schwimmausstieg bahnen. Auch mit noch so wenig Orientierungssinn dürfte wohl jeder Teilnehmer problemlos dort ankommen - vorausgesetzt der eine oder andere geht nicht schon in See verloren!

Was sich die ortsansässigen, gemäss genetischem Code echten Kanalratten bei diesem Schauspiel denken, darüber gibt es keine
Informationen. Auch gibt es keine Geschichten, dass Athleten von echten Kanalratten gebissen worden wären - zur Verteidigung ihres angestammten Habitats.Vielleicht hat es sich unter den Kanalratten auch herumgesprochen, dass Bisse in dicke Neoprenschichten nicht nur schlecht für die Schneidezähne sind, sondern auch einen unangenehmen Geschmack im Mund zurücklassen.

Sollte also jemand irgend einmal berichten, er oder sie sei im Lendkanal zu Klagenfurt anlässlich des Ironmans gebissen worden sein, dann dürfte es sich beim Übeltäter wohl eher um einen teilnehmenden Wadenbeisser gehandelt haben, als um eine echte Kärtner Kanalratte!

Und zum Schluss noch dies: Ich lächle immer noch oft ... noch öfter als vorgestern!



Keine Kommentare: