Mittwoch, 16. März 2011

Idioten, Idioten und Idioten!

Besonnenheit kann man als Tugend bezeichnen. Besonnenheit gehört durchaus zu einem guten Charakter. Besonnenheit erlangt man auch dadurch, dass man etwas noch einmal überdenkt. Nun, was jetzt folgt, das habe ich einen Tag lang sacken lassen und mehrfach überdacht und reflektiert. Ich bin auch ganz ruhig, aber heute ist der Tag, an dem ich mir einfach einmal Luft verschaffen muss. Mein Thema: Idioten.

Beginnen wir mit den Idioten hinter dem Steuerrad. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie meist alleine zu zweit in ihrem fahrbaren Untersatz sitzen und glauben ihnen gehöre die Strasse. Ein Idiot am Steuer gibt in der Regel sein Hirn in dem Moment ab, wo er den Zündschlüssel dreht. Er ist der Beweis dafür, dass zwischen dem Zündvorgang im Motor und dem temporären Hirntod ein kausaler Zusammenhang besteht. Generell erkennt er alles, was sich mit ihm auf der Strasse bewegt, als Hinderniss. Trifft er auf ein solches, kennt er nur noch zwei Verhaltensmuster. Entweder er hupt oder er riskiert gefährliche Überholmanöver mit zu schnellem hineinschneiden zurück auf seine ursprüngliche Fahrspur. Gestern begegneten mir während 3 Stunden nicht weniger als 5 dieser bedauernswerten Spezies. Ich bin dabei 5x knapp an einer für mein Leben wohl fatalen Streif-Kollision vorbeigegangen - alleine, weil ich gerade noch rechtzeitig abbremsen konnte.

Dann sind da die Idioten, welche Fahrradwege konzipieren. Sie können unmöglich selbst Velofahrer sein, denn sonst müssten sie sich bei ihrer Arbeit dauernd übergeben. Fahrradwege beginnen mitten im Nichts und hören genau so auch wieder auf. Man hat nie Vortritt. Man teilt sie mit Fussgängern, die eh meist auf der falschen Seite laufen. Sie sind oft total dreckig, weil landwirtschaftlicher Verkehr darauf zugelassen ist. Und oft sind sie ganz einfach zu schmal. Gestern musste ich ca. 15 km unbrauchbare Fahrradwege ignorieren, weil ich sonst wohl nie angekommen wäre.

Last but not least sind da die Bauarbeiter und Strassenunterhalts-Angestellten, welche bei jeder Gelegenheit, sprich Baustellen, die Fahradwege dazu benützen, Ampelanlagen, Bauschilder und Absperrungen einfach wie die Idioten mitten darauf zu stellen. Alle Macht dem motorisierten Strassenverkehr! Was macht es schon aus, wenn so ein blöder Velofahrer immer wieder Slalom fahren muss, wenn nicht sogar anhalten um auf die Fahrbahn zu wechseln? Gestern zählte ich auf den total 98 Trainingskilometern insgesamt 9 solcher Hindernisse auf dem Fahrradstreifen.

Hand aufs Herz: Velofahrer sind Freiwild. Mindestens für Idioten. An dieser Stelle danke an alle Automobilisten, Planer und Arbeiter, die uns mit Respekt als gleichgestellte Verkehrsteilnehmer behandeln. Dafür über ein wütendes "fuck you" an alle anderen. Und noch eines: ja, es gibt sie eben leider auch, die Idioten unter den Velofahrern. Aber ist es wirklich notwendig, dass ich jeden Abend 10 Rosenkränze beten muss, weil ich wieder einmal heil zu hause angekommen bin? Und was, wenn mein Schutzengel gerade einmal frei hat oder sich ein Bierchen genehmigt?

Darum stelle ich folgende Forderungen:
  1. Radwege nur dann, wenn sie von einem Velofahrer-Ausschuss für tauglich erklärt werden.
  2. Radwege so breit, dass zwei Velofahrer nebeneinander fahren dürfen. Autofahrer habe auch einen Beifahrersitz (welcher zwar meist leer ist, aber dennoch vorhanden).
  3. Keine Ampeln und Bautafeln mehr auf Radwegen, wenn diese nur zur Regelung des motorisierten Verkehrs dienen.
  4. Integration des Waffenscheins in die Velovignette, ebenso die 007-Lizenz zum Töten.
  5. Entwicklung eines superleichten und aerodynamischen Pistolenholsters für Renn- und Triathlonfahrräder mit einer dazugehörigen halbautomatischen Handfeuerwaffe zur Selbstverteidigung.
  6. Alternativ zu 5. ein Halterung für einen Carbon-Baseballschläger für den Einsatz an der nächsten roten Ampel.
Velofahrer der Welt, vereinigt euch. Kampf den Idioten, nieder mit ihnen!

So jetzt geht es mir wieder besser und ich kann mein besonnenes Leben in aller Ruhe weiterführen. Zumindest bis zu meiner nächsten Trainingsfahrt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh jaja, da sprichst Du mir aus dem Herzen lieber Gilbert! Bei meinen Trainingsfahrten liegt der Durchschnitt normalerweise so bei 3. Genauer: Normalerweise rette ich mir pro Trainingsfahrt rund 3x das Leben, resp. muss mich vor heftigem Impact "schützen". Dies nicht weil ich irgendwie idiotisch unterwegs bin, sondern von den sogenannten Idioten und Ignoranten jeweils fast abgeschossen werde. Da kristallisierten sich bis jetzt drei typische Spezies raus:

1: Schaut, sieht Dich, fährt aber trotzdem raus! ...denkt: "da kommt ja nur ein langsames Velo" und das Idiotenhirn folgert daraus, dass ja ganz klar das Auto sowieso schneller ist...
Typ: Meist Hausfrauen mittleren bis hohen Alters und Männer derselben Kategorie

2: Schaut, sieht Dich, erkennt korrekt dass es zu knapp wird, fährt aber dennoch raus! Weil, Du bist ja nur ein Velo und ich zeigs Dir jetzt Du huere Velodubbel!
Typ: Businesstypen/Innen jeden Alters, Pubertierende mit Dächlikappen

3: Der Superidiot, schaut schon gar nicht und fährt ohne irgend welche Rücksicht und böse Absicht einfach raus und drauflos. Denn er/sie ist ja schliesslich alleine und muss vielleicht auch gerade noch ein wichtiges SMS fertig schreiben...
Typ: Ignoranten/Innen jeglichen Typs

Anonym hat gesagt…

...ach und ich vergass: Die Radwege sind wirklich ein Thema für sich. Darum: Wegen dem ganzen Landwirtschaftlichem Dreck, der Altglasentsorgung, etc. etc. etc. benutze ich seit Jahren mit dem Renn- und Trivelo keine Radwege mehr. Natürlich gibt's Ausnahmen, aber die sind (leiderleider) sehr dünn gesäht

gruess vom ironmike