Montag, 2. Mai 2011

Was bringt die Scheibe, wenn du eine Schraube locker hast?

Was für ein toller Saisonauftakt. Perfektes Wetter in Stettfurt, tolle Stimmung, gut gelaunte Triathleten und Zuschauer und grosser Sport! Was will man mehr. Ah, da wäre doch noch etwas: gute Beine, bitteschön!

Nun, die waren mir vergönnt. Trotz einer Veloeinheit über 100 km am Vortag fühlte ich mich frisch und die Beine waren da. Aber der Reihe nach. Um 11:07:20 Uhr stiess ich mich vom Beckenrand ab und gab Vollgas. In meinem nagelneuen xterra Vendetta fühlte ich mich gleich pudelwohl und konnte die 800m voll durchschwimmen, ohne Hänger und ohne auch nur einmal Tempo herausnehmen zu müssen. Der erste Wechsel - nun gut, da liegen wohl noch einige Sekunden drin und ich muss meinen Neo an den Beinen etwa 5 cm kürzen.

Auf dem Velo lief es mir eigentlich von Anfang an recht gut, aber irgend etwas schien nicht zu stimmen. Schon in der Wechselzone beim Einrichten musste ich wieder einmal feststellen, dass man neues Material immer unter exakten Wettkampfbedingungen testen sollte. Wie das? Nun, ich fuhr mein Scheibenrad im Training mit 8 Atü, am Wettkampftag pumpte ich 10. Und schon streifte der Collé am Rahmen! Also musste ich wieder Luft ablassen, bis das Rad wieder sauber lief. Aber zurück ins Rennen. Die Kette streifte am Umwerfer, auch bei mittleren Gängen. Erst dachte ich, der Umwerfer sei nicht sauber positioniert. Bald aber stellte ich fest, dass das Kettenblatt etwas schlingerte und im Wiegetritt fühlte es sich an, wie wenn das ganze eierte. Das wurde immer schlimmer, machte bösen Lärm und langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, meine Kurbel könnte sich von der Tretlagerachse verabschieden. Tat sich dann doch nicht, aber sie war am Ende so lose, dass man das Kettenblatt von Hand rund 1 cm hin und her bewegen konnte. So kam es, dass ich während rund 25 km nicht wirklich volle Kanne fahren konnte.

Dann der Wechsel in die Laufschuhe. Schwierig, die Füsse waren feucht und wieder dauerte es etwas lange. Aber die Beine waren nun wirklich gut und ich konnte sofort einen hohen Rhythmus laufen und auch durchziehen. Beine und Kopf funktionierten prima. Und am Ende war ich auf der Laufstrecke 1 Minute schneller als je zuvor in Stettfurt. Da kommt Freude auf.

In der Endabrechnung schaute ein 9. Platz heraus (und ein 1. Platz in der imaginären AK 50 - 54!). Weit wichtiger: Ich bin auf dem richtigen Weg. Triathlon ohne Stress macht unglaublich viel Spass. Ich wurde von vielen freudig begrüsst und gefragt, ob ich denn nun wieder öfters Kurze mache - werde ich! Das nächste mal in Zug!

Und last but not least: Neues immer im Wettkampfsetup testen! Vor dem Rennen immer sicherheitshalber alle Schrauben nachziehen. Denn was nützt die schnellste Scheibe, wenn eine Schraube locker ist?

Fun day - fun race!

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