Samstag, 20. August 2011

Zahltag trotz einer verirrten Blaumeise.


Die Götter müssen entweder selbst Triathleten sein oder dann zumindest ein schlechtes Gewissen wegen dem verregneten Juli haben. Wenn das heute in Seewen keine perfekten Bedingungen waren, dann weiss ich auch nicht mehr weiter. Sonnenschein, 25° Wassertemperatur, nur ein laues Lüftchen und jede Menge aufgestellter Wettkämpfer! Einmal mehr wurde so die W + B-Weltmeisterschaft zum IMoitionsgeladenen Ereignis.

Es scheint sich auch immer mehr herumzusprechen, dass es in Seewen neben Banknoten in diskreten Briefumschlägen auch Ruhm und Ehre zu holen gibt. Neben vielen Seriensiegern standen darum auch viele neue und doch altbekannte Gesichter am Start. Und so wurde aus einem der bisher wenigen Tempo-Sport-losen Wettkämpfe durchaus eine kleine interne Meisterschaft innerhalb der Meisterschaft.

Wie im letzten Jahr stand ich mit ziemlich müden Beinen am Start. Nachdem ich die ersten fast acht Monate im 2011 nie so richtig den Biss für hartes Training gefunden hatte, packte es mich vor zwei Wochen wieder. Und so kam es, dass ich auch ohne grössere Ziele happige Umfänge absolvierte - am Freitag noch einen Berglauf über den Meinrad und Etzel Kulm mit dem ca. 40% steilen Römerweg. Da wurden Erinnerungen wach an den Besuch der Blaumeisen im zweimal zu bewältigenden Aufstieg auf der Velostrecke.

Doch auch den Blaumeisen schien das Wetter zu warm. Erst bei der zweiten Passage verirrte sich doch noch eine in meine Oberschenkel und ich musste tatsächlich 50m vor dem Kulminationspunkt abreissen lassen. Sonst würde dort jetzt eine Pizza liegen. Mit allen Mitteln versuchte ich wieder aufzuschliessen. Vergebens, denn die 10 Jungs vor mir legten ein höllisches Tempo vor.

Auf dem ersten Laufkilometer musste ich für diesen Effort büssen. Ich dachte, ich würde gleich kollabieren, aber je länger der Lauf dauerte, desto besser funktionierten meine Beine wieder. Und irgendwie spürte ich es im Urin, dass ich gar nicht so schlecht lag. Als ich nach der Wendemarke sah, dass mein Vorsprung auf Fridel Inderbitzin doch zu Hoffnung auf eine Revanche für Roth gab, presste ich noch einmal alles aus meinen müden Schläuchen heraus. Mit Erfolg.

Der Arbeit Lohn war ein dritter Platz bei den Männern 3. Gratulation an Georges Bürgi, dem unverwüstlichen Seriensieger und Daniel Christen zum 2. Rang. Mit diesem Resultat hätte ich wirklich nicht gerechnet, zumal ich auch mit meiner Zeit recht zufrieden war. So durfte ich als Lohn eines der begehrten Couverts in Empfang nehmen - und mich über einen Podestplatz an den wohl charmantesten Weltmeisterschaften auf diesem Planeten freuen!

Gratulation auch an Marianne Hummel, die nach ihrer Hawaii-Quali in Zürich auch noch W + B-Weltmeisterin wurde!!

Einen grossen Dank möchte ich Guido Purtschert und seiner grossartigen Helfertruppe aussprechen. Sie organisieren diesen Anlass mit viel Herzblut und legen sich jedes Jahr mächtig ins Zeug. Dieses Engagement gilt es zu würdigen und ich möchte jeden meiner Leser auffordern, im nächsten Jahr auch einmal nach Seewen zu kommen. Dieser Anlass muss weiter bestehen - auch wenn immer wieder hinterhältige Blaumeisen lauern!

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