Dienstag, 26. Oktober 2010

Gibts die Dinger im Sexshop?

Diese Frage stellte mir ein welterfahrener Master-Schwimmer am letzten Mittwoch beim Anblick meiner Fussfesseln. Fussfesseln? Um weiteren Verwirrungen und Spekulationen über meine Einkaufsgewohnheiten für Sportgeräte Vorschub zu leisten, möchte ich das Geheimnis dieses rätselhaften Dings auf der Stelle auflösen.

Es handelt sich dabei nämlich nicht um ein Utensil für heisse Fesselspielchen, sondern um ein kleines Folterinstrument mit grosser Wirkung fürs Schwimmtraining. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, bindet man damit ganz einfach seine Fesseln zusammen. Der Wahrheit zuliebe sei aber auch gleich erwähnt, dass dabei der Pull-buoy nicht fehlen sollte, ansonsten die Herausforderung auch für gute Schwimmen (fast) zu gross wird.

Einmal die Woche binde ich mir also die Fesseln zusammen, stecke mir den Pull-buoy zwischen die Beine und bestücke meine Hände mit Paddles. Was dann folgt darf ruhig als kleine Tortur bezeichnet werden: 2 x 400m plus 3 x 200m. Macht dann also 1'400m. Allerdings gilt es zu erwähnen, dass vor diesem Ausflug in die Welt des Schmerzes neben 400m Einschwimmen schon dasselbe Set einmal mit Paddles und einmal mit Paddles und Pull-buoy geschwommen bin. Macht dann also 3'200m Vorbelastung, 2'800m davon mit Pull-buoy.

Wenn ich mir dann mit diesen Dingern die Fesseln zusammen binde, sind andere schon lange unter der Dusche. Für mich beginnt dann die Zeit des Leidens. Die Arme faulen langsam aber sicher ab. Der latissimus dorsi beginnt zu brennen wie ein lodernder Hochofen im Ruhrgebiet. Und die Beine fühlen sich an, wie wenn sie langsam Titanic-mässig auf den Grund des Pools absaufen würden.

Und wieso das ganze? Die Fussfesseln zwingen mich zur optimalen Körperspannung. Ohne geht gar nichts. Je besser die Lage im Wasser, desto schneller schwimmt man auch mit diesen Dingern. Als ich im letzten Winter zu ersten Mal damit geschwommen bin, war nach jeweils 25m der Ofen aus. Mehr als 600m lagen nicht drin. Jetzt werde ich von Woche zu Woche schneller und ausdauernder damit. Und meine Zeiten im Rennen auch. Beim TriStar 222 Sardinien schwamm ich 28:12 auf 2'000m. Macht 1:24,6 auf 100m. Oder umgerechnet auf 1'900m 26:47.

Natürlich hat dieser Blog-Eintrag auch einen Hintergedanken. Seit dieser Woche biete ich mit GF X TRAINING eine Swim Special an. 16 Wochen hartes Training mit bis zu 5 Einheiten pro Woche. Für alle, die Worten endlich auch einmal Taten folgen lassen wollen und einsehen, dass gerade im Schwimmen ohne Fleiss kein Preis gewonnen wird. Natürlich sind auch 14-tägliche Technik-Stunden inbegriffen. Und als Geschenk gibts ein Fesselband - direkt aus den USA und nicht von Beate Uhse.

1 Kommentar:

Martin hat gesagt…

hey gilbert - hübsche idee und noch amüsantere beschreibung. wir brauchen halt einfach ein stück veloschlauch, knopf rein und um die beine. gehört hier zum alltagstraining ;-)