
Das
Wichtigste vorab: St.
Pölten war auch dieses Jahr ein Reise Wert und es hat riesigen
Spass gemacht! Vielen Dank an
Francesco, Kurt,
Urs, Michael, Stefan und
Fridel für die tolle Kameradschaft und Unterstützung!
Das Wetter hat prächtig mitgespielt, die Organisation war
top und das Rennen trotz
heisser Temperaturen ein echtes Erlebnis - wenn auch ein sehr hartes. Hinzu kam, dass einige Veränderungen am Wechselzonen-Konzept für längere Wege innerhalb derselben, wie auch auf dem
Halbmarathon führten und letzterer gut und gerne 2 km länger war, als im letzten Jahr. Ist eh
wurscht, denn alle hatten die gleiche Strecke zu absolvieren.
Warum aber in aller Welt die Überschrift "Lost in
space"? Nun, ich durfte in diesem Rennen eine ganz neue Erfahrung machen: Nach 70.3
Meiler Leiden teilte mir der Computer mit, dass ich gar nicht am Start war. Keine
Schwimmzeit, keine Radzeit, keine Laufzeit, keine
Splittzeiten und folglich keine Endzeit. Und keine
Rangierung. Ich wusste, dass ich nach 5:28 Std.
Racetime im Ziel war, macht abzüglich 25 Min. Verzögerung durch Wellenstart also 5:03 Std. Und nur, weil Kurt Müller etwa zwei Minuten hinter mir die Ziellinie überquerte und ich ihn sah, dass ich unmittelbar vor ihm
klassiert sein musste, also im 5. Rang.
Meine Chipdaten wurden offenbar bei der Registrierung jemandem anderen zugeteilt und ich damit quasi ins endlose Universum befördert. In der Zwischenzeit hat mich der Zeitnehmer aber wieder geortet und so existiere ich zumindest in der Rangliste desselben korrekt im 5. Rang. In der Rangliste auf
ironman.
com werde ich aber wohl in diesem Leben nicht mehr erscheinen.
Glücklicherweise war ich nicht auf einen Las
Vegas-Slot aus, denn diesen hätte ich natürlich nie beanspruchen können - ich war ja zum Zeitpunkt der Slotvergabe immer noch im Universum verschollen. Schon etwas peinlich, ein solcher Zwischenfall und wie man hört, war ich auch nicht der einzige, dem diese widerfahren ist.
Ansonsten ist dieser Anlass aber etwas vom Feinsten, was man für Startgeld bekommt. Und charmant auf jeden Fall, denn St.
Pölten liegt ja nur eine Autostunde westlich von Wien. Da spürt man den Wiener
Schmäh schon sehr gut. Und der Dialekt ist köstlich (wie auch die Mehlspeisen). Die
Transitionbags heissen Sackerl. Das
Finishershirt Leiberl. Die Aidstations Labestationen. Wenn etwas gut ist
heisst das "passt
scho". Das
Panaché ist ein Radler.
Crèpes heissen Palatschinken und kommen garantiert nicht vom Schwein. Und
Palatschinken gibt es neben Pizza auch im Zielbereich, mit
Marillenkonfiture, sprich Aprikosenkonfitüre.
Einzige die Österreichische Bundesbahn zeigt sich wenig
weltmeisterlich. Auf den Tageszügen nach Wien und Budapest gibt es keine Möglichkeit, ein Fahrrad zu transportieren,
ausser man verstaut es in einen Radkoffer. Aber auch dann
gibts Probleme, denn dieser passt nirgendwo hin. Im Nachtzug sind die
Couchettes so klein, dass nur jeweils einer von zwei Reisenden stehen kann, wenn überhaupt noch Platz da ist neben dem Gepäck. Die Brötchen zum Frühstück sind so trocken wir unser Frühling und der Kaffee hinterlässt auf dem Gaumen einen beinahe irreparablen Schaden an den Geschmacksnerven. Und wer
Schlaf finden kann, der ist eh mit einem gesunden Schlaf gesegnet.
Dafür
gibts in St.
Pölten tolle Eisdielen und in einer die Sünde schlechthin:
Nutella-
Glacé. So gut, dass man es auch vor dem Wettkampf essen muss. Bauch hin oder her.
Und zum Schluss noch diese Bemerkung: Die vier Stangen im Bild habe ich nicht alleine getrunken. Wobei, am Ende des Abends waren es dann doch vier!
Und nun wirklich ganz zum Schluss: Vielen, vielen Dank an alle, die sich besorgt nach meinem Wohlbefinden erkundigt haben, nachdem ich im Universum verloren ging. Es geht eben nichts über gute Freunde!