Donnerstag, 15. März 2012

Über die Vorfreude, die Ungewissheit und das Selbstvertrauen.

Vier Wochen harte Arbeit liegen hinter Christian und mir. Seine Umfänge haben mir des öfteren Kopfschütteln verursacht, aber fast 25 Lenze Altersunterschied rücken vieles wieder in die richtige Perspektive. Nun sind wir am Tapern - kurz zwar nur - und dislozieren von Phuket nach Singapore. Dort steht die erste Standortbestimmung der Saison 2012 an: Der Avia Ironman 70.3 Singapore.

Selbstverständlich bin ich etwas aufgeregt, aber die Vorfreude auf das Rennen im Stadtstaat überwiegt. An die heissen Temperaturen habe ich mich gewöhnt und ein Tapetenwechsel tut auch einmal gut. Der letzte Test für die Beine ist abgeschlossen. Die Velos waren im Service und sind verpackt - es kann also losgehen.

Was bleibt ist die Ungewissheit über den Formstand. So gut die absolvierten Einheiten auch waren, eine gewissen Müdigkeit hat sich in der Muskulatur festgesetzt. Mangels Erfahrungswerten mit Trainingslagern unter solch extremen klimatischen Bedingungen kann ich nur schwer abschätzen, wie viel Tapering ich brauche um im Rennen meine beste Leistung abrufen zu können.

So bleibt mir also nichts anderes übrig, als den Sonntag Morgen abzuwarten und dann für alle Eventualitäten bereit zu sein. Hart wird es auf jeden Fall werden, denn Singapore ist eine ähnliche Waschküche wie Phuket. Wenn die Beine entgegen allen Hoffnungen immer noch nicht so frisch wie gewünscht sind, wird es halt ein superhartes Rennen.

Womit wir beim Selbstvertrauen angelangt sind. Für mich die wichtigste Erkenntnis aus den vier harten Phuket-Trainingswochen ist, dass ich alles wegstecken kann, was mir bisher als unüberwindbar vorgekommen ist. Ich bin bei 100% Luftfeuchtigkeit gerannt, bei gefühlten 42°geradelt und gerannt, ich bin geschwommen ohne Luft zu bekommen, habe Hunger und Durst überwunden. Alles vielmehr eine Frage des Kopfes als des Physis. Darum ist mein Selbstvertrauen ungemein gewachsen. Was auch immer auf mich zukommen wird in Singapore - ich werde es meistern.

Vor zwei Wochen habe ich von meinem Freund Coach Kristian Manietta eine Email erhalten, in der er über sein verrücktes kleines Ritual vor Wettkämpfen spricht. Dort beschreibt er, wie er den Satz "I am powerful beyon mesure" einsetzt, um über sich hinaus zu wachsen. Das werde ich am Sonntag nutzen. Was dabei heraus kommt? Das wissen wir am Sonntag nach dem Rennen. Aber was zählt ist: Ich habe mehr Kraft, als ich es mir vorstellen kann - und ich werde über mich hinaus wachsen.

Das Resultat diese Anstrengungen findest du hier: Athlete Tracker. Meine Startnummer: 1284. Der Zeitunterschied in Singapore ist + 7 Stunden - wenn du aufstehst, sollte ich also im Ziel sein!





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