Mittwoch, 7. März 2012

Über Rheumaschwimmen, Moskitobarrieren und Frühstück nach dem Frühstück.


In der Schweiz bieten verschiedene Hallenbäder an fixen Tagen Rheumaschwimmen an. Will heissen: Die Wassertemperatur wird auf 29° erhöht, damit Rheumapatienten mehr oder weniger Beschwerdefrei schwimmen können.

Nun, hier im Thanyapura Sports & Leisure Club würden sich wohl alle Rheumaschwimmer pudelwohl fühlen. In der Bildmitte die Wassertemperatur heute Morgen um 11:23 Uhr: 31.5°! Wassertemperatur wohlverstanden, nicht die Lufttemperatur, obwohl auch die bei 31° liegt.

Was sich für einen Rheumapatienten wie eine Wohltat anfühlt, ist für mich der blanke Horror. Seit ich hier bin, und das sind bald einmal vier Wochen, habe ich mich noch bei nicht einem einzigen Schwimmtraining wohl gefühlt. Ich springe ins Wasser und mein Körper verweigert die Leistung. Kommt noch erschwerend hinzu, dass ich - wieso auch immer - kaum Luft bekomme und schon bei langsamen Ausdauereinheiten keuche wie ein Wasserbüffel.

Das ist zwar ärgerlich, aber ich kann absolut nichts daran ändern. Also habe ich mein Schwimmprogramm entsprechend angepasst. Meine Einheiten sind in der Regel nicht länger als 45 Minuten und ich stelle mich so allen 500m kurz unter die etwas kühlere Dusche. So ist es einigermassen erträglich und ich komme dennoch auf ansprechende Umfänge.

Wer nun denkt, das sei ein Luxusproblem, weil das Wasser in der Regel zu kalt ist, dem sei verraten, dass der Schwimm-Weltverband FINA in seinem Regelwerk eine Wassertemperatur zwischen 25° und 28° für Wettkämpfe festlegt. Und im letzten Oktober verstarb der US-Amerikaner Fran Crippen während einem 10 km Open Water Wettkampf in den Vereinigten Arabischen Emiraten - Wassertemperatur ca. 31°.


Zum nächsten Thema: Moskitobarrieren! Wer schon in tropischen Ländern war, lernt schnell den Wert von Moskitogittern vor Fenstern und Terrassen-Türen zu schätzen. So auch hier, ausser, dass vor der Eingangstüre keines zu finden ist. So habe ich mir meine eigene Moskitobarriere gebaut.

Um 100%igen Schutz vor den Plaggeistern zu haben, reichen je ein Paar Velo- und Laufschuhe. Seitlich vor der Eingangstüre platziert verrichten sie wirkungsvoll ihren Dienst. Nach einer Bike- oder Laufeinheit sind sie jeweils so nass, dass die Wirkung bis am nächsten Tag anhält.

So wird auch der widerstandfähigste Moskito beim Versuch in mein Zimmer einzudringen beim Überfliegen der Barriere sofort bewegungs- und damit flugunfähig.

Und da ich die Schuhe jeden Tag wieder aufs Neue vollschwitze bis zum Quietschen, ist jeweils rechtzeitig zum Eindämmern wieder der volle Schutz gewährleistet.

Neben unangenehm warmem Wasser und übel riechenden Sportschuhen gibt es aber auch schöne Momente - wie zum Beispiel das Frühstück nach dem Frühstück.

Heute Morgen bin ich 15 km auf nüchternen Magen gelaufen. Will heissen: Raus aus dem Bett, Zähne putzen, Linsen rein, Laufhose, Socken und Schuhe an, Trinkgurt umgeschnallt, Garmin an und los gings. Es war angenehme 25° warm - aber die Luftfeuchtigkeit betrug 100%. Schon nach rund 2 km wars dann auch fertig mit angenehm. Unglaublich, wie schnell man hier klitschnass ist. Einziger Vorteil: siehe Moskitobarriere!!

Dann das erste Frühstück. Der Magen voll Wasser - es geht kaum was rein. Dementsprechen klein fiel es aus. Nach einer kurzen Ruhepause dann ab in den Pool - siehe Rheumaschwimmen - und dann schlug der grosse Hunger zu.

Auf dem Menue standen ein Bananen-/Melonen-Smoothie, ein Bananen-/Walnuss-Muffin und ein feiner Espresso. Dazu natürlich wieder Unmengen von Wasser. Also nicht neidisch werden - alles ist redlich verdient!!

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