Dienstag, 4. September 2012

Back to the future.

Nein, meine Freunde, heute geht es nicht um Marty McFly oder  Dr. Emmet "Doc" Brown. Es geht auch nicht um den Flux-Kompensator, der das Reisen durch die Zeit möglich macht.

In meiner heutigen Geschichte spielt ein anderer "Doc" die Hauptrolle: Brett Sutton, aka "Doc". Täglich zu lesen auf twitter unter @trisutto.

Ja genau, der Coach, welcher Chrissie Wellington und Caroline Steffen "gemacht" hat und aus Nicola Spirig eine Olympiasiegerin, und, und, und.

Es ranken sich viele Geschichten um seine Arbeit als Triathlon-Coach. Wo viel Erfolg ist, findet man auch viel Neid. Er schert sich einen Dreck darum, was andere über ihn denken und konzentriert sich 120% um seine Athleten. Seine Ansichten sind kontrovers, kernig aber immer ehrlich auf den Punkt. Kurz: der Mann imponiert mir.

Vor wenigen Tagen nun las ich auf twitter folgendes:

"Appreciate what you have, in the now, don't let the hope of what you want in the future devalue what you already have. It's a common mistake."

Das traf mich wie ein Hammer. Wieso denn das?, werdet ihr euch fragen. Das Zitat ist weder emotional noch herzergreifend. Und dennoch musste ich erst einmal leer schlucken, als ich es las.

Bis zu meinem fantastischen Rennen in St. Pölten (Anm.: ich fühlte mich fantastisch!) hatte ich mit absolutem Gleichgewicht zwischen Belastung und Erholung trainiert. Ich bewegte mich im hier und jetzt, der Fokus war auf den Tag ausgerichtet und was der Körper im Stande war zu leisten.

Dann der Sieg und die ersten Gedanken an den Ironman Switzerland. Gedanken wie: Ich kann das Rennen gewinnen. Und: Was muss ich ändern, damit ich noch stärker werde? "It's a common mistake.", sagt Doc. Und recht hat er. Ticken wir nicht (fast) alle so? Glauben wir nicht alle daran, dass nur mehr machen zum gewünschten Erfolg führt?

Ich bin darauf hereingefallen. Ich habe mehr gemacht, den Pfad des Erfolgs verlassen, weil ich das, was ich erreicht hatte, nicht ausreichend würdigen konnte. Und was ist passiert? IM Switzerland wurde eine Enttäuschung, weil ich nie das Gefühl hatte, mein wirkliches Potential abrufen zu können.

Heute bin ich zurück in der Zukunft. Seit meinem Trainings-Wiedereinstieg arbeite ich wieder nach der Maxime: Was ist heute möglich? Heute, und nicht, was ist notwendig, um in der Zukunft besser zu sein. Der erste Erfolg hat sich bereits am Sonntag in Locarno eingestellt. Als ich durchs Ziel lief, war ich glücklich - obwohl der Speaker mich als 2. der AK ausrief. Ich war glücklich, dass ich alles, was ich drin hatte auch abrufen konnte. Mehr war nicht da!

Was ich heute habe + kontinuierliche Arbeit = zukünftiges Leistungspotential. So einfach und doch so schwer einzuhalten. Weil wir allzu oft zu viel denken und zu wenig fühlen.

Eines weiss ich heute schon: Ich werde am 13. Oktober topfit an der Start gehen. Ich werde ausgeruht sein und ich bin mir sicher, dass ich alles abrufen kann, was in mir steckt. Mehr zu erwarten wäre unklug und vermessen.

2 Kommentare:

Anna hat gesagt…

Sali Gilbert. Sehr schöne Erkenntnis - auch für andere Sportarten und Bereiche des Lebens anwendbar. :-) Merci.

Surfen66 hat gesagt…

Damit hast sicher Recht und viel ist auch nicht immer Gut