Sonntag, 1. Dezember 2013

2013 ist das beste Weihnachtsgeschenk in Beton eingepackt, mit Sand gefüllt und mit Bakterien betrieben!

Die Zeit vergeht und schon in 25 Tagen machen wir uns auf: vom Bondi Beach in Sidney nach Noosa Main Beach. Fast 1'300 km in nur 6 Tagen durch den heissen australischen Sommer. Um eines brauchen wir uns keine Sorgen zu machen: sauberes Wasser.

Mit dem 33-26 ride for charity:water sammeln wir Geld für die Menschen in Kambodscha, welche diesen Luxus nicht besitzen. Geld, für ein geniales Weihnachtsgeschenk für diese Menschen - eingepackt in Beton, gefüllt mit Sand und betrieben mit Bakterien .

Weil die wenigsten von uns wissen, wie so ein Biosand-Filter funktioniert, möchte ich es an dieser Stelle gerne einmal aufzeigen. Denn das System ist uralt, einfach und genial und verfügt über eine bemerkenswerte Nachhaltigkeit. Zuvor aber ganz kurz zum Stand der eingegangenen Spenden aus der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Stand heute, 1. Dezember 2013, sind insgesamt US$ 7'480 eingegangen. Weitere rund US$ 3'500 wurden mir mündlich zugesagt, sind aber noch nicht überweisen worden. 70 von euch haben gespendet und es werden täglich einige mehr.

VIELEN DANK, IHR SEID GROSSARTIG!

Ich denke es ist wirklich wichtig zu wissen, dass jeder gespendete US$ für nichts anderes als zum Wohle der Menschen in Kambodscha eingesetzt wird. Das fängt mit der Garantie von charity:water an, dass alle Spenden ausschliesslich in die Projekte fliessen und KEINE administrativen Kosten davon bezahlt werden.

Die zum Einsatz kommenden Biosand-Filter kosten US$ 65 pro Einheit. Jede Familie baut ihren Filter selbst unter fachkundiger Anleitung und muss US$ 4 an die Kosten beisteuern. Damit ist sichergestellt, dass sie es als Investition in ihre Zukunft ansehen und nicht als Almosen. Zudem werden alle Familien ausführlich geschult, was den Betrieb angeht und wie sie ihre Hygiene verbessern können.

Im Schnitt leben in einer Familie fünf Personen. Und weil ein Biosand-Filter eine Lebensdauer von rund 15 Jahren hat, ist die Investition pro Kopf und Jahr weniger als 1 US$. Mit dem Geld, das wir für eine Flasche Mineralwasser im Supermarkt ausgeben, kann in Kambodscha ein Kind also 15 Jahre lang sauberes Wasser trinken!!

Und so funktioniert nun dieser Biosand-Filter (Quelle: geschenk-der-hoffnung.org):

1) Streueinsatz (Metallgitter)
Der Einsatz lässt das Wasser langsam in den Filter tropfen, ohne die biologische Schicht zu zerstören.

2) Wasserkammer
Der Raum zwischen Streueinsatz und Sand gewährleistet, dass ausreichend Sauerstoff an die biologische Schicht gelangt. Auch wenn der Filter nicht in Gebrauch ist, bleibt eine etwa fünf Zentimeter hohe Wasserschicht im Filter, damit die Organismen in der biologischen Schicht ausreichend Sauerstoff erhalten und überleben.

3) Biologische Schicht
Fadenähnliche Algen und andere Organismen wie Plankton, Einzeller und Bakterien spalten die organischen Substanzen im Wasser auf. In dieser Umgebung können Parasiten, Viren und andere Krankheitserreger nicht überleben.

4) Sand und Steine
Die Oberfläche jedes Sandkorns funktioniert wie eine mikroskopisch kleine Ablagerungsfläche, mit deren Hilfe Trübungen, üble Gerüche, geschmackliche Veränderungen und gesundheitsschädliche Organismen aus dem Wasser entfernt werden. Form und Größe der Sandkörner sind entscheidend für die Zusammensetzung der biologischen Schicht und somit für die Effizienz des Filters. Je größer das Sandkorn, umso größer ist der Raum zwischen den einzelnen Körnern, umso grobporiger ist der Filter. Der Sand muss am Bestimmungsort des Filters ausgesucht, gesiebt und gewaschen werden, um ein optimales Filterergebnis zu erzielen.

5) Hahn
Pro Minute fließt ein Liter Trinkwasser aus dem Hahn – genug für acht bis zehn Personen.

Zusammengefasst - Der Filter ahmt den natürlichen Prozess der langsamen Sandfiltrierung nach: Das Innere des „Zementkastens“ ist nach speziellen Vorgaben mit Sand und Steinen gefüllt. Dieser entfernt Trübungen, üble Gerüche und gesundheitsschädliche Organismen mit Hilfe eines natürlichen Prozesses: einer sich selbst bildenden biologischen Schicht aus fadenähnlichen Algen und anderen Organismen im Sand, die Parasiten, Viren und andere Krankheitserreger vernichten. So verschwinden bis zu 99,5 Prozent aller Krankheitserreger aus verschmutztem Wasser. Das Risiko, an Cholera, Typhus, Durchfall oder einer anderen Magen-Darm-Infektion zu erkranken oder zu sterben, wird so drastisch reduziert.

Genial, oder etwa nicht? US$ 65 und eine Familien trinkt während 15 Jahren sauberes Wasser, Kinder werden nicht krank und haben eine Zukunft.

Und in 15 Jahren? Nun, charity:water arbeitet an Nachhaltigkeitsprogrammen, die jedem Dorf weiter helfen, wenn die Filter ersetzt werden müssen.

Ich hoffe, dass dieser Post Klarheit darüber bringt, wie sinnvoll das gespendete Geld eingesetzt wird. Und für alle, welche sich bisher nicht sicher waren, ob sie auch mitmachen wollen: tut es, auch wenn es nur ein einziger US$ ist. Auch der kommt an und zusammen mit 64 anderen "verwandelt" er sich in einen weiteren Biosand-Filter!

Also, keine Scheu, auch nicht vor einer Spende von nur 1 US$ - tut dir doch überhaupt nicht weh!!

Hier geht's zur Spendenseite:  http://my.charitywater.org/3326ride

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