Als ich vor einer Woche meine Koffer packte, hatte ich einen Beutel mit all meinen Verarztungsutensilien in der Hand und wollte ihn schon einpacken. Dann aber sagte ich mir: Weg damit, alles ist verheilt und die Pechsträhne hat definitiv ein Ende. Denkste.
Heute Morgen stand der lange Ausdauerlauf über 2 Std. auf dem Programm. In letzter Minute änderte ich meine Route, die mich über Torrey Pines nach Del Mar geführt hätte, und entschloss mich für einen 4-Rundenlauf im Rose Canyon. Denn als mich Golden Retriever Kai in meiner Laufmontur sah, hüpfte er ganz aufgeregt umher und ich brachte es nicht übers Herz, ihn einfach so stehen zu lassen.
Nach zwei Runden im angenehmen Marathontempo lief ich mit Kai zurück zum Haus und liess ihn dort. Jetzt folgten zwei Runden im 70.3-Tempo - schwer genug auf den unruhigen Trails. Die erste der beiden Runden lief super, meine Beine waren gut und ich hatte Spass. Dann wollte ich auf der insgesamt vierten Runde noch einen draufsetzen und steigerte das Tempo weiter. Ich war eigentlich voll konzentriert auf eine gute Laufhaltung und aktiver Armarbeit und driftete mit meinen Gedanken nur ganz kurz ab. Dieser kurze Moment der Unachtsamkeit reichte und schon stolperte ich über einen Stein und lag auf der Nase. Und wie könnte es anders sein, aber genau das lädierte Knie mit den noch delikaten Stellen vom letzten Velosturz bekam es dicke ab. Bitte sehr:
All die schöne neue Haut auf dem Knie ist wieder weg. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als das ganze Arsenal an Desinfektionsmitteln, Gazen, Tapes und wasserdichten Pflastern auf ein Neues zu kaufen. Jetzt beginnt es also wieder ganz von vorne. Wasserdicht abtapen vor dem Schwimmtraining, Bettwäsche versabbern, und, und, und.
Aber glücklicherweise ist sonst alles ganz geblieben - abgesehen vom üblichen Prellungsschmerz tut auch nichts weh. Und was bleibt ist die Gewissheit, dass die Beine funktionieren und voll da sind. Da kann so ein Bobo einen Ironman doch eigentlich kaum erschüttern.
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