Sonntag, 19. Juni 2011

Gut Kirschen essen in Zug.

Viele betretene Gesichter gab es heute Morgen in der Wechselzone beim Zytturm-Triathlon. Das Wasser war äusserst wellig, es blies ein unangenehmer, starker Wind und so manch einer glaubte ob den drohenden schwarzen Wolken nicht an ein Rennen bei trockenen Bedingungen.

Mir waren die Bedingungen eigentlich wurscht. Ich mag Temperaturen um die 15° und Wellen können mir auch kaum einen Schrecken einjagen. Damit jedoch lag ich zum ersten Mal in 10 Jahren Triathlon bös daneben. In Zug starten wir etwas gesetzteren Semester der AK 45 - 54 bekanntermassen zusammen mit der Hauptklasse. Will heissen: viele gute Schwimmer und demzufolge mehr Gedränge im vorderen Bereich als sonstwo. Ich pennte wieder einmal am Start und schon war ich mitten in der Waschmaschine. Nach 150 Metern die Brille weg. Nach 300 Metern wurde mir doch tatsächlich schlecht - der hohe Wellengang mischte mein Frühstück auf. Na bravo, das begann ja vielversprechend, dachte ich mir und entschied mich für zügiges Schwimmen ohne besondere Hektik. Das Resultat: so weit hinten bin ich ziemlich sicher noch nie aus dem Wasser gekommen.

Dafür verhiessen meine Beine Gutes nach dem Schwimmausstieg. Der kurze Sprint zum Wechselplatz versprach schnelle Beine auf dem Velo. Und genau so war es dann auch. Der Wind kam erstaunlicherweise nie frontal von vorne, mehr seitlich und auf der 2. Streckehälfte schön von hinten. Durch meine etwas nach hinten verschobene Position im Rennen hatte ich auch keine Probleme mit dem Windschattenfahren. Wer mir überholte war so viel schneller, dass ich nicht mitfahren wollte, wen ich überholte konnte nur hinter mir bleiben. Das war wohl die fairste Runde um den Zugersee, die ich je gedreht habe.

In den Laufschuhen machte sich dann mein Magen wieder bemerkbar und meine Beine monierten, sie hätten dann doch etwas hart arbeiten müssen auf den 40 Velokilometern. Aber nach ca. 2 km fand ich meinen Rhythmus und konnte das Rennen im mir gegebenen Stakato mit einem sehr guten Gefühl fertig laufen. Mit 2:04:07 Std. und einem 13. Rang war ich denn auch sehr zufrieden. Ich war erst einmal etwas mehr als eine Minute schneller in Zug und im Hinblick auf den IM Roth war das Rennen eine tolle Motivationsspritze.

Heute war also gut Kirschen essen in Zug. Auch, weil es im Athletenbereich immer einen super leckeren Chriesibrägel gibt. So lecker, dass ich gleich .... ok, lassen wir das! Und vor lauter Triathlon sollten wir nicht vergessen, dass es morgen Montag in Zug einen viel wichtigeren Anlass gibt: Den Zuger Chriesisturm 2011!

Punkt 12.00 Uhr wird die Chriesiglogge geläutet - ein Brauch, der heurer seinen 300sten Geburtstag feiert. Das Läuten ist das Startzeichen für den Chriesisturm, bei dem Zweierteams mit einer 8 Meter langen Leiter durch die Zuger Altstadt rennen. Im 17. Jahrhundert durfte das Team, welches als erstes seine Leiter an einen Baum stellte alle Früchte ernten und behalten.



Bleibt nur noch die Frage, wie sich wohl die fitten Triathleten bei so einem Leiterrennen anstellen würden? Als erstes würden sie wohl eine aerodynamische Leiterposition austüfteln, einen Aerohelm überziehen und an einer Sprosse einen Bidonhalter montieren. Na denn Prost!

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