Donnerstag, 14. März 2013

Der ganz normale Wahnsinn.

G'day! Seit nunmehr fast vier Wochen bin ich hier im Boot Camp. Drill Sergant Kristian ist seit Dienstag Morgen bis am Sonntag in den USA und so beginnen die Trainingseinheiten am Morgen etwas später. Langsam spüre ich die Anstrengungen, denn es gab bisher keinen Ruhetag. Nutzlos mit mir über dieses Thema diskutieren zu wollen.

Nun, übers Wetter habe ich ja schon ausgiebig berichtet. Allerdings komme ich auch heute nicht darum herum, denn es offenbarte sich eine kleine meteorologische Sensation. Bilder sagen mehr als tausend Worte:



(Wahnsinn. Die Software ist mit den Bildern des wolkenlosen Himmels dermassen überfordert, dass das Video im Moment nicht verarbeitet wird. Also Umweg über Youtube, damit sich alle daran satt sehen können ... hahaha!)

Da wird einem auf einen Schlag klar, wieso die Gegend hier Sunshine Coast heisst. Und ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, meinen Lesern diese Bilder zu zeigen - am Tag, als in Europa der Winter ein Comeback feierte.

Schönes Wetter hin oder her, heute stand ein Leistungstest auf dem Programm - also Garage! Sag ichs doch, der ganz normale Wahnsinn. Und verlangt bei uns jeder Coach von seinen Athleten, dass sie vor einem Leistungstest das Training zurückschrauben, damit sie gut erholt sind, hämmern wir am Tag zuvor Bergintervalle raus und legen 40 schnelle 100er in den lokalen Pool.

Um 8 Uhr morgens gings dann los, selbstverständlich mit nichts mehr als drei Schluck Goji-Saft und einem Espresso im Magen. 30 Minuten easy Aufwärmen, dann noch einmal 30 Minuten mit kurzen, harten Intervallen öffneten die Beine für den eigentlichen 20-Minuten-Test. Der ist ganz einfach: 2% Steigung, alles raushämmern, was drin ist. Dann wir die durchschnittliche Wattzahl um 5% reduziert (Hochrechnungsfaktor auf eine Stunde) und schon kennt man seinen FTP (Functional Treshold Power) - oder eben, was man über eine Stunde leisten kann.

Das Ergebnis ist erfreulich, die 20 Minuten waren schrecklich ... 288 Watt Durchschnittsleistung = 274 Watt FTP. Oder 27 Watt mehr als im November.

Der eigentliche Wahnsinn beginnt allerdings erst mit der nächsten Rolleneinheit. Denn nun wird der FTP angepasst und jede einzelne Einheit wird damit noch härter. Das kann ja lustig werden.

Gelaufen bin ich dann auch noch. Mit schweren und übersäuerten Beinen. Auch dieser Wahnsinn hat eine Struktur: 10-10-10-10 plus 6 x 20. Für die Laien: easy-moderat-moderat/hart-hart-20 Sekunden Bergsprint. Da knicken dir doch glatt die Beine weg.

Was ich dann am Nachmittag erleben durfte, passt weniger zum Thema ganz normaler Wahnsinn und ist eher im Bereich "für den Müll" anzusiedeln.

Meine Schaltung ist defekt. Darum musste ich nach Noosa in den Bike Shop, wo heute das Ersatzteil hätte ankommen sollen. Hätte, denn es war nicht da. Und die Beteuerung des netten Chefs, es könne jeden Moment eintreffen, halfen nur wenig bei der Bewältigung des Frusts. So entschied ich mich nach einer Stunde nach Hause zu fahren und morgen wieder zu kommen. Und wie es halt so kommt, fange ich mir auch noch einen Platten ein. Zu weit weg vom Bike Shop um umzukehren, aber immer noch 15 km von zu hause weg. Also vorsichtig auf dem Platten heimrollen. Grrrrr....

Nun, mein Ärger war denn auch ganz schnell wieder verflogen. No worries hat mich eben auch schon fest im Griff und das ist gut so. Dabei geholfen hat auch, dass Tony, mein Landlord, heute einen Chuck from the Webber macht.

Chuck? Webber? Die Auflösung kommt hier:


Augenscheinlich ist der Vogel eben gerade auf dem Grill gelandet. Den hat das schöne Wetter wohl ebenso verwirrt, wie meine Wenigkeit. Und so muss er nun 90 Minuten durchs Fegefeuer, weil er seinen Glauben in die Wettergötter verloren hatte.

Immerhin, im Webber profitierte der Chuck von der Bräunungsgaranie. Gleichmässig, rundherum, ohne Sonnenbrand, dafür aussen knusprig und innen saftig. Davon träumt doch jeder australische Chuck. No worries eben auch beim Federvieh.





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