Sonntag, 10. März 2013

Pre and post Coke run.

G'day! Wie ich schon mehrfach berichtete, sind die Aussies Frühaufsteher. Das hat einerseits damit zu tun, dass hier im Sommer die Sonne schon um 4.45 Uhr aufgeht. Dafür ist es dann um 19 Uhr schon wieder dunkel. Also treibt der Aussie Sport vor der Arbeit.

Das gilt natürlich insbesondere auch für die Triathleten. Und ganz besonders für meinen Coach Kristian. Stehen Velo oder Laufen an erster Stellen im Trainingsplan gehts um 5.00 Uhr los. Und das Schwimmtraining beginnen wir auch nur darum erst um 5.30 Uhr, weil der Pool erst dann öffnet.

Da bleibt keine Zeit für ein Frühstück. Und so kommts, dass alle frühmorgenlichen Einheiten auf nüchternen Magen folgen. Erst dachte ich, das würde mich umbringen. Aber weit gefehlt. Denn, vorausgesetzt die Ernährung nach den Einheiten stimmt, beginnt man den Tag ja mit vollen Speichern. Will heissen, rund 1900 kcal sind drin - mehr geht aus physiologischen Gründen eh nicht. Und dann trainieren wir ja auch den für lange Ausdauerwettkämpfe unerlässlichen Fettstoffwechsel als unverzichtbare Energiequelle.

Wichtig ist aber, bei den langen Einheiten von Anfang an wettkampfmässig zu Verpflegen. Also alles über 2 Stunden, sonst kommts zum Hungerast.

Übrigens: Auch vor einem Ironman werde ich zukünftig auf ein Frühstück verzichten ... der Speicher ist ja eh voll. So kann ich in Zukunft vor dem Rennen gut 90 Minuten länger im Bett bleiben. Und ich brauche keine Angst zu haben, dass ich am Start so ein unangenehmes Völlegefühl habe.

Doch was hat es denn jetzt mit dem pre and post Coke run auf sich? Wie gesagt renne ich also um 5 Uhr morgens los, bewaffnet mit einem Gel und Wasser - und 2 $. Während der ersten Stunde laufe ich dann recht gemütlich und ziehe mir am Wendepunkt der Laufstrecke den Gel rein. Das ist auch gleichzeitig der Startschuss für den negativen Splitt - jetzt gehts mit Ironman-Wettkampftempo weiter.

Nach 2 km, im Örtchen Coolum, erfolgt ein kurzer Stopp ein einem kleinen Laden, der schon in aller Herrgottsfrühe auf hat. Dort passiert es dann: Für 1.95 $ gibts eine eiskalte Dose Coca Cola. Und die verschwindet in einem Zug im Magen, gefolgt von drei, vier bombastischen Rülpsern. Dann gehts ab wie Zäpfchen. Macca hat in seinem Buch "I'm here to win" geschrieben, Coca Cola sei der beste Sportdrink der Welt. Nun, wenn ich so erlebe, was eine Dose Cola mit meinen Beinen anstellt, muss ich ihm recht geben.

Es ist, wie wenn der Turbolader auf einmal einsetzt. Kein Vergleich zum Laufen vor der Dose. Die Beine sind da, der Kopf ist hellwach, das Tempo steigt. Geil.

Ich weiss, das widerspricht allem, was uns die Ernährungswissenschaft und die Hersteller von Sportgetränken so alles auftischen. Wobei: das meiste ist eh Marketing und nur darauf ausgerichtet, uns allerlei Schrott zu verkaufen. Ich werde in meinem nächsten Ironman wohl alle 10 km bei einer Aidstation meine sechs bis acht Becher Coke trinken. Und kräftig rülpsen. No worries!

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