Montag, 6. Januar 2014

33-26 ride for charity:water - Tag 4: Summer song

Auch zu dritt im Zimmer lässt es sich schlafen. Die Nach im Bates-Motel in Ebor verbrachte ich im Zimmer mit Adam, dem Fotografen, und Luke, dem Vize-Weltmeister. Was Luke und ich gemeinsam hatten? Nun, wir konnten beide lange nicht einschlafen. Adam hingegen döste friedlich vor sich hin. Und was lernen wir daraus: Fahrrad fahren ist aufregender als das Fotografieren.

Aufgrund der sehr spartanisch eingerichteten Zimmer ohne Küchenzeile gab's zum ersten Mal auch keine Eier und Speck zum Frühstück. Aber Bananen, Nüsse, Kürbisbrot und Avocado stillten der ersten Hunger vorzüglich.

Wie üblich schwangen wir uns um 7 Uhr auf unsere Velos und nahmen den Weg nach Casino unter die Räder. Kristian versprach uns hoch und heilig, dass es auf dieser Etappe keine versteckten Berge geben würde und wir einen negativen Höhenunterschied von über 1'000 m geniessen könnten. Das traf dann tatsächlich auch zu - und trotzdem bewältigten wir von oben nach unten wieder über 2'200 Höhenmeter. Das Land hier schenkt einem nichts.

Und es war warm. Von Anfang an. Und wieder fuhren sie los, wie wenn es kein morgen gäbe. Vielleicht dieses Mal mit dem Hintergedanken: wenn's schnell geht gibt's mehr Fahrtwind. Und wie jeden Morgen bisher dasselbe déja-vu: ich wurde immer wieder abgehängt, denn die Buckel waren an diesem Tag zwar nicht sehr lang, dafür umso steiler.

So kam ich schon ziemlich genervt am ersten Kaffeestopp an, der notabene nicht wie angekündigt nach 60 km, sondern erst nach 75 km zum Absteigen einlud. Ich war echt sauer auf die Kollegen und die Kollegin, denn ich hatte sie gebeten, doch einfach ein klein wenig langsamer die Buckel hinauf zu fahren. Aber offenbar waren sie auf beiden Ohren taub.

Als wir dann weiter fuhren dachte ich mir: leckt mich doch alle, jetzt mache ich einfach trotzig mein Ding. Und tat das dann auch. Mit dem Effekt, dass ich nun auf einmal Spass hatte.

Dann der Mittagshalt. Es war drückend heiss und schwül. Als wir endlich ein schattiges Plätzchen gefunden hatten, kreuzte Naomi mit einer riesen Tüte voller Bigmacs und Fritten auf. Und es kam, wie es kommen musste: Die Jungs stürzten sich darauf, wie die Tiger auf's Steak.

Was dann folgte, war Australischer Sommer vom Feinsten. Das Gelände war nun lediglich noch leicht rollend und so konnte ich mich wieder in die Gruppe einreihen. Dann viel mir auf, dass es von unten tönte, wie wenn man Luftpolsterfolie zerdrückt. Mittlerweile war die Temperatur auf über 38° gestiegen und der Strassenbelag bildete kleine Bläschen, die beim darüberfahren platzten.

Ich traute meinen Augen kaum: alle paar Minuten zeigte mein Garmin einen neuen, persönlichen Hitzerekord an. Erst langsam über 40°, dann immer höher bis auf 44,7°! Und je heisser es wurde, desto weniger Luft bekam ich. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder einen Wasserstopp einlegten hatte ich bereits einen prächtigen Astma-Anfall und hyperventilierte wie ein Ochse.

Leigh und die Jungs deckten mich mit eiskalten, nassen Tüchern zu, reichten mir Wasser und Cola und Salz. Und so langsam beruhigte sich meine Atmung. Zwei Schüsse Ventolin waren dringend nötig, damit ich die Fahrt überhaupt fortsetzen konnte. Aber ich wollte unter keinen Umständen ins Begleitfahrzeug, obwohl mir das alle rieten.

Weiter also der Nase nach. Dann schlug das Wetter um. Hinter uns hatte sich eine mächtige Gewitterzelle aufgebaut, die uns langsam einholte und kurz darauf mit Blitz und Donner begleitet die Schleusen öffnete. Welch eine Wohltat - noch nie bin so begeistert gewesen über Regen auf dem Velo.

Der Sturm baute sich so stark auf, dass wir rund 15 Minuten Schutz suchen mussten vor den Böen und all dem Zeugs, das uns um die Ohren flog. Nur 30 Minuten nach den gemessenen 44,7° war das Thermometer auf knapp unter 20° gesunken! Ein Segen für den überhitzten Körper.

Als wir nach über 220 km  dann unser Motel in Casino erreichten waren wir alle total durchnässt und froh, diesen Hitzetag schadlos überstanden zu haben.

Hier die bewegten Bilder dieses aussergewöhnlichen 4. Tages:


Und wie gehabt der Überlistungslink:

 http://4.hidemyass.com/ip-1/encoded/Oi8vd3d3LnlvdXR1YmUuY29tL3dhdGNoP3Y9SXM5eWhhekdWMHcmZmVhdHVyZT15b3V0dS5iZQ%3D%3D&f=norefer

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